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Stille meine Sehnsucht

Stille meine Sehnsucht

Titel: Stille meine Sehnsucht
Autoren: R Dale
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Texas bevorstehen mochten. Hoffentlich würden ihre Enkelinnen dort ihr Glück finden.
    Die Drillinge und ihre Grandma packten die letzten Sachen in den Jeep. Es war ein schöner Märztag, und nachdem sie Danis Wallach in den Anhänger geführt hatten, standen sie alle noch einen Moment vor dem kleinen Haus am Stadtrand. Dieses Haus war ihr Heim gewesen, seit ihre Mutter bei einem Reitunfall ums Leben gekommen war. Die Mädchen waren sieben Jahre alt gewesen und zu ihrer Großmutter gezogen.
    Seufzend strich Toni sich das Haar aus dem Gesicht. “Jetzt, wo wir wirklich losfahren …” Ihre Stimme stockte. “Mir kommt es seltsam vor, dieses Haus zu verlassen. Glaubt ihr, die neuen Besitzer werden hier so glücklich sein, wie wir es waren?”
    “Auf jeden Fall.” Niki zog ihre Schwester in die Arme. “Es ist nur ein Haus”, sagte sie aufmunternd. “Solange wir zusammen sind, ist es egal, wo wir leben. Außerdem wartet in Texas ein schöneres Zuhause auf uns.”
    “Das kann schon sein.” Dennoch glitzerten Tränen in Tonis Augen.
    Dani sah ihre Schwestern lächelnd an. “Ich dachte mir schon, dass ihr zwei noch die Fassung verliert. Dagegen kann etwas unternommen werden.” Sie lief ums Haus herum zur Koppel.
    Ihre Schwestern sahen die Großmutter an, doch die zuckte nur mit den Schultern.
    Mit einem Holzschild kam Dani zurück. “Seht her”, sagte sie stolz und zeigte den anderen, was sie auf das Schild geschrieben hatte: Verzogen nach Texas!
    “Ja und?”, fragte Toni.
    “Hast du denn im Geschichtsunterricht geschlafen?” Niki schüttelte tadelnd den Kopf. “Solche Schilder haben die ersten Siedler auch überall an ihre Häuser genagelt, wenn sie sich auf den Weg ins gelobte Land machten.”
    Jetzt musste Toni lachen. “Ich habe noch nie an Texas als das gelobte Land gedacht.”
    “Das ist es aber”, widersprach Dani. “Das Glück wird uns in den Schoß fallen, meine Damen, wir müssen es uns nur noch schnappen. Helft mir mal beim Annageln.”
    Unter viel Gekicher nagelten sie zu dritt das Schild an die Haustür und stiegen nach einem letzten Blick auf ihr Haus mit ihrer Großmutter in den Jeep.
    “Wir gehen nach Texas!”, rief Dani aus, als sie losfuhr. “Bei den Siedlern hat es geklappt, dann werden wir auch Erfolg haben.”
    Tilly, die auf dem Rücksitz saß, hoffte inständig, dass Dani recht hatte.
    Im “Sorry Bastard Saloon” in Hard Knox bekam man das beste Barbecue in ganz Texas, und hier trafen sich alle aus dem Ort. Junge Cowboys und auch die übrigen Dorfbewohner waren an diesem Samstagnachmittag im März hier versammelt. Jack Burke war einer von ihnen.
    Bis vor kurzem konnte der “Sorry Bastard Saloon” auch mit den schönsten Kellnerinnen von ganz Texas aufwarten, aber die hatten leider geheiratet. Heiraten war allerdings etwas, das für Jack Burke nicht infrage kam.
    “Hey!” Einer der Cowboys drängte sich an die Bar und schrie Jack an. “Ich habe gesagt, du sollst mir bitte die scharfe Soße reichen!”
    “Oh, tut mir leid.” Jack reichte die kleine Flasche mit dem roten Inhalt weiter und aß den letzten Rest seines mit Grillfleisch belegten Sandwiches. “Ich war in Gedanken.”
    “Ja.” Der Cowboy nickte. “Wir alle denken darüber nach, was wohl passiert, wenn die Keenes kommen und die Bar-K-Ranch übernehmen. Wirklich schade, dass dein Vater und dein Großvater die Ranch jetzt nicht aufkaufen können. Ihr standet so kurz vor der Übernahme, und ausgerechnet da gibt der alte Will Keene den Löffel ab.”
    Alle ringsum nickten zustimmend. Jeder hatte den alten Will Keene gekannt, gemocht hatte ihn niemand, schon gar nicht die Burkes von der XOX-Ranch. Will war launisch und missmutig gewesen, doch seiner Frau zuliebe hatten die Nachbarn Frieden mit ihm gehalten.
    Miss Elsie Knox war von allen verehrt worden, zumal ihre Familie schon seit der Gründerzeit in Hard Knox lebte. Der ganze Ort war nach einem ihrer Vorfahren benannt worden. Lange Jahre hatte sie auf ihren Traumprinzen gewartet. Wieso sie dann den dahergelaufenen Will Keene vor fünf Jahren geheiratet hatte, konnte sich niemand erklären. Doch genau das hatte sie getan, und um sie nicht zu kränken, hatten alle im Ort versucht, sich mit dem Fremdling abzufinden.
    Es ging alles ganz gut, bis Miss Elsie starb. Wie die Geier fielen alle über Will her, um ihn, der ständig nur Ärger machte, endlich loszuwerden.
    Am liebsten hätte man ihm die Ranch abgekauft. Drei Nachbarn, deren Grundstücke an die
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