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Stille meine Sehnsucht

Stille meine Sehnsucht

Titel: Stille meine Sehnsucht
Autoren: R Dale
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Lederjacke, und der Wind fuhr ihr durchs Haar. Sie sah noch atemberaubender als das Pferd aus, und das wollte schon einiges heißen.
    Fragend hob sie die schmalen Augenbrauen und wandte sich dann um. Das Pferd folgte ihr. Sie führte das Tier auf und ab, anscheinend wollte sie, dass es sich nach der langen Fahrt die Beine vertrat. Der Frau waren die Bedürfnisse ihres Pferds offenbar wichtiger als ihre eigenen.
    Das gefiel Jack. Die Fremde kannte sich mit Pferden aus. Als sie wieder in seine Richtung kam, lächelte er sie an. “Wie geht’s?”, fragte er. “Sind Sie gerade in die Stadt gekommen?”
    Leicht spöttisch riss sie die Augen auf. “Nein, wie kommen Sie bloß darauf?”
    “Was soll ich sagen?” Er ging auf ihr Spiel ein und zuckte die Schultern. “Sind Sie auf der Durchreise?”
    “Stimmt.”
    “Darf ich fragen, wo Sie hinwollen?”
    “Nein, das dürfen Sie nicht.” Sie drehte sich um und führte das Pferd von Jack weg.
    Als sie am Ende des kleinen Parkplatzes ankam, konnte sie nicht anders. Sie musste wieder zurück. Dort wartete Jack schon auf sie.
    “Es sollte nicht neugierig klingen”, bemerkte er.
    “Tat es aber.” Allerdings wirkte sie etwas besänftigt.
    “Ich würde Ihnen gern mit dem Pferd helfen, wenn Sie …”
    “Wenn Sie mein Pferd anfassen, sind Sie ein toter Mann.” Wütend blickte sie ihm in die Augen.
    “Entschuldigung.” Er hob die Hände und trat einen Schritt zurück. “Ich wollte nur behilflich sein.”
    “Tja, das ist nicht nötig.”
    Ihrem Blick nach zu urteilen, traute sie ihm durchaus zu, ein Pferdedieb zu sein. Als sie sich dieses Mal umwandte, tat er es auch. Dann gehe ich eben auch ins Café und sehe mir die Keene-Brüder an, dachte er.
    Misstrauisch blickte Dani dem großen gut aussehenden Cowboy nach, der das Café betrat. Mit ihren fünfundzwanzig Jahren kannte sie Männer gut genug, um zu wissen, dass kein Fremder sie ohne irgendwelche Hintergedanken ansprach. Normalerweise wollten die Kerle über sie nur irgendwie an ihre Schwestern herankommen, aber dieser hier hatte Toni und Niki noch gar nicht gesehen, also musste er an Sundance, ihrem Pferd, interessiert sein.
    Granny sagte immer, Dani sei zu misstrauisch, aber das fand Dani nicht. Immer benutzten die Männer sie, um mit ihren Schwestern anzubändeln, und seit Dani das durchschaut hatte, wehrte sie sich mit ihrer Schlagfertigkeit gegen jeden plumpen Annäherungsversuch.
    Seufzend führte sie Sundance um das Gebäude herum zurück in den Anhänger. Ohne jedes Zögern gehorchte das Tier.
    “Wir haben’s fast geschafft, mein Guter.” Sie tätschelte den Rumpf des Schecken, bevor sie die Ladeklappe wieder schloss. “Wenn wir wieder halten, bist du auf der Bar-K-Ranch.”
    Bei dem Gedanken überkam sie Vorfreude. Schon ihr ganzes Leben lang wünschte sie sich eine eigene Ranch, auf der sie mit ihrer Großmutter und ihren Schwestern glücklich werden konnte. Natürlich würden Toni und Niki irgendwann heiraten, aber das lag hoffentlich noch in weiter Ferne.
    Dass sie selbst jemals heiratete, bezweifelte Dani sehr. Nach allem, was ihr Vater ihrer Mutter angetan hatte, konnte sie sich nicht vorstellen, dass überhaupt eine der Drillinge so ein Risiko einging. Toni wirkte zwar so, als habe es ihr niemals etwas ausgemacht, ohne Vater aufgewachsen zu sein, und auch Niki schien sich nur von ihren eigenen Erfahrungen leiten zu lassen, aber Dani blieb skeptisch.
    Das bedeutete wohl, dass sie für alle anderen mit aufpassen musste. Andererseits war dieser Cowboy wirklich reizvoll gewesen.
    Sie schätzte ihn auf ein Meter neunzig, und auch die breiten Schultern und die geschmeidigen Bewegungen waren ihr aufgefallen. Vom Gesicht hatte sie wegen des breitkrempigen Huts und des Schattens nur das ausgeprägte Kinn deutlich gesehen. Anscheinend war er ein Cowboy, der am Wochenende ein bisschen Spaß haben wollte.
    Ob er einen Job braucht?, fragte sie sich unwillkürlich, und dieser Gedanke erschreckte sie. Dieser Mann sollte ihr doch vollkommen gleichgültig sein!
    Sie wischte sich die Hände an der Hose ab und betrat das Café durch die Hintertür. Dann blickte sie zu ihrer Familie, und es überraschte sie nicht, dass Toni und Niki im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses standen. Sie saßen mit Granny an einem Tisch und unterhielten sich so angeregt, dass sie gar nicht bemerkten, wie eingehend sie von den vielen Männern im Raum beobachtet wurden.
    Dani bemerkte dieses Interesse sehr wohl, und es gefiel ihr
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