Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenschweif 35 - Der silberne Stern

Sternenschweif 35 - Der silberne Stern

Titel: Sternenschweif 35 - Der silberne Stern
Autoren: Linda Chapman
Vom Netzwerk:
Einhörner, die noch auf ihre Verwandlung warten.“

5

    Laura und Ellen schauten sich mit großen Augen an.
    „Was wäre das für eine Aufgabe!“, flüsterte Ellen ehrfürchtig.
    „Falls eine von uns sich darum kümmern muss, helfen wir uns gegenseitig, ja?“, flüsterte Laura zurück.
    Sie glaubte nicht, dass sie allein einer solchen Aufgabe gewachsen wäre. Ellen und sie hatten sich früher schon einmal gegenseitig unterstützt und einem Mädchen geholfen, ihrkleines Kätzchen wiederzufinden. Sie hatten ihre Sache wirklich gut gemacht, aber das war natürlich etwas ganz anderes gewesen, als einen Stern zu retten!
    Nach und nach löste sich die Versammlung auf. Auch Laura und Ellen verabschiedeten sich. Aber nicht ohne sich noch einmal zu versichern, sich zu melden, falls es irgendetwas Neues gab.
    Als Laura mit Sternenschweif nach Hause flog, fiel ihr plötzlich eine dicke Nebelstraße auf, die von den Bergen hereinzog. War das nicht der zerklüftete Berg dort? Und da war ja auch der tiefe Einschnitt zwischen den beiden Bergen, den sie so gut kannte. Keine Frage, der Nebel kam von der Ebene des Lichts!
    „Sternenschweif, sieh nur!“, rief Laura aufgeregt.

    „Ja, das ist mir auch schon aufgefallen“, antwortete Sternenschweif und stoppte. „Was hat das zu bedeuten?“
    „Es kann ja sein, dass es einfach eine besonders feuchte Nacht ist, die den Nebel hervorruft?“, überlegte Laura.
    „Dann würde er eher wie ein breiter Streifen über dem Wald liegen. Oder über dem Boden schweben. Aber er zieht ja wie eine Straße aus den Bergen zu uns“, wandte Sternenschweif ein.
    „Lass uns ein Stück hineinfliegen“, schlug Laura vor. „Vielleicht passiert ja irgendetwas, wenn du den Nebel als Einhorn berührst?“
    Sternenschweif drehte ab und flog in Richtung der Nebelstraße. Als sie in die feuchte Masse eintauchten, verharrte er. Es war überall weiß um sie. Sie sahen nichts mehr, keine Berge, keinen Wald, keine Sterne, so dicht war der Nebel. Sie warteten kurz, aber nichts tat sich. Enttäuscht drehte Sternenschweif schließlich um und flog wieder heraus.
    „Vielleicht hat sich der Nebel schon in einer Stunde wieder verzogen“, überlegte Laura.
    „Ja, vielleicht, vielleicht aber auch nicht“, erwiderte Sternenschweif nachdenklich. „Heute ist es sowieso zu spät, etwas zu unternehmen. Lass uns morgen Nacht noch einmal nachschauen. Wenn der Nebel dann noch da ist und genauso aussieht, sollten wir ihm folgen und sehen, was es damit auf sich hat.“
    „Ja, das machen wir“, antwortete Laura. Der Weg zu diesem besonderen Ort hoch oben in den Bergen war weit. Am 9. Vollmond jeden Jahres konnten Einhörner von hier aus zurück nach Arkadia fliegen.
    Laura fühlte sich plötzlich ziemlich erschöpft. Es war eine lange Nacht gewesenund sie war erleichtert, als sie schließlich am Rand der Koppel landeten.
    „Danke, mein Freund“, sagte sie und drückte Sternenschweif an sich. „Nach dem langen Flug bist du jetzt bestimmt müde.“
    „Ja, ich bin froh, wenn ich mich nun ausruhen kann“, gab Sternenschweif zu. „Und wer weiß, vielleicht haben wir ja morgen Nacht schon wieder einen langen Flug vor uns.“
    Laura nickte, dann sprach sie die Worte des Rückverwandlungszaubers. Nachdenklich blickte sie Sternenschweif hinterher, bis er im Stall verschwunden war. Plötzlich fröstelte sie. Sie grub die Hände in ihre Jackentaschen und machte sich mit schweren Schritten auf den Weg zum Haus. Kaum warsie in ihrem Zimmer angelangt, ließ sie sich mit einem Seufzer in ihr Bett sinken.
    „Was für eine Nacht!“, murmelte sie. Dann fielen ihr die Augen zu und sie sank in einen tiefen Schlaf.
    Es war schon spät, als Laura am nächsten Tag nach unten in die Küche kam. Die Sonne blinzelte bereits durchs Fenster und versprach einen schönen Tag. Sophie saß noch am Tisch und kaute auf einem Stück Brot herum, während Mrs Foster die Spülmaschine einräumte.
    „Guten Morgen“, begrüßte ihre Mutter sie fröhlich. „Du scheinst ja gut geschlafen zu haben. Es ist schon halb zehn.“
    „Was? So spät?“, murmelte Laura und schaute auf die Küchenuhr. Tatsächlich!Sie hatte wirklich lange geschlafen. Vom Hof drang ein Klackern. Laura war klar, was das bedeutete: Max hatte seine Freunde Leo und Steven zu Besuch. Sie warf einen Blick nach draußen. Die Jungs hatten eine kleine Rampe aufgebaut, die sie schwungvoll mit ihrenSkateboards hinauffuhren, um dann auf der anderen Seite wieder herunterzuspringen.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher