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Streng vertraulich Kommissar Morry

Streng vertraulich Kommissar Morry

Titel: Streng vertraulich Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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je gehört habe. Sind Sie ein Theateragent? Suchen Sie ausgefallene Typen für ein Stück oder einen Film?“ Mit bitterer Stimme fügte er hinzu: .„Mir war bislang nicht bewußt, daß ich einen so heruntergekommenen Eindruck mache!“
    Getty lachte leise. „Sie haben mich gründlich mißverstanden. Sie sollen einen solchen Mann ja spielen — Sie sollen sich also dementsprechend zurechtmachen. Das ist alles, was ich von Ihnen verlange.“
    „Das kann doch nicht alles sein!“
    „Nicht ganz“, räumte Getty ein.
    „Ah — jetzt kommt der Pferdefuß!“
    Getty lächelte. „Es ist nicht so schlimm, wie Sie denken. Sie müssen nur einige Bedingungen erfüllen, die ich Ihnen genau vorschreibe.“
    „Soll ich jemand umbringen?“
    Getty lachte amüsiert. „Gerechter Himmel! Wofür halten Sie mich? So etwas könnte ich noch nicht einmal für Hundertausend von Ihnen verlangen!“
    „Soll ich etwas stehlen?“
    „Keinen Cent“, meinte Getty.
    „Ein wichtiges Dokument vielleicht — einen Brief?“
    „Nichts dergleichen. Sie sollen nur eine Rolle spielen — das ist alles.“
    „Die Rolle eines Landstreichers, okay. Aber warum? Was hat das Ganze für einen Sinn?“
    „Für Sie hat das den Sinn, daß Sie fünftausend Dollar dabei verdienen können. Ist das etwa gar nichts?“
    „Es ist eine Menge Geld“, gab Lee zu. „Aber es kann unter Umständen verdammt wenig sein — dann nämlich, wenn ich wegen des Auftrages Gefahr laufen sollte, erneut im Zuchthaus zu landen. Ich habe keine Lust, erneut hinter Gittern zu sitzen! Lieber verzichte ich auf die Smackeroos!“
    „Langsam, langsam — so kommen wir nicht weiter. Ich will Ihnen die Details des Auftrages nennen. Sie werden mir dann sagen, ob Sie bereit und fähig sind, die gestellte Aufgabe zu lösen. Einverstanden ?“
    „Einverstanden! “
    „Sie werden in einen kleinen Ort reisen — ein Ort, der in Arkansas liegt Wie ich bereits erwähnte, werden Sie dafür sorgen, einen heruntergekommenen, landstreichermäßigen Eindruck zu hinterlassen. Das muß sich vor allem in der Kleidung äußern.“
    „Ja, ja, schon gut“, meinte Lee ungeduldig. „Über diesen Punkt herrscht Klarheit Wie steht es aber mit den übrigen Bedingungen? Was erwartet man sonst noch von mir?“
    „Sie werden sich ein wenig in dem Ort herumtreiben. Dann werden Sie ein Lokal betreten und dort einige Fragen nach einem prominenten Bürger des Ortes stellen — ganz harmlose Fragen übrigens. Sie werden sich erkundigen, wo er wohnt, und wen er in seinem Haus beschäftigt. Dann werden Sie sich in der Nähe dieses Hauses sehen lassen. Das ist alles.“
    „Es ist nicht alles“, sagte Lee.
    „Sollte ich etwas vergessen haben?“ fragte Getty mit verwundertem Gesichtsausdruck.
    „Ja — die Hauptsache.“
    „Nämlich?“
    Lee verzog spöttisch die Lippen. „Denken Sie doch einmal nach!“
    „Ach, richtig — jetzt fällt es mir ein. Man wird später im Hause des Prominenten etwas wiederfinden, was die Leute im Ort bei Ihnen gesehen haben. Den Hut meinetwegen.“
    „Hm, das dachte ich mir.“
    „Sie werden zugeben, daß ich für die fünftausend Dollar nicht viel verlange. Nur eine kleine Komödie.“
    „Haben Sie schon einmal daran gedacht, daß ich sie durchschauen könnte?“ fragte Lee lauernd.
    Getty lächelte. „Selbstverständlich ist nur klar, daß Sie die Absicht des Auftrages erkennen. Wäre ich sonst bereit, Ihnen eine so hohe Summe zu bieten?“
    „Wer ist der Prominente, um den es sich dreht?“ „Ich kann Ihnen den Namen erst dann nennen, wenn Sie sich bereit erklärt haben, die Aufgabe zu lösen.“
    „Verstehe. Wird er sterben müssen?“
    Gettys höfliches Lächeln bekam etwas faunhaftes. „Wir alle müssen einmal sterben.“
    Lee nickte. „Das dachte ich mir. Raubmord?“
    „Ist das so wichtig?“
    „Für mich schon.“
    „Niemand verlangt von Ihnen, daß Sie ihn töten.“
    „Das würde ich auch ablehnen. Okay — Sie werden den Mann töten, vielleicht wird es auch einer Ihrer Leute tun. Die Polizei wird nach dem Täter fahnden. Dieser Täter werde ich sein — zumindest in den Augen der Einwohner des kleinen Ortes. Darum geht es Ihnen doch, nicht wahr? Sie wollen die Polizei auf eine falsche Fährte lenken.“
    „Sie haben meine Absicht richtig erfaßt. Die Polizei soll annehmen, daß irgendein hergelaufener Landstreicher die Tat verübt hat. Da es diesen Vagabunden aber gar nicht gibt, wird man ihn auch niemals finden.“
    „Wer sagt Ihnen, daß man
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