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Stirb ewig

Titel: Stirb ewig
Autoren: Peter James
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silbernen BMW X5 auf seinem Stellplatz in der Tiefgarage des Van Allen Building. Dann fuhr er mit dem Aufzug in den fünften Stock und betrat seine Wohnung.
    Der Kauf der Wohnung hatte seine Mittel strapaziert, doch bedeutete er einen Aufstieg in der Welt. Außer ihm wohnten auch einige VIPs in dem imposanten, im modernen Art-Deco-Stil erbauten Haus an der Seepromenade von Brighton. Das Haus hatte Klasse. Wer im Van Allen wohnte, war wichtig. Und wenn man wichtig war, galt man als reich. Sein ganzes Leben lang hatte Mark nur ein Ziel verfolgt – reich zu werden.
    Der Anrufbeantworter blinkte, als er in den großen, offenen Wohnbereich trat, doch er stellte zunächst einmal die Aktentasche ab, schloss das Handy ans Ladegerät an, trat an die Hausbar und goss sich einen ordentlichen Balvenie-Whisky ein. Dann ging er ans Fenster und schaute hinunter auf die Promenade, auf der es trotz des Wetters und der späten Stunde noch von Menschen wimmelte. Dahinter sah er die hellen Lichter des Palace Pier und die tintenschwarze See.
    Plötzlich gab das Handy ein schrilles Piepsen von sich. Er ging hin und schaute aufs Display. Scheiße. Vierzehn neue Nachrichten! Er ließ das Handy am Ladegerät und wählte die Nummer der Mailbox. Die erste Nachricht war um sieben Uhr von Pete gekommen, er wollte wissen, wo Mark steckte. Die zweite um Viertel vor acht kam von Robbo, sie seien unterwegs zum nächsten Pub, dem Lamb in Ripe. Die dritte war um halb neun von einem ziemlich abgefüllten Luke und von Josh gekommen, während Robbo sich im Hintergrund zu Wort meldete. Sie zögen vom Lamb ins Dragon an der Uckfield Road.
    Die nächsten beiden Nachrichten stammten von dem Immobilienmakler, der wegen des Deals in Leeds anrief, und von dessen Firmenanwalt. Die sechste war um elf Uhr fünf von einer ziemlich besorgten Ashley gekommen. Ihr Tonfall erstaunte ihn, da sie gewöhnlich ruhig und unerschütterlich wirkte.
    »Mark, bitte, bitte, bitte, ruf mich an, sobald du das abhörst«, drängte sie mit ihrem weichen nordamerikanischen Akzent. Er zögerte und hörte dann die nächste Nachricht ab. Wieder Ashley. In Panik. Und die nächste und übernächste waren ebenfalls von ihr, sie hatte im Abstand von zehn Minuten angerufen. Die zehnte Nachricht kam von Michaels Mutter. Auch sie klang bestürzt.
    »Mark, ich habe auch bei dir zu Hause eine Nachricht hinterlassen. Bitte ruf mich sobald wie möglich an, egal wie spät.«
    Mark hielt die Mailbox an. Was zum Teufel war passiert?
    Der nächste Anruf kam wieder von Ashley. Sie klang beinahe hysterisch. »Mark, es hat einen schrecklichen Unfall gegeben. Pete, Robbo und Luke sind tot. Josh liegt auf der Intensivstation. Und niemand weiß, wo Michael ist. O Gott, Mark, ruf mich bitte ganz dringend an.«
    Mark hörte die Nachricht noch einmal ab, weil er seinen Ohren nicht traute. Dann ließ er sich schwer auf die Sofalehne fallen. »Mein Gott.«
    Er hörte die beiden übrigen Nachrichten ab. Noch einmal Ashley und Michaels Mutter. Ruf an. Ruf an. Ruf bitte an.
    Er trank seinen Whisky aus, goss sich nach, trat ans Fenster. Durch sein geisterhaftes Spiegelbild schaute er auf die Promenade hinunter, dann hinaus aufs Meer. Am Horizont konnte er zwei winzige Lichtpunkte ausmachen, sicher ein Tanker oder Frachter, der den Kanal überquerte.
    Wenn mein Flug pünktlich gegangen wäre, hätte ich auch in dem Auto gesessen, dachte er.
    Und dachte noch weiter.
    Er trank den Whisky aus und setzte sich aufs Sofa. Schon wieder das Telefon. Er starrte aufs Display. Ashleys Nummer. Es klingelte viermal und verstummte. Dann ging sein Handy. Wieder Ashley. Er zögerte und drückte dann die Taste zum Beenden des Gesprächs, um es an die Mailbox weiterzuleiten. Er schaltete das Handy aus und setzte sich wieder, lehnte sich nach hinten, die Füße auf den Hocker, das Glas in beiden Händen.
    Die Eiswürfel klapperten; er merkte, dass seine Hände zitterten. Er zitterte am ganzen Körper. Er ging zur Bang-und-Olufsen-Anlage und legte eine Mozart-CD ein. Mozart half ihm beim Nachdenken. Plötzlich gab es eine Menge, über das er nachdenken musste.
    Er setzte sich wieder und starrte in den Whisky, konzentrierte sich auf die Eiswürfel, als wären sie Runen, die sein Schicksal verrieten. Erst nach über einer Stunde nahm er das Telefon und wählte.
     

    7
     
     
     
    DIE KRÄMPFE KAMEN JETZT HÄUFIGER. Michael konnte gerade noch verhindern, dass er in die Hose machte, indem er die Oberschenkel zusammenpresste, die Luft
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