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Stille meine Sehnsucht

Stille meine Sehnsucht

Titel: Stille meine Sehnsucht
Autoren: R Dale
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gar nicht, Dobe.” Wenn Jack ihn nicht überreden konnte, dass er blieb, würde Danis Chance, die Ranch zu einem profitablen Betrieb zu machen, noch weiter sinken. Dobe hatte einen guten Ruf unter den Cowboys, und wenn er sich weigerte, hier zu bleiben, würde niemand auf der Bar-K-Ranch arbeiten wollen. “Die drei Schwestern und ihre Grandma sind wirklich nett. Findest du nicht, du solltest sie erst mal kennenlernen?”
    “Nein.” Entschieden schüttelte der alte Cowboy den Kopf. “Ich gehe jetzt. Meine Sachen sind schon gepackt.”
    “Und wohin willst du?”
    Dobe blinzelte in die Sonne. “Ich finde schon einen Job”, wich er aus. “Darüber brauchst du dir nicht den Kopf zu zerbrechen.”
    Anscheinend hatte er den falschen Weg gewählt. Jack nickte. “Ich mache mir auch nicht um dich Sorgen, sondern um die Keenes. Sie brauchen dich, Dobe, auch wenn es ihnen vielleicht nicht klar ist.”
    “Ja, aber ich brauche sie nicht.”
    “Wieso nicht? Sie werden dir einen guten Lohn zahlen.” Davon ging Jack jetzt erst einmal aus. “Und sie sind klug genug, um bald zu merken, dass du dieses Stück Land viel besser kennst als sie.” Auch das konnte Jack nur hoffen.
    “Die bekommen hier keinen Fuß an die Erde”, bemerkte Dobe grimmig.
    “Ohne dich bestimmt nicht.” Jack schmeichelte dem alten Griesgram ganz bewusst. “Wie wär’s, wenn du ihnen wenigstens eine Chance gibst?” Als Dobe nicht sofort einwilligte, ging Jack noch ein Stück weiter. “Sieh es als persönlichen Gefallen, um den ich dich bitte.”
    Dobe dachte darüber nach. Dann schnaubte er und schüttelte den Kopf. “Wenn du es so siehst, dann bleibt mir wohl keine andere Wahl. Also schön, Jack, ich tue dir den Gefallen. Aber wenn sie sich so mies benehmen wie ihr Vater, dann bin ich weg von hier.”
    “Einverstanden.” Jack war erleichtert. “Wie wär’s, wenn du mit mir zum Haus kommst, damit du die anderen kennenlernen kannst?”
    “Okay, aber Lust habe ich nicht dazu.”
    Das könnte sich ändern, dachte Jack. Die Großmutter der drei Schwestern könnte genau dein Fall sein.
    “Dieses Haus bietet unzählige Möglichkeiten”, verkündete Toni.
    “Und einige der Möbelstücke sind bildschön.” Niki fuhr mit der Hand über die staubige Lehne eines Sessels. “Ich frage mich, wie alt diese Sachen sind.”
    Dani interessierte sich mehr für die Umgebung des Hauses als für die Einrichtung. Sie blickte von einem Hefter auf, den sie in einer Schublade gefunden hatte. “Vielleicht stammen sie aus den Zwanzigern. Ich habe mal gelesen, damals waren Ferien-Ranches besonders beliebt.”
    Überrascht sah Toni sich um. “Du hast darüber gelesen?”
    “Es ist sehr interessant.” Dani schloss den Hefter. “Die ersten Ranches für Touristen gab es schon gegen Ende des letzten Jahrhunderts. Die Farmer hier bekamen Besuch von der Ostküste, und manchmal blieben diese Freunde ziemlich lange. Als es für die Farmer zu teuer wurde, all die Gäste zu versorgen, fingen ein paar der Gäste an, dafür zu bezahlen. Und schon waren die ersten Ferien-Ranches entstanden.”
    “Ich weiß nicht recht.” Toni wirkte nachdenklich. “Es klingt nicht sehr nett, von seinen Freunden Geld zu nehmen.”
    “Lieber Himmel”, mischte Granny sich ein. “Lasst bloß Toni nicht die Rechnungen schreiben, sonst sind wir in einem Monat bankrott.”
    Alle mussten lachen. Dani zog einen Stapel Papiere aus einer Schublade. Zum Großteil waren es alte Rechnungen, aber dazwischen entdeckte sie eine handgeschriebene Notiz: “Habt Ihr schon Spaß? Ihr Mädchen wisst nicht halb so viel, wie Ihr zu wissen glaubt.”
    “Was in aller Welt …?”, wunderte Dani sich laut. “Granny?”
    Jack kam zur Tür herein und brachte den alten Cowboy, den sie flüchtig gesprochen hatte, mit. Hastig stopfte Dani den Zettel in ihre Jeanstasche und stand auf, um die Männer zu begrüßen.
    Während Jack alle miteinander bekannt machte, versuchte Dani, sich etwas zu beruhigen. Sie war überzeugt davon, dass der Zettel von ihrem Vater stammte. Ihr kam es vor, als habe sie seine Stimme aus dem Grab gehört. Solange er lebte, hatte er sich kein bisschen um seine Töchter geschert und Elk Tooth noch vor ihrer Geburt verlassen. Es war für die Mädchen schon schwer genug gewesen, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass er ihnen tatsächlich die Ranch vererbt hatte. Aber wahrscheinlich hatte er es getan, weil er einfach keine anderen Erben besaß.
    Jetzt fragte Dani sich unwillkürlich, ob er
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