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Steuerflucht - Das Milliardengeschaeft mit dem Schwarzgeld Ein Insider packt aus

Steuerflucht - Das Milliardengeschaeft mit dem Schwarzgeld Ein Insider packt aus

Titel: Steuerflucht - Das Milliardengeschaeft mit dem Schwarzgeld Ein Insider packt aus
Autoren: Hans-Lothar Merten
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Berechnungen von Tax Justice Network International rund 255 Milliarden Dollar jährlich an Einnahmen verloren. Steuerparadiese und Offshore-Finanzzentren mit niedrigen Steuersätzen und einer wenig strengen Bankaufsicht tragen dazu maßgeblich bei. Sie bieten Steuersündern, Unternehmen und Vermögenden Unterschlupf und geldwerte Dienste beim Verstecken von Schwarzgeld und beim Steuersparen an. Dieses Buch zeigt,
wie die Offshore-Welt Steuerflucht möglich macht,
wie Steuersünder ihr Schwarzgeld vor dem Fiskus in „Sicherheit“ bringen,
wie Unternehmen offshore ihre Steuerlast gewinnbringend mindern,
welche Rolle dabei Banken und Helfer spielen,
welche Dimension Steuerflucht für Schwellenländer und Industriestaaten angenommen hat,
welche Auswirkungen die Verwerfungen in der Offshore-Welt für uns alle haben.
    Während das Offshore-System die armen Länder ärmer macht, macht es die reichen Länder reicher. Dort haben Unternehmen und Vermögende das Know-how, um immer neue Offshore-Instrumente für sich zu nutzen. Angesichts grassierender Armut in vielen Entwicklungsländern und Billionen-Dollar-Schuldenbergen in den Industriestaaten ein unhaltbarer Zustand. Ausgeführt wird daher auch, welche Anstrengungen national und international unternommen werden, um diese Entwicklung zu bekämpfen: Es geht darum, Steuersündern bei der Steuerflucht das Handwerk zu legen, illegale Praktiken beim Einsatz gesellschaftsrechtlicher Konstruktionen in Steuerparadiesen abzuwehren und zu unterbinden, dass Unternehmen und Vermögende die Niedrigsteuergebiete missbräuchlich nutzen.
    Dabei haben die Regierenden selbst den größten Anteil daran, dass das Offshore-System besteht. So wussten etwa die Briten bei den Verhandlungen zum Beitritt in die Europäische Gemeinschaft (EG) 1973 zu verhindern, dass die Channel Islands Steuerrichtlinien der EG übernehmen mussten. Ähnlich ein Vierteljahrhundert später in Hongkong: Dass die Kronkolonie nach Übergang in chinesisches Hoheitsgebiet eine weitreichende wirtschaftliche und steuerliche Eigenständigkeit behielt, war nicht nur für die City of London wichtig, auch die Chinesen freuten sich über ein eigenes Offshore-Zentrum.
    In diesem Buch wird daher der Sinn und Unsinn der Offshore-Welt hinterfragt. Während deren Zentren das Aus droht, soll es Steuersündern an den Kragen gehen. Damit das nicht passiert, erfahren die Betreffenden, welche Möglichkeiten es neben der Selbstanzeige gibt, Schwarzgeld weiß zu waschen und in den legalen Geldkreislauf zurückzuführen.

Kapitel 1: Grundlagen der Steuervermeidung
    Kapitel 1
Grundlagen der Steuervermeidung
    Privatpersonen, die hohe Steuerlasten zu tragen haben, stehen in demokratischen Ländern mehrere Optionen offen:
Sie können die Steuergesetze befolgen. Das ist der Weg des geringsten Widerstands.
Sie können Steuern vermeiden, was fließend in illegale Steuerhinterziehung übergehen kann. Wer beispielsweise während des Urlaubs in Frankreich Alkohol zu den dort niedrigen Steuersätzen einkauft und diesen mit nach Deutschland bringt, umgeht die deutsche Steuer legal. Wer das jedoch jede Woche tut, handelt illegal.
Sie können in ein Land mit niedrigen Steuersätzen auswandern. Menschen mit hohen Einkommen sind zwar mobil, sie ziehen in der Regel aber weg, um ihr Einkommen zu steigern, nicht, um Steuern zu vermeiden. Zahlreiche Hochsteuerländer bieten etwa Expatriates, also Fachkräften, die vorübergehend im Ausland arbeiten, attraktive Steuervorteile. Superreichen und Ruheständlern offeriert man an einigen sonnigen Orten besondere Willkommenspakete mit niedrigen Steuern.
    In Deutschland gilt jedoch, dass die meisten Bürger von Beginn ihres Berufslebens an daran gewöhnt sind, Steuern zu vermeiden, zum Beispiel mit Abschreibungsmodellen für Schiffe oder Immobilien oder steuersparenden Gesellschaftsformen bei Unternehmensgründungen. Wer beispielsweise eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, eine GmbH, gründen will, um das persönliche Risiko auszuschalten, dem empfiehlt der Steuerberater aus steuerlicher Sicht eine GmbH & Co KG, oder besser noch eine doppelstöckige GmbH & Co KG. Das versteht der Bürger zwar nicht. Er erfährt aber, dass Steuern sich beispielsweise allein durch Änderung der Rechtsform sparen lassen. Die Steuerlast scheint somit beeinflussbar zu sein.
    Das gilt auch für Unternehmen, wie der 1,5-Milliarden-Trick des VW -Konzerns Mitte 2012 zeigt. Während die Steuererklärung des Kfz-Meisters von nebenan ein
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