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Stille meine Sehnsucht

Stille meine Sehnsucht

Titel: Stille meine Sehnsucht
Autoren: R Dale
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euch.” Sie stand auf. “Lange kann es ja nicht dauern.” Ohne auf eine Antwort zu warten, ging sie hinaus. Sie war die älteste der Drillinge, immerhin sieben Minuten älter als Toni und zwanzig Minuten älter als Niki. Außerdem fiel alles Geschäftliche in ihre Zuständigkeit. Tonis Aufgabe war es, nett zu sein, und Niki musste schön sein.
    Dani hoffte nur, dass sie ihrer Aufgabe genauso gewachsen war wie ihre beiden Schwestern.
    Sobald Dani das Café verließ, folgte Jack ihr wie der Blitz. Wo immer sie auch hinwollte, er würde ihr folgen, nur für den Fall, dass sie … Also für alle Fälle.
    Ich will nur meine Schuld bezahlen, sagte er sich. Sonst nichts.
    Dani stand an der Straßenkreuzung und blickte sich interessiert nach allen Seiten um. Lächelnd ging er auf sie zu.
    “Suchen Sie etwas?”, fragte er betont freundlich.
    “Sind Sie hier der Quizmaster des Orts?”
    “Eher der barmherzige Samariter. Vielleicht kann ich Ihnen helfen.”
    “Danke, ich brauche keine Hilfe.” Sie wandte sich nach rechts und ging weiter.
    Sie hat sich bedankt, das ist doch etwas, dachte er und folgte ihr. Mit ein paar Schritten hatte er sie eingeholt und erntete dafür einen verärgerten Blick.
    “Verfolgen Sie mich?”
    “Nein, Ma’am, ich möchte Ihnen nur behilflich sein.”
    “Ach, so ist das.” Sie ballte die Hände zu Fäusten. “Wenn mich noch irgendjemand hier mit Ma’am anspricht, dann …”
    “Dann liegt das sicher nicht an Ihrem Alter”, erklärte er schnell. “Es ist Ihre Ausstrahlung. Sie wirken ein bisschen … einschüchternd.”
    Nachdem sie ein paar Schritte weitergegangen war, sagte sie: “Sie kennen mich gar nicht gut genug, um so ein Urteil zu fällen. Im Grunde wissen Sie doch nicht einmal meinen …”
    “Dani Keene”, unterbrach er sie.
    Jetzt blieb sie stehen. “Woher wissen Sie das?”
    “Alle wissen das. Wir haben die Keene-Brüder aus Montana erwartet, und jetzt sind Sie hier. Ich bin Jack …”
    “Mir ist es völlig egal, wer Sie sind.” Sie überquerte die Straße, und er blieb neben ihr. “Ich lasse mich nicht von Fremden auf der Straße anquatschen. Wenn es in Texas üblich ist, dass Männer sich Frauen gegenüber so verhalten …”
    “Moment mal! Die Männer in Texas brauchen sich im Umgang mit Frauen nichts vorwerfen zu lassen. Ich versuche doch nur, freundlich und hilfsbereit zu sein.”
    “Sie würden mir sehr helfen, wenn Sie mich in Ruhe ließen.” Abrupt blieb Dani stehen, und Jack drehte sich zu ihr um. Sie betrachtete das große Gebäude, vor dem sie standen.
    “Hier ist es”, bemerkte Jack.
    “Wie bitte? Woher wollen Sie wissen, wo ich hin will?”
    “Das weiß ich, weil John Salazar Ihr Anwalt ist.”
    Dani sah aus, als würde sie jeden Moment explodieren. “Und woher haben Sie diese Information?”
    “Er war der Anwalt Ihres Vaters.”
    Bei der Erwähnung ihres Vaters zuckte sie innerlich zusammen und verlor etwas von ihrer Wut. “Und was wissen Sie noch über meinen Vater?”
    “Eine ganze Menge.” Wieso fiel es ihr so schwer, das Wort Vater auszusprechen? “Ich bin hier aufgewachsen, und habe mitbekommen, wie die Bar-K-Ranch … wie viel sich dort verändert hat. Wenn ich Ihnen irgendwie helfen kann, solange Sie hier sind …”
    “Klingt so, als sei ich nur zum Urlaub hier”, erwiderte sie. “Ich werde bleiben.”
    Jack nickte. Das hörte er gern. “Prima, aber vielleicht ist nicht alles so, wie Sie es sich vorgestellt haben. Ich sage ja nur, dass ich Ihnen gern behilflich bin. Noch irgendwelche weiteren Fragen?”
    Einen Moment sah sie fast verängstigt aus, aber dann straffte sie die Schultern. “Sie haben einen schlechten Zeitpunkt erwischt, Jack. Ich will nicht unfreundlich sein, aber ich habe nicht die leiseste Ahnung, wer Sie sind, und im Moment steht mir nicht der Sinn nach Gesellschaft.”
    Immerhin hatte sie sich seinen Namen gemerkt. “Jack Burke von der XOX-Ranch.” Er streckte die Hand aus und hoffte flehentlich, dass Dani einschlug, damit er sie berühren konnte.
    Sie beachtete die Hand gar nicht, und ihr Blick verriet Jack, dass sie sich bei ihrer nächsten Begegnung wahrscheinlich überhaupt nicht mehr an ihn erinnern würde. “Danke für Ihr Interesse, aber ich habe etwas zu erledigen. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen …”
    Ohne ein weiteres Wort verschwand sie in dem Gebäude, und Jack stand noch eine Weile reglos auf dem Fußweg. Konnte es möglich sein, dass Dani genauso unausstehlich war wie ihr Vater?
    Nun,
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