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Perry Rhodan - 2517 - Die Prototyp-Armee

Titel: Perry Rhodan - 2517 - Die Prototyp-Armee
Autoren: Arndt Ellmer
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1.
    »Es ... fängt ... wieder ... an!« Dork versuchte erst gar nicht, seine Furcht zu verbergen. Er lauschte auf das lauter werdende Summen, das aus den Schlitzen an der Decke drang.
    Kuike antwortete nicht. Er stand neben der Tür, presste die kleinen Tellerhände gegen die Ohren und schloss die Augen. Der Kopf pendelte hin und her, als wolle er mit der Bewegung die Zeit messen, die bis zum Eintreffen der Darturka verstrich.
    »Die Schlächter«, flüsterte Kuike nach einer Weile. »Vielleicht ...«
    »Was ...?« Dork brachte nur dieses eine Wort heraus. Die aufsteigende Angst schnürte ihm die Kehle zu. Instinktiv hielt er die Luft an. Sein Gesicht fing an zu glühen.
    »Dork, nicht! Nicht die Luft ...!«
    Ein Schlag traf seine Schulter und holte ihn von den Beinen. Dork stürzte – Taafun sei Dank dafür, dass Tlunx nicht weit vom Boden entfernt lebten –, fing sich ab und fiel auf den Rücken.
    »Denk einfach nicht daran«, zischte Kuike.
    Dork blieb reglos liegen, aber als draußen die ersten stampfenden Schritte erklangen, sprang er auf. Die endlosen Tage der Gefangenschaft hatten sein Zeitgefühl durcheinandergebracht.
    Im Kunstlicht ihres Gefängnisses gab es keine Nacht und kaum Schlaf. Sie zählten ihre Existenz in Strichen, die Kuike in die Tür geritzt hatte. Jeder Strich ein Tlunx. Zu elft waren sie gewesen, aber die Riesen mit den fischartigen Schädeln und dem Brechreiz hervorrufenden Mundgeruch hatten immer wieder einen von ihnen geholt.
    »Hilf mir!«, hauchte Kuike. »Irgendwann muss es uns gelingen, die schlummernden Kräfte zu aktivieren.«
    Bisher hatten sie es nicht geschafft. Einer nach dem anderen war abgeholt worden, ohne dass sie etwas ausgerichtet hatten. Darturka schienen nicht nur immun gegen aktiv auf sie angewendete Parakräfte, sondern auch Fähigkeiten wie Niveauwechseln und Gestaltwandeln, die sich nicht direkt auf sie bezogen, funktionierten in ihrer Nähe nicht.
    Erste bellende Befehle klangen durch
    den Korridor. Die blecherne Stimme des Robotwächters erklang.
    »Gut«, sagte Dork, »los, zusammen, ein letztes Mal.« Er versuchte sich zusammenzureißen, so gut es ging, aber das Zittern seiner Finger ließ sich nicht abstellen. Er barg die Hände hinter dem Körper, überschlug seine Chancen, zwischen den hohen Beinen der Häscher hindurchzuschlüpfen und irgendwie hinter den Roboter zu gelangen, wo dieser ihn mit seinen Waffenarmen nicht erreichen konnte, ohne sich selbst zu zerstören.
    Sie konzentrierten sich. Das gemeinsame Wahrnehmen von Energieströmen paramechanischen Ursprungs gehörte zu ihrem Leben wie die Luft zum Atmen. Es gelang ihnen schwach, als steckten sie unter einer wattierten Haube. Dork glaubte, dass es tatsächlich der Fall war, aber solange sich die Darturka ebenfalls unter ihr aufhielten, hätten sie einen winzigen Erfolg erzielen müssen.
    So aber blieb ihnen nur das Gefühl der Ohnmacht.
    Dork ächzte leise. Aus den schräg stehenden Augen floss Tränenflüssigkeit seitlich ab, rann an den Wangenknochen abwärts bis zum hochgestellten Schwammkragen. Lange hielt er die Konzentration nicht mehr durch. Dumpfe Leere wollte sich in seinem Bewusstsein ausbreiten, noch gelang es ihm, sie fernzuhalten.
    Draußen verstummte der Lärm. Dork ließ sich von der plötzlichen Stille ablenken, was ihm ein ärgerliches Brummen Kuikes einbrachte. Ein Luftzug entstand, als die schwere Tür ihres Gefängnisses lautlos zur Seite glitt.
    Jetzt! , dachte Dork und spürte die Emotionen des Kameraden. Kuike war zu allem entschlossen.
    Es blieb still und fing an zu stinken. Dork öffnete vorsichtig ein Auge: Er sah ein Gebirge vor sich, einen Darturka-Körper, der bis zur Decke reichte. Einer der baumdicken Arme schob sich zeitlupenhaft in den Raum und packte Kuike. Die unsichtbaren Fäden zu Dork zerrissen lautlos.
    Kuike schoss durch die Luft, knallte gegen den Körper des Riesen und landete unsanft draußen auf dem Boden.
    Das dumpfe Geräusch führte Dork vor Augen, dass es gegen die Häscher keine Möglichkeit erfolgreicher Gegenwehr gab.
    Böse Wesen, hirnlose Wesen ... was wollten sie von den Tlunx? Und wieso gebärdeten sie sich wie Feinde?
    In seiner Verzweiflung schob er alle Bedenken zur Seite und wollte sich auf den Darturka werfen, aber der Riese schien seine Absicht zu ahnen. Eine leichte, kaum erkennbare Armbewegung schleuderte den Tlunx zur Seite. Er prallte mit dem Kopf gegen die Wand. Das Gefängnis verwandelte sich in ein Meer aus Sternen, das sich nur
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