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Strahlend

Strahlend

Titel: Strahlend
Autoren: Emma Green
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Überraschung …
    [Am Samstag bin ich in Paris. Ich hole dich zu Mittag ab.]
    Diese Nachricht ist zweifelsohne von ihm, ich erkenne seine unverwechselbare Eloquenz … Ich werde ihn also wiedersehen. Noch zwei Tage, dann habe ich ihn nur für mich. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, in meinem Bauch tanzen tausend Schmetterlinge und ein Feuer der Lust entfacht in mir.
    [Ich habe Sie vermisst, Mister Diamonds. Ich dachte, Sie hätten mich bereits vergessen.]
    [Ihre Vorstellungskraft hat Ihnen einen Streich gespielt, meine süße Amande.]
    [Sie haben mich zu lange alleine gelassen. In nur neun Tagen sind wir uns bereits fremd geworden.]
    [Fremd? Sie könnten nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein …]
    [Ich weiß so wenig über dich, Gabriel …]
    [Ich will nicht über mich sprechen, aber ich will mehr über dich erfahren.]
    [Kommt darauf an, was …]
    [Du kennst meinen Bruder und meine Schwester bereits, also hast du mir etwas voraus. Stell mir einen Teil deiner Familie vor. Am Samstag.]
    [Machst du Witze? Du weißt nicht, worauf du dich da einlässt …]
    [Ich meine das sehr ernst.]
    [Ich kann dir nichts versprechen. Zwei Tage sind sehr kurz, um alles zu organisieren.]
    [Gute Nacht, Amande. Enttäusche mich nicht. Ich zähle auf dich.]
    Er versteht es wirklich, mich unter Druck zu setzen …
    Und mir meinen Schlaf zu rauben!
    Camille ist mit Sicherheit dabei, an meinen kleinen Bruder will ich allerdings nicht einmal denken – ich will ihn aus all dem heraushalten. Wir treffen uns am Lac Daumesnil zu einem frühlingshaften Picknick. Ich bin ein reines Nervenbündel. Und ich weiß nicht, ob die Chemie zwischen meinem steinreichen Liebhaber und meiner leicht schizophrenen Schwester stimmen wird. Obwohl die beiden dank ihres launischen Charakters und ihrer vielen Gesichter auch etwas gemeinsam haben!
    Man tut eben, was man kann, um sich ein wenig zu beruhigen …
    Zudem habe ich meine Schwester vorab schon gewarnt: keine erniedrigenden Enthüllungen, kein Wort über meine Hippie-Phase, meine jugendlichen Eskapaden oder meine chaotischen Beziehungen mit meinen Exfreunden. Ich kenne meine Schwester und ich weiß auch, dass es ihr schwerfallen wird, den Mund zu halten, aber sie hat mir versprochen, sich alle Mühe zu geben. Und das aus ihrem Mund zu hören, bedeutet einiges! Zum Glück bringt Camille meinen Neffen Oscar mit und die Atmosphäre wird dank seines niedlichen Gesichts ein wenig entspannter sein …
    Als Gabriel pünktlich um 12 Uhr anläutet, bin ich gerade dabei, meinem Outfit den letzten Schliff zu verpassen. Wir haben schon fast April, aber es ist immer noch kalt. Ich habe die Idee, ein frühlingshaftes Kleid anzuziehen, schnell wieder verworfen und mich stattdessen für ein taupefarbenes Wollkleid, eine taillierte Weste, eine hautfarbene Strumpfhose und hochhackige Stiefeletten aus Wildleder entschieden. Ein wenig Schminke, ein Armband aus Elfenbein, das ich von meiner Großmutter väterlicherseits geerbt habe, einen hoch sitzenden Pferdeschwanz und die Sache ist geritzt. Ich stürme die Treppe hinunter, um ihn endlich zu treffen. Er ist hier. In einer einfachen Jeans und einer Lederjacke steht er umwerfend, majestätisch und hypnotisierend gegen sein Auto gelehnt da. Ich halte einen Moment inne, überwältigt von seiner Ausstrahlung, und stürme schließlich auf ihn zu, um mich in seine Arme zu werfen. Gabriel lacht aus vollem Herzen, als er meinen Gefühlsausbruch bemerkt, und küsst mich leidenschaftlich. Als unsere Zungen sich treffen, verliere ich vollends die Kontrolle. Er schiebt mich von sich weg, ebenso erregt von diesem Kuss wie ich.
    „Alles zu seiner Zeit, meine kleine Genießerin. Ich möchte deine Schwester nicht warten lassen.“
    „Schade …“
    Er wirft mir einen amüsierten Blick zu und deutet mir, in den grauen Mercedes einzusteigen. Ich folge seinen Anweisungen. Im Auto beugt er sich plötzlich zu mir herüber und blickt mich mit seinen drohenden Augen an. Er nähert sich mir, als ob er mich küssen möchte, beißt sich kurz davor auf die Lippen und als ich mich diesem Kuss, nach dem ich mich so sehr sehne, hingeben möchte, greift er nach meinem Sicherheitsgurt und schnallt mich an. Er scheint äußerst stolz auf sich zu sein, genießt den finsteren Blick, den ich ihm zuwerfe, und tut, als ob er nach einer Erklärung suchen würde.
    „Die Sicherheit geht vor, Amande …“
    Anmacher …
    Camille sitzt auf einer karierten Decke und hält Oscar in den Armen. Als sie uns kommen
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