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Stirb ewig

Titel: Stirb ewig
Autoren: Peter James
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bedenken.
    »Macht das etwa Spaß?«, fragte Luke. »Im Regen in einem beschissenen Wald rumzustehen? Das versteht ihr unter Spaß? Gott, seid ihr trostlos. Er sollte verflucht noch mal besser herkommen und uns helfen, Michael wieder da rauszuholen.«
    Sie hievten den Sarg hoch und wankten damit zum Rand des Grabes, wo sie ihn unsanft auf die quer liegenden Seile fallen ließen. Sie kicherten, als ein dumpfes »Autsch« von innen ertönte.
    Dann ein lauter Rums.
    Michael hämmerte mit der Faust gegen den Deckel. »Hey, es reicht!«
    Pete holte das Walkie-Talkie aus der Tasche und schaltete es ein. »Test!«, rief er, »Test!«
    Petes Stimme hallte im Sarg wider.
    »Der Spaß ist vorbei!«
    »Entspann dich, Michael. Viel Spaß!«
    »Lasst mich raus, ihr Schweinehunde! Ich muss pissen!«
    Pete schaltete das Walkie-Talkie aus und steckte es in die Tasche seiner Barbour-Jacke. »Also, wie funktioniert das jetzt genau?«
    »Wir heben die Seile an, zwei an jeder Seite«, erklärte Robbo.
    Pete holte das Walkie-Talkie wieder hervor und schaltete es ein. »Jetzt wirst du abgeseilt, Michael!«
    Die vier lachten, dann griff jeder nach einem Seilende.
    »Eins… zwei… drei«, zählte Robbo.
    »Mann, ist der schwer«, sagte Luke, als sich die Seile mühsam spannten und den Sarg anhoben. Langsam und ruckend wie ein leckes Schiff senkte sich der Sarg in die tiefe Grube. Als er den Boden erreichte, konnten sie ihn kaum noch sehen. Pete leuchtete mit der Taschenlampe in die Grube. Der Atemschlauch hing schlaff aus dem Loch im Deckel.
    Robbo griff nach dem Walkie-Talkie. »Hey, Michael, dein Schwanz guckt raus. Hast du Spaß an dem Heft?«
    »Leute, der Spaß ist vorbei. Lasst mich raus!«
    »Wir gehen jetzt zum Table Dance. Schade, dass du nicht mitkommen kannst!« Robbo schaltete das Gerät aus, bevor Michael noch etwas sagen konnte. Er steckte es ein, griff sich einen Spaten und begann Erde über den Rand zu schaufeln. Begleitet von seinem dröhnenden Gelächter prasselte die Erde auf den Sargdeckel.
    Mit einem lauten Juchzen nahm Pete den nächsten Spaten und legte los. Sie schaufelten weiter, vom Alkoholrausch getrieben, bis der Deckel nicht mehr zu sehen war. Der Atemschlauch ragte nur wenige Zentimeter aus der Erde heraus.
    »Hey«, rief Luke, »hört auf damit! Je mehr ihr jetzt da reinschaufelt, desto mehr Arbeit haben wir hinterher, wenn wir ihn in zwei Stunden wieder ausgraben müssen.«
    »Es ist ein Grab!«, versetzte Robbo. »Und in einem Grab bedeckt man den Sarg mit Erde.«
    Luke riss ihm den Spaten aus der Hand. »Es reicht«, sagte er entschieden. »Ich will heute Abend saufen, nicht schaufeln, klar?«
    Robbo nickte, er wollte niemanden verärgern. Pete warf schwitzend seinen Spaten weg. »Beruflich könnte ich das jedenfalls nicht machen.«
    Sie zogen das Wellblech über die Grube und traten schweigend einen Schritt zurück. Der Regen trommelte auf das Metall.
    »Okay«, sagte Pete, »nichts wie weg hier.«
    Luke vergrub die Hände in den Taschen. Er wirkte mit einem Mal skeptisch. »Wollen wir das wirklich machen?«
    »Wir haben uns doch darauf geeinigt, dass wir ihm eine Lektion erteilen«, sagte Robbo.
    »Und wenn er an seiner eigenen Kotze erstickt, oder so?«
    »So betrunken ist er nun auch wieder nicht«, meinte Josh. »Lasst uns fahren.«
    Josh kletterte in den Laderaum, Luke schloss die Türen. Dann quetschten sich die drei Übrigen vorne auf die Sitze, und Robbo ließ den Motor an. Sie fuhren einen knappen Kilometer Feldweg entlang und bogen dann nach rechts auf die Hauptstraße.
    Er schaltete das Walkie-Talkie ein. »Wie sieht’s aus, Michael?«
    »Hört mal zu, Leute, ich finde das wirklich nicht witzig.«
    »Ehrlich nicht?«, fragte Robbo. »Wir schon!«
    Luke nahm das Funkgerät. »Rache ist süß, Michael!«
    Die vier grölten vor Lachen. Nun war Josh an der Reihe. »Hey, Michael, wir fahren in einen fantastischen Club, wo es tolle Frauen mit nackten Hintern gibt, und sie rutschen an Stangen rauf und runter. Versteh ich gut, dass du sauer bist!«
    Michaels nuschelnde Stimme klang ein wenig bittend. »Können wir jetzt bitte aufhören? Das macht wirklich keinen Spaß.«
    Robbo sah eine Baustelle vor sich und die grüne Baustellenampel davor. Er trat aufs Gas.
    »Hey, Michael, entspann dich, in ein paar Stunden sind wir ja wieder da!«, rief Luke über Joshs Schulter.
    »Was soll das heißen, in ein paar Stunden?«
     
    Die Ampel sprang auf Rot. Keine Zeit zum Bremsen. Robbo gab noch mehr Gas und
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