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Steuerflucht - Das Milliardengeschaeft mit dem Schwarzgeld Ein Insider packt aus

Steuerflucht - Das Milliardengeschaeft mit dem Schwarzgeld Ein Insider packt aus

Titel: Steuerflucht - Das Milliardengeschaeft mit dem Schwarzgeld Ein Insider packt aus
Autoren: Hans-Lothar Merten
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was da in den nächsten zehn bis zwölf Jahren noch auf die Bürger zukommt.
    Ein weiteres nicht zu unterschätzendes Risiko – hier hat Europa bereits Erfahrungen – ist die Einführung einer neuen Währung oder auch nur neuer Geldscheine. Bei der Europäischen Zentralbank (EZB) wird ja bereits diskutiert, ob neue Euro-Banknoten mit RFID-Chip zur besseren Kontrolle eingeführt werden sollen. Auch weiß Mitte 2012 niemand, ob nach Griechenland nicht auch Ländern wie Portugal oder Spanien der finanzielle Kollaps droht und der Euro dann womöglich endgültig vor dem Aus steht. Sollte es im nächsten Jahrzehnt dazu kommen, wären die Betreffenden beim anstehenden Geldumtausch in Not, wenn sie erklären müssen, wo das Vermögen aus dem Schließfach herkommt.
    Letztlich sprechen aber auch ganz praktische Gründe gegen eine Schließfachlösung. Selbst wenn die Gebühren und die Versicherung für das Schließfach überschaubar sind, vermag Mitte 2012 niemand abzusehen, ob das auch für das Inflationsrisiko zutrifft. Denn Inflation ist eine Möglichkeit für überschuldete Staaten, sich von ihrer Last zu befreien. Und das Schuldenproblem werden die Regierungen lösen müssen! Selbst wenn man nur eine durchschnittliche Inflationsrate von drei Prozent in Europa für die kommenden zehn Jahre ansetzt, sinkt in diesem Zeitraum die Kaufkraft des Schwarzgeldes um über 30 Prozent. Aus einer Million Euro würden dann 700.000 Euro. Die finanziellen Verluste bei einer Schließfachlösung könnten also erheblich sein. Mit der Selbstanzeige kommen Steuersünder hier besser weg.
Vierte Option: Gold im Schließfach
    Das Inflationsrisiko ließe sich zwar umgehen, indem man mit dem Schwarzgeld Gold kauft und dieses anschließend in einem Schließfach einlagert. Aber auch bei dieser Alternative sind Steuersünder nicht vor dem Entdeckungsrisiko gefeit. Und: Nicht zu unterschätzen ist bei dieser Option das Kursrisiko des stark schwankenden Goldpreises.
Fünfte Option: doppelter Goldtrade
    Bei einem doppelten Goldtrade wird Gold mit Schwarzgeld gekauft und dann sofort wieder verkauft. Nur der Kaufbeleg wird aufgehoben. Das zurückerhaltene Schwarzgeld wird anschließend mindestens zehn Jahre geparkt. Nach Ablauf der Verjährungsfrist wird der Goldtrade wiederholt. Erneut wird am gleichen Tag Gold ge- und sofort wieder verkauft. Diesmal wird nur der Verkaufsbeleg aufbewahrt. Anhand der beiden Belege lässt sich gegenüber dem Fiskus darstellen, dass man Gold vor langer Zeit gekauft und vor kurzer Zeit verkauft hat.
    Bei dieser Option sollten Steuersünder die Marktrisiken nicht unterschätzen. Denn wer weiß heute, was Gold in zehn Jahren kostet und ob man dann die gleiche Menge wie beim ersten Trade noch mit dem Schwarzgeld bezahlen kann. Das jahrelange Aufbewahren des Schwarzgeldes zwischen den beiden Goldtrades darüber hinaus ist mit den zuvor genannten Risiken behaftet.
    Weitere Stolpersteine: Es gibt Fälle, in denen Betroffene einen doppelten Goldtrade gemacht haben – und dann wollte das Finanzamt die Nummer des Schließfachs wissen, in dem das Gold die ganze Zeit gelegen hat. Dazu eine Bescheinigung der Bank über die jährlich entrichteten Schließfachgebühren. Selbst wenn das alles beizubringen ist, sollte die Größe des Schließfachs zur „eingelagerten“ Goldmenge passen – auch das prüft der Fiskus.
    LOHNENDE ALTERNATIVE TROTZ HOHER GEBÜHREN
    Die bis hierhin aufgeführten Optionen, Schwarzgeld zu waschen, sind mit Risiken behaftet, auf die der Steuersünder während der jahrelangen Stillhaltezeit nicht reagieren kann. Einzig der Kauf eines deutschen thesaurierenden Fonds ist ein legaler und einfacher Ausweg aus der Schwarzgeldfalle. Hinzu kommt, dass das darin angelegte Geld zu Marktkonditionen verzinst wird. Damit entfallen die Inflationsrisiken und das Risiko bei Einführung einer neuen Währung.
    Die Finanzinstitute in Liechtenstein, Luxemburg, Österreich und der Schweiz werden betroffene Steuersünder auf dem Weg in die Steuerehrlichkeit tatkräftig unterstützen. Der Grund: Für sie ist die Umschichtung von Schwarzgeld in einen deutschen thesaurierenden Fonds äußerst lukrativ, da sie eine jährliche Verwaltungsgebühr berechnen. Und die ist ihnen für einen Zeitraum von mindestens zehn bis zwölf Jahren sicher. Die Rechnung der Bank bei einem Depot von einer Million Euro und einer Gebühr von 1,95 Prozent jährlich: 19.500 Euro pro Jahr bei einer Laufzeit von nur zehn Jahren, das sind 195.000 Euro –
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