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Strengstens verboten

Strengstens verboten

Titel: Strengstens verboten
Autoren: Patrick Carman
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strich sich seine rote Hose und die Fliege seiner Uniform glatt und versuchte cool zu wirken. »Aber ich glaube, die Kleine wird uns noch Ärger bereiten. Sie ist eine launische Sechsjährige und sie langweilt sich. Schlechte Kombi.«
    Â»Verstehe, Mann.« Die Milliardärstochter hieß Jane Yancey und Remi zählte ihre Eigenschaften an den Fingern auf. »Jane Yancey: sechs Jahre alt, gelangweilt, verwöhnt. Oberschlechte Kombi.«
    Â»Hör mal, Remi, ich muss dich diese Woche bei ein paar Sachen vielleicht um Hilfe bitten. Kann ich mit dir rechnen?«
    Remi strahlte. Er brannte darauf, der Gesellschaft von Mrs Sparks zu entkommen und das Whippet Hotel zu erkunden.
    Â»Hat es was mit der Kiste zu tun? Mit der violetten?«
    Remi war neugierig, aber er war auch neu im Hotel. Das konnte Leo zu seinem Vorteil nutzen.
    Â»Nee, die ist nur etwas, das ich für die Enten brauche.«
    Â»Aaah, okay. Entenfutter und dergleichen.«
    Â»Genau, Entenfutter.«
    Remi strahlte.
    Â»Egal was, ich bin dabei, Hauptsache, ich komme von dieser Tür weg. Lass es mich einfach wissen.«
    Leo hatte den Eindruck, dass das ganz gut laufen würde. Einen Helfer zu haben, der ihn, wenn’s brenzlig wurde, deckte, konnte wirklich von Nutzen sein. Er hatte seine Werkzeugtasche mit Hotelgerätschaften mitgebracht und öffnete sie gerade, als Mrs Sparks den Hörer abdeckte und durch die Lobby schrie:
    Â»Musst du nicht irgendwelche Rohre reparieren?«
    Â»Doch, Ma’am. Bin schon unterwegs.«
    Â»Gut. Mach unterwegs im dritten Stock Halt. Hainy hat gehackt.«
    Â»Wer sagt denn statt kacken hacken ?«, flüsterte Remi und schüttelte den Kopf.
    Â»Nimm das hier«, sagte Leo und reichte Remi eines von zwei kleinen Funkgeräten, die er vor Wochen bei einem Straßenhändler gekauft hatte. »Ich hab auch eines und beide sind auf Frequenz vier geschaltet. Wenn du es piepsen hörst, bin ich es.«
    Remi machte große Augen und lächelte Leo an.
    Â»Partner?«, wagte er zu fragen.
    Â»Partner«, sagte Leo.

In den Flipperautomat
    Es war ein wunderbarer Sommerabend in den Gartenanlagen. Mr Phipps hatte die beschnittenen Hecken und Riesenbüsche um den Teich mit kleinen Lämpchen geschmückt, die wie Sterne funkelten. Die Enten waren nach unten gebracht worden; sie schwammen träge im Wasser umher und quakten die untergehende Sonne an, auch wenn Betty nicht bei ihnen war.
    Â»Das Abendessen ist angerichtet«, sagte Mrs Sparks und kümmerte sich um die Gäste, die an der kleinen Gesellschaft teilzunehmen gewünscht hatten. Dazu gehörten ein paar vereinzelte Kurzzeitgäste einschließlich Jane Yancey, die störrische kleine Tochter des Milliardärs, und ihre Mutter, Nancy Yancey. Der Vater war vermutlich an der Wall Street beschäftigt. Mrs Pompadore war mit Hainy da, der neben dem Teich saß und die Enten anbellte. Hauptmann Rickenbacker war mit Mr Phipps in ein tiefes Gespräch über die Formen der Büsche verwickelt.
    Â»Ich möchte eine Ente«, sagte die kleine Jane Yancey, die das Teichufer nicht verlassen und nicht zum Essen kommen wollte.
    Â»Frag deinen Vater«, erwiderte ihre Mutter.
    Â»Möchtest du die Ente braten oder an eine Leine nehmen?«, fragte Mrs Pompadore, die keinerlei Geduld mit verwöhnten Kindern hatte.
    Jane rannte an den Tisch, setzte sich neben ihre Mutter und beschwerte sich über die unverschämte Frau und ihren kläffenden Hund, dann wurde das Essen aufgetragen.
    Es gab keine Großküche im Hotel, aber das war nicht weiter tragisch. Das Abendessen sowie alle anderen Mahlzeiten im Whippet wurden von einem der besten New Yorker Restaurants im benachbarten Block geliefert. Das Restaurant gehörte zu dem Whippet-Besitz und war nur für das Hotel zuständig. Wer eine gelbe oder grüne Schlüsselkarte hatte, konnte dort zu jeder Tages- und Nachtzeit essen, ohne einen Cent zu bezahlen. (Von Trinkgeld wurde auch abgeraten.) Oder die Gäste konnten das Restaurant anrufen, indem sie ihre Schlüsselkarte in einen bestimmten Schlitz in ihren Zimmern steckten. Dann wurde ihnen das Essen unter silbernen Glocken auf brühheißen Tellern ins Zimmer serviert. Die Hotelbelegschaft wurde nicht eingeladen, mit den Gästen zu speisen, es sei denn, man hieß Mrs Sparks.
    Daher kam es, dass Leo schon im Keller gegessen hatte – einen Teller mit einem Nudelschnellgericht
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