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Stille meine Sehnsucht, Geliebter!

Stille meine Sehnsucht, Geliebter!

Titel: Stille meine Sehnsucht, Geliebter!
Autoren: Sarah Morgan
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Ferrara-Spa-Resort führte. Die luxuriöse Wellness- und Hotelanlage war ein exklusiver Zufluchtsort für die nationale und internationale High Society, die sich nach Abgeschiedenheit sehnte. Und diese wurde nicht nur durch den effizienten Sicherheitsdienst der Ferraras garantiert, sondern auch durch die geografische Beschaffenheit der Küste. Die beiden Ferrara-Brüder hatten den modernen Hotelkomplex auf einer Landspitze konstruieren lassen, an die ein privater Strand angrenzte. Die einzelnen kleinen Gebäude waren umgeben von üppiger Vegetation und bizarren Felsformationen. Es war ein mediterranes Paradies mit Komfort und Ruhe.
    Laurel versteifte sich unwillkürlich, als der Fahrer das Auto langsam zum Stehen brachte und darauf wartete, dass das automatische Tor der Hotelanlage sich öffnete. Ein Blick ins Innere des Geländes genügte, um unliebsame Erinnerungen in ihr aufsteigen zu lassen. Hier hatten sie die ersten Nächte ihrer Flitterwochen verbracht. Am äußersten Ende der Landspitze, abseits und verborgen von den restlichen Gebäuden, befand sich nämlich Cristianos privates Reich. Die Villa, die er für sich selbst hatte bauen lassen.
    Er würde sie doch nicht ausgerechnet im Ferrara-Resort unterbringen wollen? „Ich habe außerhalb von hier ein Zimmer reserviert“, sagte sie mit einem Anflug von Panik.
    „Ich weiß ganz genau, wo du gebucht hast. Und ich habe die Buchung bereits stornieren lassen. Du wirst übernachten, wo ich es dir sage, und dich dankbar zeigen für die sizilianische Gastfreundschaft, die uns dazu verpflichtet, jeden Besucher gebührend zu empfangen.“
    Laurels Magen zog sich zusammen. „Ich hatte eigentlich vor, außerhalb des Resorts zu schlafen und erst am Tag der Hochzeit zu euch zu stoßen.“
    „Daniela möchte, dass du an den vorbereitenden Feierlichkeiten teilnimmst. Heute Abend findet ein kleiner Cocktailempfang für die einheimischen Gäste statt. Mit Musik und Tanz. Abendgarderobe ist Pflicht. Und als offizielle Trauzeugin wird von dir natürlich erwartet, daran teilzunehmen. Du wirst also eine gute Miene aufsetzen und dich von deiner besten Seite zeigen. Unnötig, dich daran zu erinnern, dass für alle Außenstehenden unsere Trennung im freundschaftlichen Einvernehmen beschlossen worden ist. Wir werden die Scheidung wie zivilisierte Leute handhaben“, sagte er mit einem bedrohlichen Funkeln in den Augen.
    Zivilisiert?
    Unsere Beziehung ist von Anfang an alles andere als zivilisiert gewesen, dachte Laurel wie benommen. Die Leidenschaft, die sie geteilt hatten, war wild und unbändig gewesen. Vollkommen außer Kontrolle. So wie ihre Gefühle in diesem Moment.
    Und auch die Aussicht, Cristianos zahlreichen Familienangehörigen gegenübertreten zu müssen, wühlte sie auf. Alle würden sie hassen. Und das konnte sie teilweise auch verstehen. Aus deren Sicht war sie das arme englische Mädchen, das ihren treu sorgenden und fürsorglichen Ehemann verlassen hatte. Ein unverzeihlicher Affront. In Sizilien war die Ehe für die Ewigkeit. Und eventuelle Probleme, wie zum Beispiel ein Seitensprung, wurden hinter verschlossenen Türen gehalten oder kulant übersehen.
    Was sahen aber die Regeln der guten Etikette bei einem Fall wie dem von ihr und Cristiano vor? Wie hatte man sich zu verhalten, wenn man mit dem Schock einer Fehlgeburt und einem unglaublich selbstsüchtigen Ehemann zurechtkommen musste?
    Nur Dani hatte trotz allem zu ihr gehalten und sie nicht verurteilt. Deswegen hatte Laurel ihrer besten Freundin den Wunsch auch nicht abschlagen können und war schweren Herzens für die Hochzeit nach Sizilien zurückgekehrt.
    Ich werde diese Farce schon irgendwie durchziehen, dachte Laurel grimmig. Wenn man von ihr erwartete, dass sie lächelte, würde sie lächeln. Und wenn man von ihr erwartete, dass sie tanzte, würde sie tanzen. Der äußere Schein musste schließlich nicht ihr Inneres reflektieren. Das hatte sie bereits als Kind gelernt.
    Doch Laurels Zuversicht bekam unvermittelt einen ersten Dämpfer, als der Wagen das Eingangstor des Resorts durchquerte und der Fahrer geradewegs die Privatstraße einschlug, die zur Villa Aphrodite führte. Sie war Cristianos ganz persönlicher Rückzugsort, wo er sich von den stressigen Anforderungen erholte, die die Führung eines Firmenimperiums an ihn stellte.
    Er und sein Bruder hatten beim Bau der Hotelanlage einen Teil des Geländes genutzt, um den Hauptsitz ihres Unternehmens dorthin zu versetzen. Laurel war immer wieder aufs Neue
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