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Stevens, Chevy

Stevens, Chevy

Titel: Stevens, Chevy
Autoren: Still Missing
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und ein Cop steckte
seinen Kopf hinein. »Alles in Ordnung?«
    Ich sagte:
»Kein Problem.« Mom nickte, und der Cop schloss die Tür wieder.
    »Dir ist
aber klar, dass die Presse wahrscheinlich bereits mit Tante Val geredet hat?«
    Moms
Schultern verkrampften sich.
    »Die
Reporter wollen jedes Detail über dich erfahren, wie du als Kind warst und was
in deiner Kindheit passiert ist, dass so eine beschissene Mutter aus dir
geworden ist.«
    »Ich bin
eine großartige Mutter, nicht so wie meine. Und Val wird niemals über unsere
Kindheit reden. Sie will nicht, dass irgendjemand in ihrer perfekten Welt
herausfindet, was sie getan hat.« Ihre Stimme bekam einen nachdenklichen Klang.
»Sie würde es hassen ...« Sie begann, mit den Fingernägeln auf die Tischplatte
zu trommeln.
    Mein Magen
zog sich vor Grauen zusammen. »Mom, mach es nicht schlimmer, als es sowieso
schon ist...«
    Erneut
beugte sie sich über den Tisch. »Sie war der Liebling unseres Vaters, weißt
du, aber unser Stiefvater hat sie noch mehr bevorzugt.« Sie lächelte
verbittert. »Als meine Mutter begriff, dass ihr Mann mit einer ihrer Töchter
schlief, erzählte Val ihr, ich sei diejenige welche. In null Komma nichts
landete mein Zeug im Vorgarten, und unser Stiefvater verließ die Stadt. Wenn
Dwight nicht gewesen wäre, hätte ich ziemlich in der Klemme gesteckt.«
    »Dwight?«
    »Als sie
mich rausgeschmissen hat, bin ich bei ihm eingezogen. Ich habe als Kellnerin
gearbeitet und er als Maurer, bis wir diese Idee mit der Bank hatten.« Ihre
Augen glänzten. »Nachdem er erwischt worden war, bin ich kaum zurechtgekommen,
obwohl ich zwei Schichten pro Tag gearbeitet habe. Dann fing Val an, von dem
Typ zu schwärmen, mit dem sie ausging, und wie toll es bei ihm zu Hause bei
seinen Eltern sei, wie gut ihr Juweliergeschäft lief ...«
    »Dad.«
    Wir
schwiegen einen Moment.
    »Als
Dwight entlassen wurde, taten wir uns wieder zusammen. Wir brauchten einfach
Geld. Aber er wurde wieder erwischt, und ich sagte ihm, dass ich nicht auf ihn
warten könne, und heiratete Wayne.« Sie schüttelte den Kopf. »Erst, als du an
diesem Apartmentkomplex dran warst, dachte ich, dass die Dinge endlich besser
für mich laufen würden. Aber dann hörte ich, dass Christina deine Konkurrentin
ist. Sie war eine viel bessere Maklerin.« Zischend stieß sie den Atem zwischen
den Zähnen aus. »Wenn du verloren hättest, hätte Val mir für den Rest meines
Lebens die Hölle heißgemacht.«
    »Also hast
du beschlossen, stattdessen mein Leben zu ruinieren?«
    »Mein Plan
war, dir zu helfen - du hättest für den Rest deines
Lebens ausgesorgt gehabt. Aber nichts funktionierte so, wie es sollte. Wayne
war völlig nutzlos, aber zumindest Dwight hat versucht, etwas zu tun.«
    »Hat er
diesen Laden für dich ausgeraubt?«
    Sie
nickte. »Ich habe dieser Filmproduzentin deine Nummer gegeben, aber du hast
nur wieder Zeit geschunden, dabei brauchte ich dringend Geld für den
Kredithai. Ich habe keine Ahnung, wo Dwight jetzt steckt.«
    »Kümmert
es dich überhaupt nicht, was ich deinetwegen durchmachen musste?«
    »Ich finde
es furchtbar, was dieser Mann dir angetan hat, aber du solltest eigentlich nur
eine Woche wegbleiben, Annie. Was danach
geschehen ist, war ein Versehen.«
    »Wie
kannst du behaupten, es sei ein Versehen gewesen? Du hast einen Mann
angeheuert, der mich vergewaltigt hat und der für den Tod meines Kindes
verantwortlich ist!«
    »Es ist
genauso wie damals, als du Eis wolltest und dein Dad in den Laden gegangen
ist.«
    Ich
brauchte einen Augenblick, bis ich ihre Worte wirklich verstand, und noch
länger, um meine Stimme wiederzufinden.
    »Du redest
von dem Unfall.«
    Sie
nickte. »Du wolltest ja auch nicht, dass sie sterben.«
    Meine
Augen füllten sich mit Tränen, als ich herauswürgte: »Du ... du gibst mir die
Schuld daran, dass sie tot sind? Das steckt da also hinter!«
    »Natürlich
nicht.«
    »O doch.
Du hast mir immer die Schuld gegeben.« Jetzt weinte ich. »Darum hast du
gedacht, es sei ganz in Ordnung, wenn ich ...«
    »Du hörst
mir nicht zu, Annie. Ich weiß, dass du nur Eis wolltest - du hast nicht
geplant, dass sie getötet werden. Und ich wollte nie, dass dir etwas Schlimmes
passiert, ich wollte nur, dass Val aufhört, mich herumzukommandieren.«
    Ich war
immer noch wie vor den Kopf gestoßen, als sie sagte: »Aber das wird sie nicht
mehr lange. Morgen bekomme ich Besuch von einem Anwalt.« Sie stand auf und
begann vor dem Tisch auf und ab zu laufen. Ihre Wangen
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