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Strengstens verboten

Strengstens verboten

Titel: Strengstens verboten
Autoren: Patrick Carman
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ich habe noch ein Vermächtnis, etwas, das mein Vater mir nicht hinterlassen wollte, soviel ich weiß.
    Ich habe das Gefühl, dass es am bedeutendsten ist.
    M.D.W.
    Notiz zu meiner Mutter: Sie liebte Ringe. Ich muss mich bemühen, so viele Ringe wie möglich zu finden.
    Bernard sah suchend in den Himmel, nickte überzeugt und klappte den Ordner zu. Er hatte Großes mit dem Hotel und seinem riesigen Grundstück vor und mehr Information als jeder andere, der versuchen mochte, diese Dinge unter seine Kontrolle zu bringen.
    Â»Was verbergen Sie, Mr Whippet?«, fragte er.

Mr Powell erklärt die Regeln
    Der Aufzug war auf dem Weg zum Dach so beengt gewesen wegen der Enten, dass Leo die violette Kiste nicht richtig hatte untersuchen können. Er hatte die Minuten gezählt, während der Aufzug elend langsam emporschwebte. Betty hatte Leo mit einem Seitenblick angestarrt, als sei sie sicher, er würde noch Pumpernickel vor ihr verstecken. Jetzt war er froh, wieder nach unten zu fahren, endlich allein mit der Kiste, auf der sein Name stand.
    Es gab viele Wege in die Wartungstunnels des Whippet Hotels. Einer davon erforderte, mit dem Entenaufzug zwischen den Stockwerken anzuhalten. Das tat Leo, indem er den Hebel nach genau zwei Minuten Fahrt auf Mittelposition zog. Der Entenaufzug hielt an und Leo legte einen Riegel an der Decke um, so dass diese nach oben in den Schacht geöffnet werden konnte. Die Öffnung war gerade groß genug, dass Leo die Holzkiste hindurchschieben und vorsichtig seitlich unterbringen konnte. Leo kletterte nun selbst durch die Öffnung und stellte fest, dass er zu spät angehalten hatte. Das runde Loch, das in den Wartungstunnel führte, war fast außer Reichweite. Leo streckte sich und schob die Kiste in den dunklen Tunnel.
    Sein Walkie-Talkie fing zu quaken an.
    Â»Leo, kommen. Bist du da?«
    Es war sein Vater. Ernüchtert zog Leo das Walkie-Talkie aus seiner Halterung und knipste den roten Knopf an.
    Â»Ja, ich bin da. Ich komme gerade vom Dach.«
    Er starrte hinauf zu dem großen Loch und wünschte, die Kiste nicht wieder aus den Augen lassen zu müssen.
    Â»Neue Kurzzeitgäste im Sechsten sagen, die KA geht nicht«, meldete sein Vater. »Kannst du noch mal zurück?«
    Leo verdrehte die Augen. Die Klimaanlage im sechsten Stock lief gut; sie war nur auf eine etwas ungewöhnliche Weise einzustellen, die Mrs Sparks den Gästen nie erklären wollte.
    Â»Bin schon unterwegs. Gib mir fünf Minuten.«
    Â»Bestens. Mach dich danach zu dem Wasserleck in Tunnel Nummer acht auf. Ich arbeite dort an den Rohren.«
    Â»Dann bis gleich«, sagte Leo. Er befand sich zwischen den Stockwerken vier und fünf, aber es gab Leitern im Tunnelsystem, die er benutzen konnte, um dahin zu kommen, wo er gebraucht wurde. Er blieb am besten bei der Kiste, wenn es möglich war, damit er sie nicht verlor.
    Leo griff in den Aufzug, zog den Hebel hoch und merkte, wie er langsam nach oben getragen wurde. Als die Öffnung des Wartungstunnels noch einen halben Meter entfernt war, sprang er hinein. Er drehte sich um, schlug die Dachklappe des Aufzugs zu und hörte, wie sie einrastete, dann sah er ihn nach oben zum Dach schweben.
    Endlich hatte er Zeit, sich zu setzen und im Licht der verschlungenen Tunnel in die Kiste zu sehen. Leo brauchte nur einen Moment, um zu begreifen, dass sich der Deckel aufschieben ließ. Was er dann sah, ließ ihn begeistert die Luft einziehen.
    Â»Wo um alles in der Welt ist denn das?«, flüsterte er vor sich hin. Der Blick in die Kiste war, als ob man in ein Haus ohne Dach schaute. Es gab Wände und Zimmer und Ecken und er konnte hineinspähen und alles sehen. Von oben nach unten bildeten die Wände ein Labyrinth aus fünf Ringen, von denen jeder etwas kleiner als der vorige war. Innerhalb dieser Ringe waren runde Kammern, die immer kleiner wurden, je näher sie der Mitte kamen. Sie wurden zur Mitte hin immer dichter, aber das war nicht alles. Alle Verbindungswege waren mit leuchtend bunten und unterschiedlich geformten Ringen in verschiedenen Größen gefüllt. Es war ein Wunder an Genialität – kompliziert und perfekt – und dennoch vollkommen verrückt.
    Ist das ein Ringzimmer oder ein Raum voller Ringe?, überlegte Leo. Ich glaube, beides gleichzeitig. Wie seltsam!
    Leo beugte sich tiefer, um besser sehen zu können, und leuchtete gerade mit seiner Stablampe in die
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