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Stille meine Sehnsucht, Geliebter!

Stille meine Sehnsucht, Geliebter!

Titel: Stille meine Sehnsucht, Geliebter!
Autoren: Sarah Morgan
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aufzuwärmen“, entgegnete sie kühl.
    Cristiano wünschte sich mit aller Macht, dass sie seine Frage verneinte.
    Dass sie seine Zweifel mit einem Lachen zerstreute und sagte: Natürlich gibt es keinen neuen Mann in meinem Leben – wie kommst du bloß auf so einen absurden Gedanken?
    Stattdessen wich sie – wie immer – aus.
    Ohne zu wissen, warum er es tat, packte er Laurel an den Schultern und zog sie ungestüm zu sich heran, als könne er so die Worte aus ihr herausschütteln.
    Laurel geriet leicht ins Straucheln, und für einen kurzen und doch unendlich scheinenden Moment berührten sich ihre Oberkörper. Als er merkte, dass ihr Atem sich schlagartig beschleunigte, nahm ein ungezügeltes Verlangen von ihm Besitz. Nein, es war keine Vermutung, sondern eine Gewissheit – die Chemie, die zwischen ihnen herrschte, war noch genauso stark wie vor zwei Jahren. Ich bin ihr keineswegs gleichgültig, dachte Cristiano mit grimmiger Befriedigung. Es gab Gefühle, die selbst sie nicht verstecken konnte. Ein einziger Kuss würde genügen, um die Flammen der Leidenschaft vollends zu entfachen. Und dann gab es für sie beide kein Zurück mehr. Daran hatte sich auch trotz ihres Zerwürfnisses nichts geändert.
    „Ich habe keinen Neuen“, sagte sie leise, aber bestimmt. „Eine lausige Beziehung im Leben reicht mir vollkommen.“
    Ihre Worte waren wie ein Eimer kaltes Wasser ins Gesicht.
    Cristiano ließ abrupt ihre Schultern los. „Man wartet sicherlich schon auf uns“, sagte er um Fassung bemüht und trat einen Schritt zurück. „Lass es uns also hinter uns bringen.“
    Erst jetzt fiel ihm auf, wie seltsam blass und erschöpft Laurel wirkte. Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, drehte sie sich wortlos um und entfernte sich zielstrebig auf dem schmalen Pfad, der inmitten des üppig wachsenden Gartens zum Haupttrakt des Resorts führte. Das gleichmäßige Klacken der hohen Absätze auf dem Pflaster untermalte ihre energische – und doch so feminine – Art zu gehen.
    Wie von selbst wanderte sein Blick hinunter zu Laurels schmalen Hüften und ihrem runden festen Po.
    Cristiano gab sich innerlich einen Ruck und folgte ihr missmutig. Er musste den absurden Impuls unterdrücken, sie einfach herumzureißen und gegen den nächstbesten Baum zu pressen, um eine ungefilterte Reaktion von ihr zu erzwingen. Aber am allerliebsten hätte er ihr die verfluchte Goldkette vom Hals gerissen und sie mit einem der zahlreichen Colliers ersetzt, die er ihr geschenkt hatte – einem Symbol, das der Außenwelt zeigte, dass sie zu ihm gehörte.
    Er war so in seine düsteren Gedanken versunken, dass er fast gegen Laurel prallte, die plötzlich wie angewurzelt vor dem Eingang der großen Terrasse stehen geblieben war.
    „Laurel.“ Santo versperrte ihr mit verschränkten Armen den Weg. Sein jüngerer – und hitzköpfiger – Bruder schien offensichtlich keinen Hehl daraus machen zu wollen, dass sie ihm nicht willkommen war. Cristiano wusste, dass Santo sich unsinnigerweise für die jetzige Situation mitverantwortlich fühlte. Es war er gewesen, der Laurel damals als seine Personal Trainerin eingestellt hatte, um sich auf den New Yorker City-Marathon vorzubereiten. Und er war es auch gewesen, der sie einander vorgestellt hatte.
    Santo musterte Laurel mit unverhohlener Feindseligkeit.
    Und sie erwiderte seinen Blick, ohne mit der Wimper zu zucken. Cristiano konnte nicht anders, als sie für ihre Unerschrockenheit zu bewundern. Obwohl sie genau wissen musste, dass die Familie Ferrara – abgesehen von Dani – ihr alles andere als wohlgesinnt war, stand sie hier mit stolz erhobenem Haupt und stellte sich der Situation. Santo überragte sie um mehr als einen Kopf, und doch schien es nicht, als handle es sich um ein ungleiches Duell. Laurel war eben eine Kämpferin.
    Cristiano machte einen Schritt nach vorne und baute sich neben ihr auf. Wenn sie den Abend ohne einen Eklat über die Bühne bringen wollten, musste er die explosive Stimmung entschärfen. „Wo ist Dani?“, fragte er seinen Bruder betont gelassen.
    „Sie wartet bereits darauf, ihren festlichen Einzug halte zu können“, erwiderte Santo, ohne seinen eisigen Blick von Laurel abzuwenden.
    Wie lange wird dieses wortlose Kräftemessen noch weitergehen? fragte Cristiano sich mit einem Anflug von Ungeduld, als er sah, wie sie trotzig ihr Kinn vorschob. „Willst du Laurel nicht endlich begrüßen, Santo?“ Um ein klares Zeichen zu setzen, nahm er demonstrativ ihre
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