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Sternenstürme

Sternenstürme

Titel: Sternenstürme
Autoren: Michael McCollum
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den Einheimischen auf, die sich selbst als die Voldar’ik identifizierten und ihren Planeten als Klys’kra’t. Das Team gab sich als Vertreter einer Rasse namens Vulkanier vom Planeten Shangri-La auf der anderen Seite der Souveränität aus. Um ihre Herkunft zu verschleiern, reisten sie in Sar-Says instand gesetztem Transportschiff, einem broanischen Frachter vom Typ Sieben, der den Namen Ruptured Whale erhalten hatte.
    Zur Tarnung hatten sie Interesse an Handelsware der Voldar’ik bekundet. In Wirklichkeit ging es ihnen jedoch darum, astronomische Daten über die Souveränität und ihr Netzwerk aus Sternentoren zu sammeln. Das war Marks Auftrag. Während der Rest des Teams die Gastgeber ablenkte, durchstöberte er die planetarische Datenbank von Klys’kra’t unter dem Vorwand, sie nach marktgängigen Produkten zu durchsuchen.

    Für zwei Wochen verbrachte Mark jeden wachen Moment damit, vor einem außerirdischen Computer zu sitzen und mit der eigentümlichen broanischen Schrift Suchroutinen zu programmieren. Sein Handikap bestand darin, dass er seine wahren Motive nicht offenlegen durfte und allgemeine Anfragen bezüglich der Souveränität , der Broa sowie alle astronomischen Daten als Zufallsfunde darstellen musste.
    Und selbst wenn er in der Lage gewesen wäre, die Abfragen offen durchzuführen, wäre die Aufgabe dennoch schier unlösbar gewesen. Die planetarische Datenbank war ein paar Mal größer als die irdische Datenbank der Kongressbibliothek. Ein ganzes Leben hätte nicht gereicht, alles zu finden, wonach sie suchten.
    Während Mark sich also redlich mühte, führte Dan Landon zum Schein Verhandlungen über den Kauf einer Kopie der Datenbank und begründete sein Ansinnen damit, dass es ihnen bei der Auswahl der Waren helfen würde, wenn sie mit einem größeren Schiff zurückkehrten. In der Zwischenzeit füllte Mark den Speicher des tragbaren Aufzeichnungsgeräts dreimal mit interessanten Informationen, auch wenn sie nicht genau den Erwartungen entsprachen. In regelmäßigen Abständen kehrte er dann zur Ruptured Whale zurück, um die Ausbeute in die Bordcomputer hochzuladen.
    Und auf dem dritten Flug traf er dann Effril, den Taff-Händler.

    »Wann hat er Ihnen denn gesagt, dass er ein Taff-Händler sei?«
    »Ehrlich gesagt, Madame, ich hätte mir fast in die Hose gemacht.«
    »Ich vermute, er hatte überhaupt keine Ähnlichkeit mit Sar-Say?«

    »Nein, Madame. Er war groß, blau und hatte einen Pelz. Ich versuchte ihm die Auskunft zu entlocken, ob es noch eine andere Spezies mit dem gleichen Namen gebe. Er sagte, dass ihm keine bekannt sei. Dann erläuterte ich ihm, dass ich von einer entfernten Welt käme und wegen meiner jungen Jahre noch nie einen Broa gesehen hätte. Ich bat Effril, mir einen zu beschreiben.
    Und seine Beschreibung passte so gar nicht ins Bild, das Sar-Say uns von den galaktischen Oberherren vermittelt hatte. Vielmehr traf Effrils Beschreibung hundertprozentig auf Sar-Say selbst zu, bis hin zu seinen gelben Augen.«

3
    »Dann ist Sar-Say also ein Broa?«, fragte Nadine Halstrøm.
    »Ja, Madame«, erwiderte Mark.
    »Und jeder Irrtum ist ausgeschlossen?«
    »Wir haben ihn damit konfrontiert. Er hat es dann auch zugegeben.«
    »Und wie hat er die Nachricht aufgenommen, dass er entlarvt worden war?«
    Lisa lachte. »Er ist ein frecher kleiner Bastard. Er hat versprochen, uns zu seinen persönlichen Sklaven zu machen und ein Leben in Luxus in Aussicht gestellt, wenn wir nach Glücksgriff zurückkehrten. Wir haben ihm geraten, sich zum Teufel zu scheren.«
    »Wenn er schon in Bezug auf die eigene Person gelogen hat, dann muss er auch in anderer Hinsicht Lügen erzählt haben«, sagte die Koordinatorin nachdenklich.
    »Das glaube ich nicht, Madame«, erwiderte Lisa. »Was die Souveränität selbst betrifft, scheint er buchstäblich die Wahrheit gesagt zu haben.«

    »Weshalb hätte er das tun sollen?«
    »Weil das für ihn die einzige Möglichkeit war, herauszufinden, wie viel wir wussten. Er hätte es sich nicht leisten können, bei einer Lüge ertappt zu werden, weil wir sonst Zweifel an seiner vorgeblichen Identität angemeldet hätten. Und irgendwann war es dann zu spät, seine Geschichte noch zu ändern. Also hat er uns sonst in jeder Hinsicht die Wahrheit gesagt, um seine Identität zu verschleiern.«
    »Und aus welchem Grund?«
    »Er hat das alles von vornherein geplant, weil er uns veranlassen wollte, ihn zur Souveränität zurückzubringen. Er hoffte wohl, dass er von dort
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