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Streng vertraulich Kommissar Morry

Streng vertraulich Kommissar Morry

Titel: Streng vertraulich Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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daß du mir Gettys Gepäck bringst — unversehrt und ungeöffnet, wie ich bereits sagte! Und laß dich nicht von der Neugier übermannen — ich weiß, daß sich im Inneren des wichtigsten Gepäckstückes eine Haftladung befindet. Bei nicht sachgemäßem Öffnen des Verschlusses würdest du mitsamt der Tasche oder dem Koffer in die Luft gehen!“ unkte Lee.
    „Wir verlieren mit diesem Gerede nur Zeit. — Wenn ich etwas unternehmen soll, brauche ich das Geld.“
    „Ich bringe es dir!“
    „Du bist verrückt! Du weißt, daß man dich sucht. Es wäre zu gefährlich, wenn du dich auf der Straße sehen läßt.“
    „Ach was, ich setze meine Sonnenbrille auf, da erkennt mich niemand.“
    „Nein, du bleibst in deinem Zimmer — ich komme sofort mit einem Taxi hin. Du hast das Geld in der Wohnung?“
    „Ja.“
    „Ich beeile mich.“
     
    *
     
    „Das ist rasch, gegangen“, lobte Lee, als Fred Clive etwa dreißig Minuten später das Zimmer betrat. „Hier liegt das Geld, mein Junge. — Du brauchst es nur nachzuzählen, Aber mach rasch, wir müssen sofort handeln.“
    Clive zog die Tür ins Schloß und verschränkte die Arme vor der Brust. Mit zusammengepreßten Lippen starrte er erst die Banknoten und dann Lee an.
    „Was ist los?“ fragte Lee, plötzlich unsicher werdend. „Weshalb blickst du mich so komisch an? Denkst du, das Geld sei falsch ? Da kannst du beruhigt sein.“
    Clive grinste höhnisch. „Du kleiner, schäbiger Schuft!“ murmelte er dann.
    Lee stieg das Blut in den Kopf. Er stand auf und fragte: „Was soll das heißen?“
    „Ich habe dir vertraut — ich dachte, du würdest es nicht fertigbringen, einen alten Freund zu beschwindeln — aber ich habe mich getäuscht.“
    „Was redest du da? Ich verstehe kein Wort!“
    Clive faßte in die Tasche und zog eine Zeitung hervor. Er warf sie Lee vor die Füße. „Da, lies!“
    Lee zögerte, dann bückte er sich und hob die Zeitung auf.
    „Seite zwei“, sagte Clive.
    „Was steht denn drin?“
    „Warum überzeugst du dich nicht davon? Warum schaust du nicht hinein? Hast du Angst davor? Ein Glück, daß ich die Zeitung im Taxi fand. Ein Fahrgast hat sie dort liegen gelassen. Es ist die Mittagsausgabe von heute. Gewissermaßen noch druckfeucht. Auf Seite zwei entdeckst du eine interessante Neuigkeit. Für dich dürfte sie allerdings gar nicht so neu sein. Schließlich brauchst du keine Zeitung, um zu erfahren, was sich in deinem Besitz befindet.“
    Lee biß sich auf die Lippen. „Ach so“, sagte er leise. „Sie wissen also Bescheid —“
    „Ja, sie wissen, daß du das Geld mitgenommen hast! Die kleine Britton hat gesungen. Eine ganze Million... “
    „Es ist nur noch die Hälfte“, sagte Lee matt. „Getty hat mir das andere Geld abgenommen.“
    „Ich verstehe. Darum sollte ich ihn töten und dir sein Gepäck bringen. Für lumpige hunderttausend Dollar sollte ich dir die Kastanien aus dem Feuer holen!“
    Lee wurde ärgerlich. „Du tust gerade so, als hätte ich dich mit einem Trinkgeld abspeisen wollen!“
    „Ein Trinkgeld, genau das ist es — lumpige zehn Prozent deiner Beute!“
    „Fred, es hat doch keinen Zweck, daß wir uns herumstreiten. Wir müssen Getty erwischen und ihm das Geld abnehmen — über die Verteilung können wir uns später einigen.“
    „Die Verteilung ist bereits geregelt“, meinte Clive mit einem höhnischen Grinsen. Er zog eine Pistole aus der Tasche und richtete die Mündung der Waffe auf Lee. „Ich nehme die Fünfhunderttausend mit, die du hier aufbewahrst — und du kannst dir das Geld holen, das sich in Gettys Gepäck befindet!“
    „Fred — das kannst du doch nicht machen!“ stammelte Lee und wich einige Schritte zurück.
    In diesem Moment wurde die Tür aufgerissen. In ihrem Rahmen stand Dick Brown, der ebenfalls eine Pistole in der Hand hielt.
    „Nein, das kann er nicht machen“, sagte er. „Werfen Sie die Pistole weg, Clive!“
    Clive blickte über die Schulter. Als er die Waffe in Dicks Hand sah, gehorchte er.
    „Wie kommen Sie in dieses Zimmer — in diese Wohnung?“ fragte er keuchend.
    „Durch die Tür — ich bin schon seit über einer Stunde im Haus — übrigens nicht allein.“ Zwei Kriminalbeamte zwängten sich an Dick Brown vorbei ins Zimmer. Sekunden später schnappten Handschellen um Lees und Clives Gelenke.
    „Machen Sie nicht so ein entsetztes Gesicht, Lee“, riet Dick. „Sie können sich trösten — genau in diesem Augenblick wird auch Kinley in seinem Hotel
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