Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stuermische Gefahr

Stuermische Gefahr

Titel: Stuermische Gefahr
Autoren: Alia Cruz
Vom Netzwerk:
mehr.
    „Aidan?“ Die leise Stimme war von der Seite gekommen. Kannte er die Frau?
    „Ich bin Lily. Du bist wegen Scarlett hier, nicht wahr?“
    Die Frau hatte auch im Krankenhaus gearbeitet, wahrscheinlich war sie Scarletts Freundin. „Ich liebe sie.“ Jetzt erschrak er sich doch. Es war ihm einfach so über die Lippen gekommen. Es zu denken und zu fühlen war etwas a nderes, als es vor einem anderen Menschen auszusprechen. Sie nickte und lächelte. Dann wurde sie wieder sehr ernst. „Er ist tot. Sie kann aber nicht aufhören.“
    Aidan verstand. Er trat zu den beiden. Scarlett schien ihn nicht zu bemerken. Mit sanfter Gewalt nahm er ihre Hände und zog sie nach oben. Sie wehrte sich erst, aber als sie bemerkte, wer sie da nach oben zog, wich die Anspannung aus ihrem Körper. Tränen begannen ihr Gesicht herunterzulaufen. Er zog sie in seine Arme und ließ sie weinen. Strich ihr über den Rücken.
    Lily war neben sie getreten und streichelte sanft Scarletts Arm. Zu Aidan gewandt sagte sie: „Er war einer von Scarletts Patienten. Danny Artiste. Regelmäßig kam er ins Krankenhaus, ließ sich wegen Herzproblemen behandeln. Er hatte nie welche. Das war seine Art , sich eine Auszeit zu nehmen. Urlaub von seiner Schwester und seinem Jazzclub zu machen. Und jetzt kriegt der Idiot hier einen Herzinfarkt und stirbt einfach weg.“
    Es kam Bewegung in seine Arme. Scarlett schien sich beruhigt zu haben und zu realisieren, wer sie da in den Armen hielt. Sie sah zu ihm auf. Aidan hätte alles dafür gegeben , ihren Gesichtsausdruck deuten zu können. Freute sie sich, hasste sie ihn, war es ihr gleichgültig, dass er hier war? Aber ihre Augen waren unergründlich. „Was tust du hier?“ Ihre Stimme war vom Weinen noch heiser.
    „Ich habe dich gesucht.“ Er sah, dass Lily sich diskret entfernte. „Warum bist du davongelaufen?“
    „Du bist …“ Ihre Stimme brach.
    „Ich bin der Mann, der dich liebt. Ich bin hier, weil du ein paar Dinge über mich wissen solltest.“
    Sie löste sich endgültig von ihm. „Ich weiß nicht, ob ich diese Dinge überhaupt wissen will.“
    In gewisser Weise verstand er sie.
    „Bitte, gib mir wenigstens eine Chance , dir zu erklären, was ich getan habe und warum ich es getan habe.“ Sie schuldete ihm nichts. Er konnte sie nicht zwingen , ihm zu zuhören.
    „Und was ist, wenn du es mir erzählst? Ich denke, dass du Dinge tust, die ich eigentlich nicht wissen darf. Kannst du mich dann einfach gehen lassen oder musst du mich zum Schweigen bringen?“
    Sein Herz schmerzte, als drehe einer mit einem Messer darin herum. Sie hatte immer noch Angst vor ihm. So was passierte also, wenn man sich hinter Lügen und falschen Identitäten verstecken musste. Er versuchte ihre Hand zu nehmen, aber sie trat einen weiteren Schritt zurück.
    „Wirst du mich anhören?“
    „Ja.“
    Es wollte sich keine Erleichterung bei diesem „Ja“ einstellen, aber er musste diese Chance nutzen.
    „ Scarlett, ich würde dir nie wehtun. Niemals. Eher würde ich sterben.“
     
    *
     
    Scarlett hätte in den mitternachtsblauen Augen versinken können, die sie jetzt so intensiv ansahen. Wenn sie doch nur glauben könnte, was er da sagte. Wie tröstend war es gewesen , in seinen Armen zu weinen. Sich einfach von ihm halten zu lassen.
    „Ich bin, nein ich war ein Spezialagent der Regierung. Es ist richtig, dass ich dir das nicht sagen dürfte, aber ich will der Frau, die ich liebe , nichts verheimlichen. Ich will mit dir zusammen sein. Ich will neben dir aufwachen, will mit dir einschlafen. Ich bin bereit , mein Leben mit dir zu teilen , und deswegen bin ich bereit , meinen Job an den Nagel zu hängen.“ „Also bist du so eine Art James Bond.“
    Er lachte. Sie liebte dieses Lachen, das tief aus seiner Kehle kam. „Leider ohne diese geilen Autos, die Bond immer fährt , und auch nicht für ihre Majestät , sondern für unser Land.“
    Das entlockte ihr ein Lächeln. „Dann war Cameron dein Auftrag, deine Zielperson? Dann hast du dich doch an mich herangemacht , um an ihn heranzukommen?“
    „Nein. Hör mir zu. Das ist alles ganz anders gelaufen. Ich hatte schon mit dem Job Schluss gemacht. Dann ist mein Bruder von Cameron entführt worden. Ich habe auf eigene Faust versucht ihn zu retten, aber bin stattdessen im Krankenhaus gelandet. Ich wusste nicht, wer du bist. Ich habe erst nachdem ich wieder wusste, wer ich bin, Kontakt zu meinem Boss aufgenommen. Ich hatte so die nötige Hilfe , um meinen Bruder zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher