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Streng vertraulich Kommissar Morry

Streng vertraulich Kommissar Morry

Titel: Streng vertraulich Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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übersiehst, daß dir keine Alternative mehr bleibt. Ich habe dich fest in der Hand.“
    „Das bildest du dir ein! Du hast keinerlei Beweise — mein Wort steht gegen das deine!“
    Conacro grinste höhnisch. „Stell dir doch bitte einmal vor, was geschähe, wenn die Polizei plötzlich erführe, daß McGraigh dein Freund war.“
    „Du bist ein Scheusal! Aber deine albernen Drohungen schrecken mich nicht.“
    „Schade“, meinte Conacro seufzend und erhob sich. „Nun gut, wie du willst. Er schritt zur Tür und legte die Hand auf die Klinke. Patricia fragte nervös: „Was wirst du jetzt unternehmen?“
    Conacro wandte sich um. „Ich werde mir dreitausend Dollar verdienen.“
    „Auf welche Weise?“
    „Indem ich der Polizei von West Lane sage, was ich über den an Gordon McGraigh verübten Mord und die Täter weiß. Die ausgesetzte Belohnung ist zwar recht mager im Vergleich zu dem, was ich durch dein Entgegenkommen zu erhalten hoffte, aber andererseits ist es mehr, als du mir im Moment zugestehen willst.“
    „Du willst mich verpfeifen?“ fragte Patricia fassungslos und schweratmend.
    Conacro nickte. „Ganz recht, Honey“, sagte er genüßlich. „Dich und deinen sauberen Freund Getty!“
    Patricia schluckte. In ihren Augen brannte der Haß. „Du bist auf ihn schon immer eifersüchtig gewesen — darum willst du ihn vernichten!“
    „Ich pfeife auf ihn — meinetwegen kannst du deine süße kleine Rache an ihm nehmen; mir ist es egal, was du mit ihm anstellst — ich will nur das Geld, verstehst du?“
    „Jetzt legst du endlich die Karten offen auf den Tisch!“
    „Ich habe von Anbeginn keinen Zweifel an meinen Zielen und Absichten gelassen. Du mußt dich jetzt entscheiden. Entweder du gibst mir Gelegenheit, das Geld aufzutreiben, und mit dir zu teilen — oder ich gehe zur Polizei.“
    Patricia schloß ermattet die Augen. Es war zu merken, daß sie sich geschlagen gab. „Also gut“, murmelte sie. „Gettys richtiger Name ist John Kinley. Er hat eine kleine Wohnung in der vierundzwanzigsten Straße.“
    „Nummer?“
    „Zweiundachtzig. “
    „Vielen Dank, das genügt mir.“
    Conacro drückte dem Hausmeister einen Geldschein in die Hand und sagte: „Ich interessiere mich für einen Ihrer Mieter. Für Mr. Kinley.“
    Der Hausmeister, ein älterer, schlecht rasierter Mann mit entzündet wirkenden Augen ließ die Banknote in seiner Hosentasche verschwinden.
    „Er wohnt schon zwei Jahre hier“, murmelte er. „Ein pünktlicher Mietzahler.“
    „Ich habe bei ihm geklingelt — er ist nicht zu Hause. Wissen Sie, wo er sich aufhält?“
    „Er hat New York vor ein paar Tagen mit einem kleinen Koffer verlassen.“
    „In welcher Richtung?“
    „Ich weiß es leider nicht, Sir. Es steht aber außer Frage, daß er den Zug oder das Flugzeug benutzt hat, denn sein Wagen befindet sich in der Garage.“
    „Möchten Sie sich fünfzig Dollar verdienen?“ „Die könnt' ich gut gebrauchen, Sir“, meinte der Hausmeister. In seinen Augen funkelte es begehrlich.
    Conacro zog eine Visitenkarte aus der Tasche und gab sie dem Hausmeister. „Hier finden Sie meinen Namen und meine Anschrift darauf. Rufen Sie mich bitte sofort an, sobald Sie etwas von Mr. Kinley hören sollten — es ist sehr, sehr wichtig.“
    „Sie sind kein Polizist, Sir?“
    „Nein.“
    „Ich möchte Mr. Kinley keine Schwierigkeiten machen. Wie gesagt, er ist ein guter Mieter — ich habe noch niemals Ärger mit ihm gehabt.“
    „Daran soll sich ja auch nichts ändern. Es ist eine ganz private Angelegenheit.“
    Der Hausmeister drehte die Karte ratlos zwischen den Fingern. „Was ist, wenn Mr. Kinley plötzlich zurück kommt, Sir?“
    „Das ist genau das, was ich zu wissen wünsche — das, oder seinen gegenwärtigen Aufenthaltsort. Sobald Sie also etwas von ihm hören, geben Sie mir telefonisch Bescheid. Selbstverständlich bekommen Sie in jedem Fall die versprochene Belohnung.“
    „Einverstanden, Mr. Conacro“, meinte der Hausmeister und schob die Visitenkarte in die Brusttasche seines abgetragenen Sportsakkos.
    „Es ist ja immerhin möglich, daß Mr. Kinley Ihnen schreibt oder Sie anruft, nicht wahr?“
    „Ja — falls er wünscht, daß ich für seine Rückkehr irgend etwas vorbereite.“
    „Das meine ich. Wenn er schreibt, werden Sie am Poststempel erkennen, wo er sich zur Zeit aufhält. Wenn er telefonieren sollte, liegt es an Ihrem Geschick, seine Adresse in Erfahrung zu bringen.“
    „Ja, meinen Sie denn, er könnte einen
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