Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stirb für mich: Thriller

Stirb für mich: Thriller

Titel: Stirb für mich: Thriller
Autoren: Robert Wilson
Vom Netzwerk:
mit einem, dann mit dem anderen Bein zu und hörte ein Stöhnen. Das motivierte sie. Bis sie ihren Fuß in der Hand des anderen Mannes spürte, ein unbarmherziger Griff, der ihren Knöchel verdrehte und sie zwang, sich mitzudrehen, wenn sie sich nicht den Fuß abreißen lassen wollte. Er zog sie zu sich. Ihr anderes Bein wurde unter ihrem Körper eingeklemmt. Er drückte sie mit dem Gesicht auf den Boden des Taxis, packte mit einer Hand ihre Knöchel und presste ihre Fersen gegen ihren Hintern. Dann beugte er sich über sie und riss mit der anderen Hand an ihrem Haar, bis ihre Kehle so weit gestreckt war, dass sie keinen Ton mehr herausbrachte. Sie schlug mit geballten Fäusten um sich, die jedoch nacheinander gepackt und auf ihren Rücken gedrückt wurden. Der Unterleib eines Mannes war jetzt in ihrem Gesicht. Mit einer Hand hielt er ihre Fäuste umklammert, mit der anderen griff er in eine Tasche, hielt ihr ein Tuch vor Mund und Nase, und ihre Welt verengte sich und kollabierte.
    Zwei Männer, beide groß, gut gebaut, Mitte dreißig, saßen, gespenstisch beleuchtet, im Führerhaus eines weißen Transporters, der durch die Straßen von East London kroch. Der Größere und Schlankere der beiden, der sich Skin nannte, hatte ein Babygesicht, blaue Augen und einen rasierten Schädel. Zusehends gereizter rückte er ständig seine weiße Kappe zurecht, die an den Seiten mit dem Georgskreuz und vorn mit dem Wappen von West Ham United verziert war. Er starrte auf den Stadtplan, der im Licht der Straßenbeleuchtung immer wieder kurz dunkelgelb und schwarz aufleuchtete. Die Spinne in dem Netz, das auf eine Seite seines Halses und die rechte Wange tätowiert war, schien in sein Ohr zu krabbeln. Dan, der Fahrer, war ein ganz anderer Typ: kurzes Haar, Mittelscheitel, weder gepierct noch tätowiert und auf eine farblose Art attraktiv. Sie arbeiteten erst zum zweiten Mal zusammen.
    »Wir sind zu spät«, sagte er ruhig und hielt rechts und links nach Straßenschildern Ausschau.
    »Ich weiß, Scheiße noch mal«, erwiderte Skin. »Auf welcher Straße sind wir jetzt?«
    »Sieht aus wie … New Barn Street.«
    »New Barn Street?«, fragte Skin perplex. »Wo verdammt noch mal ist das?«
    »Ich kann dir nur sagen, was auf dem Straßenschild steht«, erklärte Dan sachlich.
    »Keiner steht auf Klugscheißer, vergiss das nicht, Dan.«
    »Sag mir einfach, wo ich langfahren soll. Da vorne endet die Straße. Weiter geradeaus? Links? Rechts?«
    »Woher soll ich das wissen, Mann?«
    »Du bist der Kerl mit dem Stadtplan.«
    »Wieso haben wir kein Navi?«
    »Gib mal her.« Dan riss Skin den Plan aus der Hand. »Du bist nicht mal auf der richtigen Seite.«
    »Östlich von Limehouse bin ich komplett verloren.«
    Dan warf den gebundenen Stadtplan in Skins Schoß, wechselte die Spur und bog ein paar hundert Meter weiter links ab.
    »Grange Road«, sagte Skin, als ob das kaum verwunderlich wäre. »So weit daneben lag ich gar nicht.«
    »Welche Nummer?«
    »Das Haus, vor dem das Taxi parkt.«
    »Du hast die verdammte Hausnummer nicht dabei, oder?«
    »Halt einfach nach dem Scheiß-Taxi Ausschau.«
    »Das Taxi parkt in der Garage«, sagte Dan. »Das hat Pike uns erklärt.«
    »Scheiße. Du verdammter …«
    Skin wühlte in seinen Taschen, förderte einen Zettel zutage und nannte Dan die Hausnummer. Es war ein Reihenendhaus. Dan setzte den Wagen rückwärts vor das Garagentor und schaltete das Licht aus.
    »Okay«, meinte er. »Lass uns ein paar Minuten runterkommen.«
    »Zieh die an«, sagte Skin, warf ihm eine Gesichtsmaske zu und verstaute die West-Ham-United-Mütze im Handschuhfach. »Achte drauf, dass die Löcher für Mund und Augen vorne sind.«
    »Danke für den Hinweis.«
    »Und nimm die.«
    Dan blickte auf eine Pistole mit Schalldämpfer.
    »Ich dachte, wir sollen das Mädchen bloß abholen«, sagte Dan.
    »Du hast Pike doch gesagt, dass du mit mir arbeiten willst«, entgegnete Skin.
    »Von Schusswaffen hat er nichts gesagt.«
    »Das ist mein Job.«
    »Was?«
    »Mich um Sachen kümmern.«
    »Wir brauchen keine Waffen , um das Mädchen abzuholen. Wie soll ich denn gleichzeitig eine Pistole und eine Spritze halten?«
    »Das kriegst du schon hin«, sagte Skin. »Und nimm das auch.«
    Er gab Dan einen Stauschlauch.
    »Herrgott.«
    »Und zieh die an«, sagte Skin und gab ihm ein Paar Latexhandschuhe.
    »Was hat das alles zu bedeuten?«, fragte Dan und ließ den Schlauch baumeln.
    »Wenn es Ärger gibt und es sein muss, bringen wir sie mit den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher