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Stirb ewig

Titel: Stirb ewig
Autoren: Peter James
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gesegelt.«
    »Wunderbar. Segeln können wir ja.«
    Ashley erinnerte sich an die Ferien, die sie in Australien und Kanada verbracht hatten. Allein auf einer gecharterten Jacht. Es waren die glücklichsten und friedlichsten Stunden ihres Lebens gewesen.
    »Nun weißt du, wohin wir fahren. Oder hast du eine bessere Idee?«
    »Du willst einfach das Boot nehmen?«
    »Wir legen im Dunkeln ab.«
    Sie befuhren jetzt eine verkehrsreiche Hauptstraße, die rechts und links von Doppelhaushälften mit großen Vorgärten flankiert wurde. Er bremste an einer roten Ampel. Auf einmal füllte grellweißes Licht den Rückspiegel. Er hörte die Zweitonsirene, sah Blaulicht blitzen, rechts neben ihm röhrte ein Motor auf, als ein Motorradpolizist anhielt und ihn zum Aussteigen aufforderte.
    Stattdessen trat Vic aufs Gas, schoss geradewegs auf die Kreuzung und nahm einem Schwerlaster die Vorfahrt.
    »Scheiße«, stöhnte Ashley.
    Die Sirene heulte auf, das Motorrad war wieder neben ihnen, der Fahrer deutete streng nach links an den Straßenrand. Doch Vic riss das Steuer scharf nach rechts, rammte absichtlich das Motorrad, das umkippte. Im Spiegel sah er den Polizisten über die Straße rollen.
    Er entdeckte eine ruhige Seitenstraße und bog scharf ab, Koffer rumpelten über den Rücksitz, als er in die baumgesäumte Straße schoss. Es begann wieder zu regnen, er fummelte an den Schaltern, bis sich die Scheibenwischer in Bewegung setzten. Sie erreichten eine Straßeneinmündung. Vor ihnen lag eine Kirche.
    »Weißt du, wo wir hier sind?«
    »Der Hafen kann nicht mehr weit sein«, sagte er und schlängelte sich durch ein Labyrinth von Wohnstraßen, bis sie in einer engen, verkehrsreichen Geschäftsstraße landeten. »Da!« Vic deutete nach vorn. »Der Hafen!«
    Sie gelangten zur Küstenstraße, die durch ganz Brighton and Hove bis zum Hafen von Shoreham und an den Ufern des Adur entlangführt, bis sie ins Landesinnere abzweigt.
    »Wo liegt das Boot?«
    »Im Sussex Motor Yacht Club«, sagte Ashley. »Wir müssen nach links.«
    Ein Bus näherte sich rasch. Vic wollte ihn schon vorbeilassen, als er aus dem Augenwinkel ein weißes Aufblitzen bemerkte. Kaum zu glauben, ein Polizeimotorrad, das sich durch den Stau fädelte. War das etwa der Typ, den er eben erst von seiner Maschine geholt hatte?
    Mit kreischenden Reifen schoss Vic vor dem Bus auf die Straße. Da raste aus dem Nichts ein schwarzer BMW mit Blaulicht auf sie zu, überholte den Bus und seinen Toyota und schnitt ihm den Weg ab. Vic trat auf die Bremse. Über der Stoßstange des BMW blinkten in Rot die Worte STOPP! POLIZEI! auf.
    In blinder Panik machte er kehrt und fuhr in die Gegenrichtung, bis er vor einem Kreisverkehr zum Stehen kam. Das Motorrad war dicht hinter ihm, die Sirene heulte. Vic rollte mit zwei Rädern auf den Gehweg, drückte die Hupe, dass die Passanten nur so davonstoben, quetschte sich an den wartenden Autos vorbei und fuhr in den Kreisverkehr. Es gab drei Möglichkeiten: rechts schien es wieder nur ein Labyrinth von Nebenstraßen zu geben, geradeaus herrschte Stau. Links überspannte eine Trägerbrücke den Fluss.
    Er bog nach links ab, dicht gefolgt von dem Motorrad, holte alles aus dem alten Toyota heraus. Das Kreischen des Keilriemens wurde zunehmend schlimmer. Es war Ebbe, vertäute Boote lagen auf der Seite.
    Jenseits der Brücke floss der Verkehr wieder, doch der BMW holte auf. Plötzlich überholte ihn das Motorrad, scherte aus, wollte ihn zum Bremsen zwingen. »Ich dachte, du hättest deine Lektion gelernt«, knurrte Vic und versuchte, die Maschine erneut zu rammen. Doch der Fahrer wich geschickt aus.
    Verzweifelt sah Vic hin und her. Links eine Werkstatt, Geschäfte, Wohnhäuser. Rechts der Flugplatz von Shoreham, der von Privatmaschinen und kleinen Gesellschaften im Kanalverkehr genutzt wurde. Die Einfahrt zum Flugplatz tauchte auf.
    Ohne den Blinker zu setzen, bog er in die schmale Straße ein. Links verlief eine Betonwand, rechts die offene Fläche des Flugplatzes, die von Hangars, kleinen Privatmaschinen und Hubschraubern übersät war. Das weiße Towergebäude hatte einen Anstrich nötig. Vic spielte mit dem Gedanken, ein Flugzeug zu entführen, beispielsweise die zweimotorige Beechcraft, die gerade heranrollte, wenn es ihm nur gelang, die Polizei für ein paar Minuten abzuschütteln.
    Als hätte der BMW, der sich plötzlich mit ihnen auf einer Höhe befand, genau das erwartet, drängte er den Toyota gegen die Betonmauer. Ashley schrie auf, als der
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