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Strahlend

Strahlend

Titel: Strahlend
Autoren: Emma Green
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unterhalten. Dieser Orgasmus, der langsam in mir hochgekommen ist, war so vielversprechend … Während mein Körper sich allmählich wieder von diesem leidenschaftlichen Liebesspiel erholt, erinnere ich mich auch wieder an unser seltsames Gespräch.
    Wieder einmal bin ich zu weit gegangen …
    Was hast du denn erwartet? „Dass er dich auf seinem weißen Schimmel mitnimmt, dich heiratet und dir viele Kinder schenkt?“
    Vollkommen übertrieben …
    Ich habe keine Zeit, noch länger darüber nachzudenken, da kommt mein Milliardär zurück und setzt sich neben mich auf den Fahrersitz des Mercedes, dessen Innenraum mit feinstem Leder ausgestattet ist. Er sieht mich fragend an, als könnte er meine geheimsten Gedanken lesen. Ich lächle ihn an, um mir nichts anmerken zu lassen, er streichelt mir mit dem Handrücken über die Wange und startet den Motor, der laut aufheult. Fünfzehn Minuten später setzt er mich vor meiner Haustür ab, drückt mir einen für meinen Geschmack viel zu leichten Kuss auf den Mund und geht, ohne unser unterbrochenes Liebesspiel fortsetzen zu wollen. Dieser Tag hat mir wirklich meine gesamte Energie geraubt. Bevor ich aus dem Auto ausgestiegen bin, hatte ich nicht die Kraft, zu kämpfen und ihn zur Verantwortung zu ziehen. Ich bin wirklich nicht in der Stimmung, eine Abfuhr zu bekommen … und noch dazu eine schmerzhafte.
    Während ich meine zerrissene Strumpfhose und mein zerknittertes Kleid ausziehe, frage ich mich, wann Gabriel sich wohl wieder dazu herablassen wird, mir seine Gesellschaft anzubieten … und seinen Körper. Wir sind erst seit wenigen Minuten voneinander getrennt und er fehlt mir bereits so sehr, dass es schmerzt. Marion würde sich mit Sicherheit über mich lustig machen und sagen: „Muss Liebe schön sein!“
    Verlauf dich nicht in irgendetwas, Amandine.
    Unsere Begegnungen waren zu kurz, alles ging viel zu schnell, und ich hatte nicht die Zeit, diese intensiven Momente auszukosten. Wieder einmal habe ich das Gefühl, nur benutzt worden zu sein, bevor er mich am Straßenrand hat stehen lassen. Ich weiß, dass auf Gabriel und mich noch so viele schöne Momente warten, aber weiß er das auch? Die Angst kehrt wieder zurück, und obwohl sie eigentlich ständig präsent ist, überrascht sie mich immer in den ungünstigsten Momenten. Ich brauche Gewissheit. Einen Liebesbeweis … Ich weiß, dass er nicht dazu imstande ist. Er hat alles zu sehr unter Kontrolle, um sich zu so einer menschlichen und banalen Geste hinreißen zu lassen. Ich muss endlich damit aufhören, mir etwas vorzumachen: Das Herz dieses Mannes, so er eines hat, wird niemals mir gehören. Diese Worte erscheinen schmerzhaft in meinen Gedanken, doch ich habe keine andere Wahl, als sie zu akzeptieren. Ich bin erschöpft von diesem ewigen Nachdenken, Analysieren und Studieren all der Momente, die ich an seiner Seite verbracht habe. Unbewusst greife ich nach meinem Handy, das auf meinem Couchtisch liegt, und schreibe ihm eine ehrliche, direkte und unverblümte SMS.
    [Bitte komm zurück.]
    Ich drücke auf „senden“, ohne weiter darüber nachzudenken. Zum ersten Mal habe ich keine Lust zu spielen, ihn zu provozieren oder ihn zu verletzen. Ich will, dass er umdreht und an meiner Tür klopft. Ich will mich in seinen Armen vergraben, seine warme Haut spüren und den Moschusduft seines Parfums riechen. Ich will neben ihm einschlafen, mich an ihn kuscheln und endlich Klarheit haben.
    Doch auch vier Tage später habe ich immer noch keine Antwort auf meine Nachricht erhalten. Mir wird klar, dass ich ihm nichts bedeute und ihm die kleine, leicht zu durchschauende Praktikantin, die ich bin, vollkommen egal ist. Seit vier Monaten erzählt Gabriel mir das Blaue vom Himmel und ich glaube ihm auch noch. Ich bin völlig niedergeschlagen, sein Schweigen verletzt mich zutiefst und seine Gleichgültigkeit bricht mir das Herz. Hätte ich eine Wahl, dann wäre ich lieber wütend und würde es sogar bevorzugen, ihn zu hassen. Aber seit Samstag bin ich einfach nur noch traurig.
    Ich bin ganz unten angekommen …
    Nur wovon, das werde ich wohl nie wissen …
    Mein Geburtstag rückt immer näher, doch ich habe überhaupt keine Lust, zu feiern. Bereits seit drei Tagen versucht Marion mich mehr schlecht als recht auf andere Gedanken zu bringen und ein Lächeln auf meine Lippen zu zaubern, aber es will ihr einfach nicht gelingen. Nach einem scheinbar unendlichen Arbeitstag nimmt mich meine beste Freundin mit auf eine Shoppingtour und
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