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Stille meine Sehnsucht

Stille meine Sehnsucht

Titel: Stille meine Sehnsucht
Autoren: R Dale
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auf jeden Fall machte es mehr Spaß, sie anzusehen als ihren Vater.
    Als Dani in das Café zurückkam, ließ sie sich auf den Stuhl fallen und sah ihre verwunderten Schwestern und ihre Großmutter an. “Er war nicht da”, sagte sie nur.
    “Der Anwalt?”
    Dani nickte. “Seine Sekretärin hat mir ein paar Schlüssel gegeben und uns Glück gewünscht. Anscheinend brauchen wir es.”
    Toni aß von ihren Pommes frites. “Wenigstens bist du nicht umsonst dort hingegangen.”
    “Die frische Luft hatte ich nötig, um klar denken zu können.” Viel hat es nicht genützt, fügte sie im Stillen hinzu. “Ich …” Sie entdeckte den Cowboy von vorhin. Jack saß wieder am Tresen, und hastig wandte sie den Blick ab. Das Café war noch fast genauso voll wie vorhin. “Mir kommt das alles mittlerweile etwas seltsam vor.”
    Toni und Niki sahen sich an. “Inwiefern?”, wollte Toni wissen.
    “Ich habe den Eindruck, als ob die Ranch nicht das ist, was wir erwarten.”
    Granny beugte sich vor und strich ihrer Enkelin über die Hand. “Sieh nicht so schwarz, meine Liebe. Ich bin sicher, es wird ganz wundervoll werden.”
    “Genau.” Niki nickte bekräftigend. “Wir haben doch die Broschüre gesehen, da sah alles sehr schön aus.”
    Dani hatte eher den Eindruck gehabt, als sei die Broschüre mindestens zwanzig Jahre alt, aber in ihrer Aufregung und Freude hatte sie das wieder vergessen. “Wahrscheinlich habt ihr recht.” Sie seufzte. “Es war eine lange Reise, und ich bin müde. Das muss euch doch genauso gehen.”
    Toni lachte. “Weshalb sollten wir müde sein, wenn du fast die ganze Strecke gefahren bist? Sobald wir auf der Ranch sind, musst du dich erst einmal ausruhen, Dani.”
    “Das werden wir alle.” Insgeheim nahm Dani an, dass sie alle nicht viel Ruhe bekommen würden, aber sie wollte nicht unken. “Ich bezahle, und dann verschwinden wir von hier. Wenn wir die Ranch erst mal gesehen haben, wissen wir wenigstens, woran wir sind.”
    “Also …”
    “Was denn?” Dani sah die anderen an. Sie wirkten wieder so seltsam verlegen.
    Granny räusperte sich. “Tja, es ist etwas kompliziert, was den Weg angeht. Anscheinend gibt es zwei Strecken. Der längere Weg ist etwas umständlich, und der kürzere ist praktisch ein Geheimnis, wenn man der Frau, der das Café gehört, glauben darf.”
    “Soll das heißen, wir müssen noch andere nach dem Weg fragen?”
    “Oder wir lassen uns führen.” Toni lächelte. “Komm schon, Dani, nimm es locker. Wir sind doch fast da. In Texas, im gelobten Land. Schon vergessen?”
    “Wie sollte ich?” Dani sagte sich, dass sie wahrscheinlich übertrieb, aber seit der kurzen Unterhaltung mit dem Cowboy beschlich sie das Gefühl, dass irgendetwas mit der Bar-K-Ranch nicht stimmte. “Sicher habt ihr recht. Ich bezahle schnell und frage noch einmal nach dem Weg.”
    Sie stand auf und nahm die Rechnung mit. An der Kasse gab sie den Zettel einer freundlichen Frau und reichte ihr das Geld.
    Lächelnd schüttelte die Frau den Kopf. “Es ist alles schon bezahlt”, sagte sie.
    Stirnrunzelnd blickte Dani zu ihrem Tisch. Alle drei Frauen schüttelten den Kopf. Keine von ihnen hatte bezahlt. “Das verstehe ich nicht”, sagte Dani. “Wir haben noch nicht …”
    “Jack hat sich darum gekümmert”, antwortete die Frau. “Kommen Sie bald mal wieder.”
    Der Cowboy! So konnte das nicht weitergehen. Dani ging zu ihm.
    Er saß lächelnd am Tresen, aber Dani kochte vor Wut. “Hören Sie, so etwas wünsche ich nicht. Sagen Sie mir, was Sie für uns ausgelegt haben, und ich werde …” Sie zog ihre Geldbörse hervor und hoffte, dass sie den Betrag wenigstens passend hatte.
    Er schüttelte nur den Kopf. “Gern geschehen.”
    “Verdammt, Jack, Sie können nicht …”
    “Wenn Sie mir keine Szene machen wollen, können Sie nichts dagegen unternehmen.” Er schien überhaupt nicht die Ruhe zu verlieren.
    Dani zählte im Geist bis zehn. Er hatte recht, aber wie konnte er es wagen, sie in so eine Situation zu bringen? “Also gut”, erwiderte sie. “Vielen Dank, aber tun Sie es nie wieder.”
    “Nein, Ma’am, das werde ich nicht.” Belustigt sah er sie aus seinen hellbraunen Augen an. “Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?”
    “Auf keinen … Doch, das können Sie.”
    Sein Lächeln wurde noch herzlicher. “Spucken Sie’s aus.”
    “Können Sie mir den Weg zur Bar-K-Ranch erklären? Wenn ich meine Familie richtig verstanden habe, muss die Ranch am Ende eines Labyrinths
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