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Stirb ewig

Titel: Stirb ewig
Autoren: Peter James
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Sie rufen die Verkehrspolizei an, deren Wagen sollen ab sofort die A23 überprüfen. Danach alarmieren Sie den Hafen von Newhaven und die Flughäfen Gatwick und Shoreham.«
    Im Geiste ging er seine Checkliste durch. Bahnhöfe, Seehäfen, Flughäfen, Straßen. Oft fuhren Leute die entführten Wagen nur kurze Zeit und stiegen dann um. »Glenn, lass die ganze Gegend um Newhaven durchkämmen, falls sie den Wagen schon abgestellt haben. Einige Streifenwagen sollen sich hier bereithalten.«
    »Wird gemacht.«
    Grace rief Tuckwell zurück und teilte ihm mit, dass er den Zwischenfall übernähme, wobei er von einer neuen Entwicklung erfuhr.
    Ein Wagen, auf den die Beschreibung passte, hatte an einer Ampel mehrere Autos gestreift, weil er sie auf dem Gehweg überholte, um noch über die Drehbrücke von Newhaven zu gelangen, die gerade geschlossen wurde. Die Nachricht war gerade zwei Minuten alt.
     

    86
     
     
     
    VIC DELANEY trat hart auf die Bremse, als sie auf der Landstraße in eine unerwartet scharfe Rechtskurve bogen. Die Vorderräder blockierten, sie schossen geradewegs auf eine Pappel zu. Er kämpfte mit dem unhandlich großen Lenkrad. Ashley kreischte.
    Der Wagen schlingerte heftig nach rechts, dann stark nach links, wo die nächste Pappel wartete. Das Gepäck polterte im Kofferraum umher. Dann endlich hatte Vic den Wagen wieder unter Kontrolle.
    »Verdammt, fahr langsamer!«
    Vor ihnen kroch ein schwerer Sattelzug über die Straße, schon klebten sie hinter ihm. Keine Chance, zu überholen. »Oh, Scheiße!« Er bremste, hämmerte frustriert aufs Lenkrad.
    Alles war schief gegangen. Wie immer, dachte er. Sein Dad hatte sich zu Tode getrunken, als er noch ein Teenager war. Kurz vor seinem achtzehnten Geburtstag hatte er den Liebhaber seiner Mutter verprügelt, weil der Typ sie beschissen behandelte. Zum Dank hatte sie ihren Sohn aus dem Haus geworfen.
    Aus Abenteuerlust war er zur Armee gegangen und hatte sich bei den Marines sofort zu Hause gefühlt. Leider fand er auch Spaß am Geld. An viel Geld. An schicken Klamotten, Autos, Glücksspiel und Nutten. Doch vor allem genoss er den Respekt, den man ihm entgegenbrachte, wenn er in einem eleganten Anzug ein Kasino betrat. Und was schmeichelte dem Stolz eines Mannes mehr, als so viel zu gewinnen, dass er sich ein Steak zum Abendessen und ein nettes Hotelzimmer leisten konnte?
    Im zweiten Jahr in der Armee erlebte er eine Glückssträhne, doch das nachfolgende Pech ruinierte ihn völlig.
    Er tat sich mit einem kriminellen Quartiermeister namens Bruce Jackman zusammen, der für das Waffendepot zuständig war, und sie machten das schnelle Geld, indem sie übers Internet Waffen, Munition und anderes Militärzubehör verkauften. Als ihre Vorgesetzten Wind davon bekamen, erdrosselte er Jackman ohne mit der Wimper zu zucken und hängte ihn samt einem Abschiedsbrief in seinem Zimmer auf.
    Das Leben war ein Spiel, in dem nur die Klügsten überlebten. In Vics Augen begingen die meisten Menschen den Fehler, sich von den Tieren unterscheiden zu wollen. Dabei herrschte überall das Gesetz des Dschungels.
    Was nicht bedeutete, dass es keine Liebe gab. Vom ersten Moment an war er Alex völlig verfallen. Sie hatte Stil, Klasse, Schönheit, einen tollen Körper und war ein richtiges Luder im Bett. Sie besaß alles, was er sich bei einer Frau wünschte, und noch mehr. Zudem war sie die einzige Frau, die noch ehrgeiziger zu sein schien als er selbst – und auch einen Plan verfolgte, mit dem sie ihre Ziele verwirklichen wollte: schnell das große Geld zu machen und danach das Leben zu genießen. Ein Mordsspaß.
    Nun mussten sie nur noch zum Flughafen Gatwick und sich in den Flieger verdrücken.
    Der Sattelzug, der keine fünfzig schaffte, nebelte sie mit Dieselgestank ein. Vic fuhr vorsichtig in die Straßenmitte, lenkte aber sofort wieder ein, als ein Lkw in Gegenrichtung an ihnen vorbeidonnerte. Er wurde immer ungeduldiger, folgte dem Sattelzug durch eine steil abfallende S-Kurve, vorbei am Hinweisschild eines Steinbruchs, eine Anhöhe hinauf, wobei der Lkw noch langsamer wurde. Er griff zu Ashley hinüber und drückte ihre Hand. »Alles wird gut, mein Engel.«
    Sie drückte zurück.
    Im Rückspiegel sah er plötzlich einen blauen Blitz. Kalte Angst peitschte durch seinen Körper.
    Er behielt den Spiegel im Auge. Hinter ihnen waren nur Asphalt, Gras und Bäume zu sehen. Wieder das blaue Blitzen, diesmal unverkennbar. Scheiße. Sie konnten jeden Moment hinter ihnen auftauchen.
    Dann
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