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Sternenstürme

Sternenstürme

Titel: Sternenstürme
Autoren: Michael McCollum
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marmoriert war. Sar-Say sagte ihnen, auf der fraglichen
Welt sei dieser geisterhafte Nebel größer als der Vollmond auf der Erde und sein diffuses silbernes Glühen sei viel heller. Die Einheimischen bezeichneten die glühende Erscheinung als ›Himmelsblume‹.
    Bei diesem Objekt handelte es sich offensichtlich um die Überreste einer Supernova, und weil es seit Anbeginn der Geschichtsschreibung nur eine Handvoll Supernovae in der Nähe gegeben hatte, überprüften die Astronomen alle möglichen Kandidaten. Und sie fanden auch eine gute Entsprechung in Form einer Supernova, die ungefähr im Jahr 6000 v. Chr. im Sternbild des Stiers explodiert war. Das Licht dieser galaktischen Katastrophe hatte die Erde erst im Sommer des Jahres 1054 n. Chr. erreicht, wo es von chinesischen Astronomen beobachtet wurde.
    Die Himmelsblume, so schien es, war das Messierobjekt Nummer eins – der Krebsnebel!

    Die Gruppe betrat einen Privatlift, der sie lautlos zum Büro des Direktors der Sternenforschung brachte. Mark erkannte die Personen, die bereits um den Konferenztisch versammelt waren – einschließlich einer Person, über deren Anwesenheit er sich wunderte. Als er eintrat, stand Nadine Halstrøm, die Welt-Koordinatorin persönlich, auf und begrüßte ihn. Zu den anderen Anwesenden zählten Anton Bartok, Direktor der Sternenforschung, und Dieter Pavel, der Vertreter der Welt-Koordinatorin in PoleStar . Pavel war außerdem einmal ein Rivale um Lisa Ardens Zuneigung gewesen.
    »Willkommen daheim, meine Damen und Herren«, sagte Bartok mit dröhnender Stimme. »Lange haben wir auf diese Besprechung gewartet. Wir haben Ihren Bericht gelesen oder zumindest die Zusammenfassung für die Regierung. Jedoch wollte die Koordinatorin Halstrøm aus erster Hand von Ihren Abenteuern hören. Wer ist der Sprecher?«
    Mark hob die Hand und sagte: »Wir haben Strohhalme gezogen, und ich habe verloren.«
    »Dann fahren Sie fort, Herr Rykand«, sagte die Koordinatorin.
    »Jawohl, Madame. Wie Sie wissen, ist unsere Flotte gemäß Ihren Anweisungen zum Krebsnebel aufgebrochen, um zu sehen, ob wir Sar-Says Geschichten von der broanischen Souveränität zu verifizieren vermochten. Der Flug dorthin hat 375 Tage gedauert, und bei unserer Ankunft sind wir am System 104-2838 herausgekommen, das wir im Geiste der Mission auf den Namen Versteck tauften …«

    Die Expedition zum Krebsnebel hatte eigentlich zum System eines veränderlichen G-Klasse-Sterns in einer Entfernung von ungefähr 50 Lichtjahren geführt. Auch acht Jahrtausende nach der gigantischen Explosion glühte der Nebel noch mit einer Energie, die 75 000 Sonnen entsprach. Der Dynamo, der ihn antrieb, war ein rotierender Neutronenstern – ein Pulsar –, bei dem es sich um die eigentlichen Überreste der Supernova handelte. Eine Raumschiffbesatzung, die das Pech hatte, in seiner Nähe in den Unterlichtbereich zurückzufallen, wäre binnen Sekunden von einem ganzen Sortiment an Strahlungsarten getötet worden.
    Bei der Ankunft im Versteck -System stieß man nach einer kurzen Suche auf eine Welt mit dem doppelten Durchmesser der Erde, die in der gemäßigten Zone umlief. Man taufte sie auf den Namen ›Brinks‹. Brinks hatte einen Mond mit der dreifachen Größe von Luna, dem man den Namen ›Sutton‹ gab. Auf Sutton errichtete die Expedition dann ihre Basis. Die beiden Gasriesen im System wurden auf ›Bonnie‹ und ›Clyde‹ getauft.
    Sobald die ersten Tunnels in Suttons Oberfläche gebohrt und versiegelt worden waren, suchte die Mannschaft den Himmel nach Anzeichen irgendeiner Zivilisation ab. Ein
paar Monate vergingen erfolglos, bis sie schließlich eine Gravitationswelle entdeckten, die von einem nahen Stern ausging – eine Welle, die nur von einem Sternentor stammen konnte.
    Wo sie nun gefunden hatten, wonach sie suchten, genehmigte Dan Landon eine Mission zur Erkundung des Zielsterns. Er übernahm selbst das Kommando der Kontaktgruppe und wählte Lisa als ausgewiesene Broa-Expertin aus. Und Mark schloss sich der Gruppe aus dem einfachen Grund an, weil er als Einziger über das notwendige Temperament und die Computerkenntnisse verfügte. Und zur allgemeinen Überraschung wählte Landon als viertes Mitglied Mikhail Vasloff aus, den Anti-Sternenforschungs-Aktivisten. Er wurde eigens aus dem Grund für die geheime Mission ausgewählt, weil Landon jemanden dabeihaben wollte, der die Dinge aus einer gegensätzlichen Perspektive betrachtete.
    Nach einer ersten Erkundung nahm sie Kontakt mit
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