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Stevens, Chevy

Stevens, Chevy

Titel: Stevens, Chevy
Autoren: Still Missing
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selbst am liebsten, aber du musst den Dingen ins Auge
blicken. Ich liebe dich, Annie, wie eine Schwester, aber seit ich dich kenne,
hältst du mich auf Distanz, auch wenn du mich oft an dich rangelassen hast. Und
jetzt bist du kurz davor, einen Schlussstrich unter alles zu ziehen. Du gibst
auf. Wie er ...«
    »Wie wer?«
    »Der Typ.«
    »Verdammte
Scheiße, Christina, sag mir bitte nicht, dass du mich mit diesem Arschloch
vergleichst.«
    »Aber es
war alles zu viel für ihn, oder nicht? Unter Menschen zu leben? Also ist er
davongelaufen ...«
    »Ich laufe
nicht davon, ich entwickle mich weiter und baue
mir ein neues Leben auf. Vergleich das niemals mit dem,
was er getan hat. Die Unterhaltung ist vorbei.« Sie starrte mich an.
    »Wirklich,
ich denke, du solltest besser gehen.«
    »Siehst
du? Das ist typisch, jetzt läufst du schon wieder weg. Ich löse irgendwelche
Gefühle bei dir aus, die du nicht aushalten kannst, denen du dich nicht stellen
kannst, und das Einzige, was dir dazu einfällt, ist, mich wegzustoßen.«
    Ich stand
auf, ging ins Haus und knallte die Tür hinter mir zu. Wenige Minuten später
hörte ich, wie ihr Auto davonfuhr.
     
    Später am
Abend rief Gary mich an, um mir zu sagen, dass sie den Kredithai aufgespürt
hätten und Anklage gegen ihn erheben würden. Außerdem erzählte er, dass Mom
reihenweise Besuch bekam und jedem ein Interview gab, der darum bat.
    »Das ist
keine große Überraschung«, sagte ich, »aber ich habe eine für dich.« Ich sagte
ihm, dass ich endlich meinen Traum verwirklichen würde.
    »Das ist
gut, Annie! Hört sich an, als seiest du auf dem richtigen Weg.«
    Ich war
froh, dass er es nicht so sah wie Christina, und sagte: »Das Gefühl habe ich
langsam auch. Und was ist mit dir?«
    »Ich habe
auch ein wenig nachgedacht. Einer meiner Ausbilder hat sich mit einer
Beraterfirma selbständig gemacht und mich gebeten, sein Partner zu werden. Ich
könnte wohnen, wo ich will, reisen, Vorträge halten und mir freinehmen, wann
immer ich es brauche.«
    »Ich
dachte, du würdest deinen Job mögen.«
    »Das
dachte ich auch, aber nachdem wir deinen Fall unter Dach und Fach hatten, habe
ich angefangen nachzudenken ... Und dann das mit der Scheidung ... Ich weiß
nicht, es scheint einfach ein guter Zeitpunkt für ein paar Veränderungen zu
sein.«
    Ich
lachte. »Ich weiß genau, was du meinst. Weißt du eigentlich, dass ich immer
noch deine Jacke habe?«
    »Ja, aber
ich habe es nicht eilig damit. Ich habe mir gerade einen neuen Yukon Delani
gekauft ...«
    »Wow, dann
meinst du es ja echt ernst mit den Veränderungen. Aber kaufen sich Männer in
der Midlife-Crisis nicht eigentlich Sportwagen?«
    »Sobald
ich mich einmal entschieden habe, trödel ich nicht lange herum, aber was ich
eigentlich erzählen wollte, du Klugscheißerin, ist, dass ich an einem der
nächsten Wochenenden einen Ausflug damit machen wollte. Wenn ich zufällig bei
dir vorbeikomme, oder vielleicht auch, wenn du zur Verhandlung wieder hier
bist, würde ich dir gerne einen Kaffee oder einen Lunch oder so vorbeibringen.«
    »Ich werde
eine Menge um die Ohren haben, mit der Schule und alldem.«
    »Wie
gesagt, ich habe es nicht eilig.«
    »Bringst
du auch Erdnussbutter mit?«
    »Vielleicht.«
Er lachte.
    »Ich
glaube, ich habe noch ein paar Löffel übrig.«
     
    Am
Montagmorgen stand ich früh auf und machte einen Ausflug zur Schule. Mensch,
fühlte sich das gut an, von dieser Stadt wegzukommen, und sei es nur für ein
paar Tage! Die Rockies bieten zu dieser Jahreszeit einen phantastischen
Anblick, und als ich diese hohen Gipfel sah, die bis in den Himmel ragten,
hatte ich meinen Streit mit Christina fast vergessen. Ich fuhr die ganze
Strecke mit offenem Fenster, damit der klare reine Duft von warmen
Kiefernnadeln mein Auto erfüllen konnte. Emma saß hinten und steckte den Kopf
aus dem Fenster - wenn sie nicht gerade versuchte, mir den Nacken
abzuschlecken. Langsam fuhr ich zur Schule hoch, und als ich das hübsche
Gebäude im Tudorstil direkt vor mir sah, mit den Bergen im Hintergrund, wurde
mir fast schwindelig.
    Nachdem
ich den Wagen abgestellt hatte, spazierte ich mit Emma auf dem Campus herum.
Als ich an einer Gruppe junger Frauen vorbeikam, die mit ihren Skizzenblöcken
auf dem Rasen saßen, schaute eine von ihnen auf, und wir lächelten einander zu.
Ich hatte vergessen, wie schön es sein kann, wenn ein Fremder einen anlächelt.
Doch dann erstarrte ihr Blick, und ich wusste, dass sie mich erkannt hatte.
Ich wandte
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