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Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt

Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt

Titel: Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt
Autoren: Kerstin Pflieger
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drei Schüler mit schwarz angelaufenen Augen auf sie zukamen. Zugleich schlug jemand mit solcher Wucht gegen die Eingangstür, dass oben ein Loch aufklaffte, durch das Michelle sie teuflisch angrinste. Es versetzte Lilly einen Stich, ihre Freundin so verändert zu sehen und nicht zu wissen, wie sie sie retten sollte.
    »Gefunden!«, rief die Rothaarige, als spielten sie ein Kinderspiel.
    Ohne nachzudenken, packte Lilly ihre Mutter, die die Vorgänge fassungslos beobachtete, am Arm und riss sie mit sich. Direkt auf die Jugendlichen zu, die steif wie Roboter auf sie zukamen. »Lauft«, schrie sie.
    Sie ließ Moni los, um sich auf den vorderen Jungen zu stürzen. Schlug ihm gegen die Schläfe, sodass er zusammensackte. Jetzt machte sich Torges unerbittliches Training bezahlt. Sie mochte keine Kriegerin wie Shiori sein, aber Sterbliche hatten ihr nichts entgegenzusetzen. Den Zweiten schleuderte sie mit einem Tritt gegen die Wand, wo er reglos liegen blieb.
    »Du weißt, wohin«, rief sie Samuel zu.
    »Du kommst mit uns!«, brüllte er ihr im Vorbeilaufen zu, während er Calista stützte, die sich kaum noch auf den Beinen halten konnte.
    »Um sie direkt zum Unterschlupf zu führen? Ich halte sie auf, aber Calista muss dorthin.«
    Ohne auf seine Antwort zu warten, schob er sie zusammen mit ihrer entsetzten Mutter nach draußen. »Ich erkläre dir später alles. Versprochen.«
    Dann wandte sie sich dem letzten Jungen zu, während Michelle die Haustür endgültig zertrümmerte und auf sie zuschlenderte. Sie lächelte sie siegessicher an.
    Der Junge griff sie mit einem Schlag an, der auf ihr Kinn zielte. Sie duckte sich und versetzte ihm aus der Deckung einen Hieb gegen die Brust, der ihm pfeifend die Luft entweichen ließ, bevor er zusammensackte.
    »Nicht schlecht, Kleine«, applaudierte die Sternenbestie, die den Körper ihrer Freundin in Besitz genommen hatte. »Dann komm mal her.«
    »Ich denke ja gar nicht daran«, erwiderte Lilly, drehte sich um und sprang aus dem Fenster. Sie mochte zwar keine Kriegerin sein, aber sie war schnell und ausdauernd.

63
    † A ls sie am Unterschlupf ankam, herrschte bereits ein heftiger Streit über ihr weiteres Vorgehen. Ihre Mutter kauerte zusammengesunken in einer Ecke.
    Samuel stürmte ihr entgegen, sobald er sie sah, und umarmte sie. »Ich habe ihr alles erklärt, aber es war zu viel für sie.«
    Lilly nickte. »Wir kümmern uns später um sie.«
    Auch Anni eilte auf sie zu. »Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht.«
    »Ich hoffe, du hast sie nicht zu uns geführt«, sagte Fynn kalt.
    »Ich konnte sie abhängen. Ich mag zwar eine junge Sternenseele sein, aber unfähig bin ich deshalb noch lange nicht.«
    Überrascht über ihre forsche Antwort legte er seinen Kopf schief.
    »Habt ihr inzwischen etwas herausgefunden? Pläne gemacht?«
    »Calista liegt oben und erholt sich«, antwortete Anni. »Wir wissen jetzt, wo sie Mikael gefangen hält.«
    »Dann brechen wir auf und greifen sie an. Worauf warten wir noch?«
    »Die da«, sie nickte in Richtung Fynn, »wollen allein gehen, nur mit Andromeda.«
    Sie starrte die Stargazer entgeistert an. »Das ist ein Scherz.«
    »Wir kämpfen seit Jahren als Team. Ihr würdet uns nur behindern.«
    »Ich werde nicht zurückbleiben«, stellte Shiori fest.
    »Ich ebenfalls nicht.« Beim Klang von Raphaels Stimme überflutete Lilly eine Welle der Erleichterung. Er war zurückgekommen.
    »Wir haben keine Zeit für solche Kindereien«, sagte sie, und zu ihrer Überraschung hörten sie ihr tatsächlich zu. »Was wir schon an Zeit mit Streitereien verschwendet haben, ist nicht mehr zu ertragen. Statt miteinander zu arbeiten, machen wir uns Vorwürfe, misstrauen einander und verfolgen alle unser eigenes Ziel. Wir haben einen mächtigen Gegner vor uns, und nur wenn wir als Einheit arbeiten, können wir sie bezwingen.« Sie sah Fynn an. »Wenn ihr so gut als Team kämpft, könnt ihr die Vorhut übernehmen und euch um Michelle kümmern. Shiori, Ras und Torge werden Andromeda beschützen, bei was auch immer sie vorhat. Wir anderen kümmern uns um alles andere. Samuel bleibt hier und passt auf meine Mutter und Calista auf. Keine Widerrede«, fügte sie hinzu, als er protestieren wollte. »Wir können nicht auf einen Menschen aufpassen, außerdem würdest du uns zu leicht erpressbar machen.«
    Stumm blickten die anderen sie an, dass sie sich fast für ihren Ausbruch geschämt hätte, aber sie hatte doch nur die Wahrheit ausgesprochen.
    Ras lachte leise.
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