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Stevens, Chevy

Stevens, Chevy

Titel: Stevens, Chevy
Autoren: Still Missing
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rahmten sein
breites Grinsen und die geraden weißen Zähne ein wie Anführungszeichen. Es war
das aufrichtigste Lächeln, das ich seit langer Zeit gesehen hatte, ein Gesicht,
dessen Lächeln man einfach erwidern musste.
    Er
verbeugte sich theatralisch und sagte: »Ich weiß schon, wie man einen
bühnenreifen Auftritt hinlegt, was? Gestatten, ich bin David.«
    Ich
deutete einen Knicks an und sagte: »Sehr erfreut, Ihre Bekanntschaft zu machen,
David.«
    Wir
lachten beide, und er sagte: »Ich bin Ihnen wirklich sehr dankbar und
verspreche, dass ich nicht allzu viel Ihrer Zeit in Anspruch nehmen werde.«
    »Machen
Sie sich keine Sorgen - sehen Sie sich um, solange Sie möchten.«
    »Sehr
freundlich von Ihnen, aber Sie können es doch bestimmt kaum abwarten, von hier
fortzukommen und das gute Wetter zu genießen. Ich werde mich beeilen.«
    Endlich
mal ein aussichtsreicher Interessent, der an die arme Maklerin dachte!
Normalerweise benehmen die sich, als würden sie uns einen
Gefallen tun.
    Ich führte
ihn hinein und quatschte ihn über das Haus voll. Es war im typischen
Westküstenstil errichtet, mit gewölbten Decken, Verkleidungen aus Zedernholz
und einem tollen Blick auf den Ozean. Während er mir folgte, machte er so
begeisterte Kommentare, dass ich mir vorkam, als sähe ich das Haus ebenfalls
zum ersten Mal. Ich war ganz versessen darauf, ihn auf die Ausstattung
hinzuweisen.
    »In der
Anzeige stand, das Haus sei erst zwei Jahre alt, aber das Bauunternehmen wurde
nicht erwähnt«, sagte er.
    »Es war
eine Firma aus dem Ort, Corbett Construction. Sie bieten mehrere Jahre
Gewährleistung - das gilt natürlich auch für dieses Haus.«
      »Großartig!
Man kann nie vorsichtig genug sein bei diesen Baufirmen. Heutzutage kann man
den Menschen nicht mehr vertrauen.«
    »Wann,
sagten Sie, wollen Sie einziehen?«
    »Ich habe
noch gar nichts gesagt, aber ich bin flexibel. Wenn ich gefunden habe, wonach
ich gesucht habe, werde ich es wissen.« Ich erwiderte seinen Blick, und er
lächelte.
    »Wenn Sie
einen Immobilienfinanzierer brauchen, kann ich Ihnen einige empfehlen.«
    »Danke,
aber ich würde bar zahlen.« Das wurde ja immer besser. »Ist der hintere Garten
eingezäunt?«, fragte er. »Ich habe einen Hund.«
    »Oh, ich
liebe Hunde. Was für einen haben Sie?«
    »Einen
Golden Retriever, erstklassiger Stammbaum, und er braucht eine Menge Auslauf.«
    »Das
verstehe ich vollkommen. Ich habe auch einen Goldie, und sie wird ungnädig,
wenn sie nicht genug rauskommt.« Ich öffnete die Glasschiebetür, um ihm den
Zaun aus Zedernholz zu zeigen. »Wie heißt Ihr Hund?«
    In der
Sekunde, in der ich auf seine Antwort wartete, merkte ich, dass er zu dicht hinter
mir stand. Etwas Hartes bohrte sich in meinen Rücken.
    Ich
versuchte, mich umzudrehen, aber er packte mein Haar und riss meinen Kopf so
schnell und schmerzhaft zurück, dass ich glaubte, er würde mir ein Stück
Kopfhaut abreißen. Mein Herz hämmerte gegen die Rippen, und das Blut dröhnte im
Kopf. Ich wollte um mich treten, davonrennen - irgendetwas tun -, aber ich
konnte meine Beine nicht bewegen.
    »Ja,
Annie, das ist eine Waffe, also hör bitte gut zu. Ich werde dein Haar
loslassen, und du wirst schön ruhig bleiben, während wir hinaus zu meinem Van
gehen. Und ich möchte, dass du weiterhin so hübsch lächelst, während wir das
tun, okay?«
    »Ich ...
ich ...« Ich bekomme keine Luft.
    Eine
tiefe, ruhige Stimme direkt an meinem Ohr sagte: »Atme, Annie.«
    Ich füllte
meine Lungen mit Luft wie eine Ertrinkende.
    »Und jetzt
atme ganz ruhig und langsam wieder aus.« Ich atmete langsam aus.
    »Noch
einmal.« Ich konnte den Raum wieder klar sehen.
    »Braves
Mädchen.« Er ließ mein Haar los.
    Alles
schien in Zeitlupe abzulaufen. Ich spürte, wie die Waffe gegen meine
Wirbelsäule drückte, als er mich damit vorwärtsstieß. Vor sich hin summend,
schob er mich zur Vordertür hinaus und die Treppe hinunter. Auf dem Weg zu
seinem Van flüsterte er mir ins Ohr: »Entspann dich, Annie. Pass gut auf, was
ich dir sage, und wir werden gut miteinander auskommen. Und vergiss nicht zu
lächeln.«
    Als wir
uns vom Haus fortbewegten, drehte ich mich um. Irgendjemand musste das doch
mitbekommen! Aber es war niemand zu sehen. Nie zuvor war mir aufgefallen, wie
viele Bäume das Haus umgaben oder dass die beiden Nachbarhäuser ziemlich weit
weg standen.
    »Ich bin
so froh, dass die Sonne extra für uns scheint. Es ist ein wunderschöner Tag für
einen Ausflug, findest du nicht
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