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Stille meine Sehnsucht, Geliebter!

Stille meine Sehnsucht, Geliebter!

Titel: Stille meine Sehnsucht, Geliebter!
Autoren: Sarah Morgan
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für das, was sie in den kommenden Stunden erwartete. Ihre Trennung hatte beinahe genauso viel Aufsehen erregt wie ihre Hochzeit. Zwar würde es heute keine Paparazzi und Kamerateams geben, aber das hieß nicht, dass die Gäste sie nicht mit unstillbarer Neugier beäugen würden. Es war dieselbe makabre Faszination, die Menschen dazu trieb, rauchende Wracks nach einem Autounfall zu beobachten. Alle wollten sehen, wie er sich gegenüber seiner abtrünnigen Ehefrau verhielt.
    Cristiano konnte nicht leugnen, dass Laurel noch immer eine magische Anziehungskraft auf ihn ausübte. Ihr schlanker, perfekt durchtrainierter Körper steckte in einem eng anliegenden Kleid aus dünner blauer Seide, das an den meisten Frauen gnadenlos jeden Makel hervorgehoben hätte. Aber Laurel brauchte sich nicht zu verstecken. Ihr Körper war ihr Markenzeichen, und sie trug ihn stolz zur Schau. Es hätte Cristiano nicht gewundert, wenn sie das Logo mit ihrem Firmennamen ans Kleid geheftet hätte. Ferrara Fitness. Er war es gewesen, der sie davon überzeugt hatte, ihr Einefrauunternehmen zu expandieren und im großen Stil zu vermarkten. Nachdem sie einer bekannten – und übergewichtigen – Schauspielerin dabei geholfen hatte, zu ihrem Idealgewicht zurückzufinden, war sie die Personal Trainerin geworden, die jeder wollte. Dass es ihm gelungen war, sie als Beraterin für den Fitness- und Wellnessbereich des Ferrara-Resorts zu engagieren, hatte sich für sie beide als ein Volltreffer erwiesen. Die perfekte Kombination.
    Hampton und Ferrara waren in aller Munde.
    Laurel entsprach sicherlich nicht dem klassischen Schönheitsideal. Doch die Entschlossenheit und Willensstärke, die sie ausstrahlte, wirkten weitaus faszinierender als blonde Haare und große Brüste. Nur er wusste, dass sie hinter ihrer professionellen souveränen Fassade eine unglaubliche Unsicherheit verbarg.
    Er hatte Monate gebraucht, um ihre harte Schale auch nur ansatzweise zu knacken. War es arrogant von ihm gewesen, zu glauben, dass es ihm früher oder später gelingen würde, ihre Schutzmauer komplett zu durchbrechen? Doch genauso schnell, wie er ein Stück von ihrem Vertrauen gewonnen hatte, hatte er es auch wieder verloren.
    Cristiano spürte die alte Wut erneut in sich hochsteigen. Laurel hatte die Ehe mit der Bestimmtheit eines Scharfrichters beendet und ihm nicht die kleinste Möglichkeit gegeben, seinen Fehler wiedergutzumachen.
    Ob sie die überhastete Entscheidung von vor zwei Jahren jetzt vielleicht ein wenig bereute? Jedenfalls ließ sie sich keine Gefühlsregung anmerken.
    Wie zu erwarten, wählte sie auch ein neutrales Gesprächsthema, um das Schweigen zu durchbrechen. „Du hast den Fitnessraum in ein Kino umgewandelt“, stellte sich sachlich fest.
    „Wenn ich hier bin, versuche ich zu entspannen – und schaue mir Sport im Fernsehen an“, entgegnete er trocken. Ihre Ehe stand kurz davor, geschieden zu werden, und sie redeten hier um den heißen Brei herum?
    Als sein Blick auf die dünne Goldkette um Laurels Hals fiel, runzelte er finster die Stirn. Dass sie ein Schmuckstück trug, das nicht von ihm stammte – und er hatte ihr wirklich unzählige geschenkt –, trieb seine nervliche Anspannung noch weiter in die Höhe. Handelte es sich etwa um das Geschenk eines neuen Verehrers?
    Er sah vor seinem inneren Auge, wie fremde Männerhände die Kette um ihren schlanken Hals legten. Sah, wie jemand anders sie berührte und ihre sanfte Haut streichelte …
    Bevor Cristiano wusste, was er tat, nahm er ihre linke Hand und zog sie ungestüm nach oben. Laurel entfuhr ein erstaunter Laut, und sie versuchte, sich seinem Griff zu entziehen, doch er hielt sie eisern fest.
    „Wo ist dein Ehering?“, fragte er erbost.
    „Ich trage ihn nicht mehr. Unsere Ehe gehört der Vergangenheit an.“
    „Solange die Scheidung nicht vollzogen ist, sind wir offiziell noch verheiratet. Und in Sizilien müssen dafür erst einmal die drei erforderlichen Trennungsjahre vergehen.“
    „Woher kommt denn dieser plötzliche Besitzanspruch?“, fragte sie spitz. „Außerdem ist Ehe mehr als ein Ring und ein Stück Papier, Cristiano.“
    „ Du willst mir erklären, was eine Ehe ausmacht? Wer hat denn bitte unsere Ehe wie einen Wegwerfartikel behandelt?“ Eine explosive Mischung aus Zorn und Empörung brodelte in ihm. „Hast du schon einen Neuen?“, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    „Ich bin wegen deiner Schwester gekommen und nicht, um alte Geschichten
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