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Stirb ewig

Titel: Stirb ewig
Autoren: Peter James
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nach dem Tode seines Vaters, wieder gut, seine jüngere Schwester Carly trampte ein Jahr durch Australien, und die Geschäfte liefen unglaublich gut. Vor allem aber würde er in drei Tagen die Frau heiraten, die er liebte. Und vergötterte. Seine Seelengefährtin.
    Ashley.
    Er achtete nicht auf den Spaten, der bei jedem Schlagloch klapperte, während die Reifen über den nassen Asphalt summten und der Regen zunehmend heftiger aufs Wagendach prasselte. Und auch nicht auf die Gesichter seiner beiden Freunde, die mit ihm hinten saßen, hin und her schwankten und atonal Rod Stewart begleiteten, der aus einem knisternden Radio »I am sailing« krächzte. Der ganze Wagen stank nach Benzin aus einem lecken Kanister.
    »Isch liebe sie«, nuschelte Michael. »Iiisch liebe Ashley.«
    »Ein tolles Mädchen«, stimmte Robbo zu, der grundsätzlich seiner Meinung war. Es lag in seiner Natur. Unbeholfen gegenüber Frauen, ein bisschen plump, mit rotem Gesicht, strähnigen Haaren, Bierbauch unter dem T-Shirt, hing Robbo der Gang ständig am Rockzipfel und wollte sich unentbehrlich machen. Heute Abend war er zur Abwechslung mal wirklich unentbehrlich.
    »Ja, ist sie.«
    »Jetzt gleich«, warnte Luke.
    Robbo bremste, als sie die Abzweigung erreichten, und zwinkerte Luke im dunklen Wagen zu.
    »Isch meine, isch lieb sie wirklich. Wisst ihr, was isch meine?«
    »Wir wissen genau, was du meinst«, sagte Pete.
    Josh lehnte sich von hinten gegen den Fahrersitz, einen Arm um Petes Schulter gelegt, nahm einen Schluck Bier und reichte die Flasche an Michael weiter. Schaum quoll aus dem Flaschenhals, als der Lieferwagen scharf bremste. Er rülpste. »Tschuldigung.«
    »Was zum Teufel gefällt Ashley bloß an dir?«, fragte Josh.
    »Mein Schwanz.«
    »Nicht dein Geld? Oder dein Aussehen? Oder dein Charme?«
    »Das auch, aber vor allem mein Schwanz.«
    Der Lieferwagen schlingerte, als sie scharf nach rechts abbogen, ratterte über ein Viehgitter, dann über das nächste und rollte auf den Feldweg. Robbo spähte durch die beschlagene Scheibe und lenkte den Wagen in die tiefen Furchen. Ein Kaninchen schoss über den Weg und tauchte ins Unterholz. Die Scheinwerfer zuckten hin und her, beleuchteten flüchtig die dichten Nadelbäume, die den Weg säumten. Als Robbo herunterschaltete, veränderte sich Michaels Stimme, eine leise Furcht schwang darin mit.
    »Wohin fahren wir?«
    »In ein Pub.«
    »Okay, super.« Dann: »Isch hab Ashley versprochen, dass isch nicht – nicht – zu viel trinke.«
    »Hör mal, du bist noch nicht mal verheiratet und lässt dir schon Vorschriften machen. Noch bist du ein freier Mann. Noch drei Tage.«
    »Dreieinhalb«, fügte Robbo bereitwillig hinzu.
    »Habt ihr keine Mädchen organisiert?«, wollte Michael wissen.
    »Bist du geil?«, erkundigte sich Robbo.
    »Isch bleib treu.«
    »Dafür sorgen wir schon.«
    »Schweinehunde!«
    Der Lieferwagen hielt an, setzte zurück, bog noch einmal rechts ab. Dann blieb er wieder stehen. Robbo stellte den Motor ab und damit auch Rod Stewart. »Da wären wir! Nächste Wasserstelle! Zum lustigen Bestatter!«
    »Zum nackten Thai-Girl wär mir lieber«, meinte Michael.
    »Die haben wir auch dabei.«
    Jemand öffnete die hintere Tür, wer, wusste Michael nicht so genau. Unsichtbare Hände packten seine Fußgelenke. Robbo nahm einen Arm, Luke den anderen.
    »Hey!«
    »Mann, bist du schwer«, meinte Luke.
    Schon plumpste Michael in seinem Lieblingsjackett und seiner besten Jeans (nicht gerade eine kluge Wahl für einen Junggesellenabend, warnte ein leises Stimmchen in seinem Kopf) auf die durchweichte Erde. Es war stockdunkel, bis auf die roten Hecklichter des Lieferwagens und den weißen Strahl einer Taschenlampe. Regennadeln stachen ihm in die Augen, seine Haare klebten nass an der Stirn.
    »Meine – Sachen – «
    Dann rissen sie ihm die Arme beinahe aus den Achseln, hoben ihn hoch und legten ihn in etwas, das trocken und mit weißem Satin ausgekleidet war und sich eng an seinen Körper schmiegte.
    »Hey«, sagte er noch einmal.
    Vier betrunkene Schattengesichter grinsten ihn von oben an. Jemand drückte ihm eine Zeitschrift in die Hand. Im Schein der Taschenlampe erhaschte er einen Blick auf eine nackte Rothaarige mit gigantischen Brüsten. Sie legten ihm eine Whiskyflasche, eine kleine Taschenlampe und ein Walkie-Talkie auf den Bauch.
    »Was –?«
    »Wir haben den Kanal schon eingestellt«, erklärte Robbo. »Du willst doch nicht mit Fremden plaudern.«
    Jemand schob ihm einen übel
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