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Sternhagelverliebt

Sternhagelverliebt

Titel: Sternhagelverliebt
Autoren: Catherine McKenzie
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weißt du?«
    »Ha.«
    Ich verbeiße mir weitere Bemerkungen. Ist es mir jemals gelungen, sie aufzumuntern, wenn sie mal wieder miese Laune hatte? Außerdem ist es nicht so, als würde ich sie unbedingt besuchen wollen, sobald ich hier ausgezogen bin, nicht wahr?
    Ich mache den Karton mit den Küchenutensilien zu, den ich gerade gepackt habe, und widme mich der nächsten Kiste.
    »Heilige Scheiße«, platzt es unvermittelt aus Joanne heraus.
    »Was?«
    Sie zeigt mir die Zeitschrift. »Hier steht, dass du Ambers lesbische Geliebte bist.«
    »Wie bitte?«
    »Hör zu … ›Amber Sheppard wurde dabei beobachtet, wie sie drei Mal im letzten Monat, meist spät am Abend, die Wohnung einer unbekannten Frau betreten hat.‹ Es gibt sogar ein Foto. Es ist nur dein Hinterkopf zu sehen, aber das bist ganz sicher du. Und sieh mal, das ist unsere Eingangstür!«
    »Lass mal sehen.«
    Ich nehme die Zeitschrift in die Hand. Tatsächlich gibt es einige Bilder davon, wie Amber zu mir ins Haus geht – jeweils mit Zeit und Datum versehen. Das erste Foto ist von dem Tag, als wir zusammen den Artikel geschrieben haben, und die letzte Aufnahme ist von vergangener Woche. In dem begleitenden Artikel wird darüber spekuliert, ob Amber so unglücklich über Connors endgültigen Treuebruch ist (Connor und Kimberley sollen nämlich bereits auf Wohnungssuche sein), dass sie nun ans andere Ufer gewechselt hat.
    »Gott, die müssen echt verzweifelt sein, wenn sie mit solchen Spekulationen anfangen.«
    Joanne sieht mich argwöhnisch an. »Es stimmt doch nicht, oder?«
    »Joanne!«
    »Was? Immerhin hast du so gut wie nie Dates.«
    »Das musst du gerade sagen.«
    Sie wirkt verlegen. »Eigentlich wollte ich es dir eben erzählen … Am Freitag habe ich ein Date.«
    »Das ist toll. Mit wem?«
    »Tja, also … mit Scott.«
    Ich bin platt.
    »Mit Scott? Meinem Scott?«
    Sie runzelt die Stirn. »Stimmt.«
    »Tut mir leid. So habe ich das nicht gemeint. Wann ist das passiert?«
    »Erinnerst du dich noch daran, als wir nach deinem ersten Arbeitstag essen gegangen sind?«
    Ehrlich gesagt, nicht so richtig.
    »Klar.«
    »Tja, wir hatten viel Spaß zusammen und … Eins führte zum anderen, und na ja … es ist keine große Sache …«
    »Das ist toll, Joanne.«
    »Wahrscheinlich wird es eh nicht funktionieren … Ich meine, er ist viel jünger als ich.«
    »Aber er ist sehr reif.«
    Ihre Augen beginnen zu leuchten. »Das glaube ich auch.«
    »Siehst du, es ist gut, dass ich ausziehe. So hast du die Wohnung für dich.«
    »Es ist ja nicht so, als würde er einziehen oder so.«
    »Da hat es schon Seltsameres gegeben …«
    »Es macht dir doch nichts aus, oder?«
    »Natürlich nicht. Ich bin immerhin mit Amber zusammen, schon vergessen?«
    Ich betrachte die Zeitschrift in meinen Händen und sehe mir die restlichen Bilder auf der Seite an. Es sind die typischen Aufnahmen von Stars, die sich auf Partys in den Armen liegen. Aber bei einem der Fotos gerät mein Herz plötzlich ins Stocken.
    Henry. Er blinzelt in die Kamera und sieht verärgert aus. Und neben ihm steht die strahlende Olivia.
     
    »Sie sehen aus, als wären sie ein Paar, oder?«, frage ich und starre zum hundertsten Mal das Foto an.
    Amy, Rory, Greer und ich sitzen in dem Coffeeshop, in dem Amy und ich nach meinem ersten Treffen mit den Anonymen Alkoholikern waren. Angesichts dieses ganzen »Henry ist mit Olivia zusammen«-Trauerspiels habe ich Rory und Greer gebeten, uns nach dem Meeting dort zu treffen.
    Amy betrachtet das Foto, das ich stundenlang analysiert habe. »Sie sehen aus, als würden sie nebeneinanderstehen.«
    »Und was ist mit der Bildunterschrift?«
    Denn das ist es, was mich quält.
     
    Henry Slattery (Connor Parks’ Manager) und Olivia Canfield (Amber Sheppards Pressesprecherin) wirkten neulich im Sunrise so, als planten sie mehr als nur die Wiedervereinigung ihrer Arbeitgeber!
     
    »Das ist nur das typische Gefasel in einem Klatschmagazin«, sagt Rory.
    »Aber oft liegen sie richtig. Denkt doch nur an meinen Artikel.«
    Greer nimmt einen großen Schluck von ihrem dreifachen Espresso. »Das ist das Letzte, worüber du dir Gedanken machen solltest, Süße.«
    »Ich weiß, aber ich kann nicht anders. Warum hat er mich nie zurückgerufen?«
    »Wahrscheinlich ist er wütend«, sagt Amy. »Du hast ihn immerhin über Wochen angelogen und dann eine Enthüllungsstory über seinen besten Freund geschrieben.«
    Stimmt. Da ist was dran.
    »Er muss mich hassen.«
    Rory schüttelt
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