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Sternenschweif 35 - Der silberne Stern

Sternenschweif 35 - Der silberne Stern

Titel: Sternenschweif 35 - Der silberne Stern
Autoren: Linda Chapman
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Grace und ihrem jungen Einhorn Nachtwind hier auf der Lichtung geholfen, gemeinsam fliegen zu lernen“, berichtete sie. „Es war großartig, als wir schließlich neben den beiden durch die Luft gejagt sind. Nachtwind war so stolz!“
    „Hm, das hätte mir auch Spaß gemacht“, meinte Michael ein bisschen neidisch. „Ich habe ja leider keine Einhornfreunde wie du inder Nähe. Aber Mondlicht und ich haben auch schon anderen geholfen. Letztens wir zum Beispiel ein Rehkitz mit einem verletzten Bein gerettet.“
    „Und wir haben herausgefunden, wer das schwarze Hengstfohlen von der Weide gestohlen hat“, fügte Mondlicht hinzu.
    „Was? Bei euch wurde ein Fohlen gestohlen?“, fragte Laura erstaunt.
    „Ja, von einem Jungen aus unserem Stall, der es unbedingt haben wollte“, erklärte Michael. „Aber seine Eltern können es ihm nicht kaufen und als es dann jemand anderer bekommen sollte, hat er es einfach mitgenommen und versteckt.“
    „Weißt du noch? Du hast damals auch gedacht, dass Mondlicht verkauft wird“, erinnerte ihn Laura.
    „Ja, ich kann den Jungen gut verstehen. Wobei das, was er gemacht hat, natürlich nicht richtig war“, erwiderte Michael. „Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn Mondlicht verkauft worden wäre.“
    Er würde den Moment nie vergessen, als Julie und Chris ihm verkündet hatten, dass die kleine graue Stute nun ihm gehörte. Das war die schönste Überraschung seines Lebens gewesen. Seitdem war es für ihn das Größte, seine Zeit mit Mondlicht zu verbringen, ihr alles zu erzählen und vor allem: mit ihr zu fliegen!
    Die Stute schien seine Gedanken zu erraten. Sie fragte: „Wollen wir nicht los? Die Nacht ist zu schön, um nur zu reden.“
    „Da hast du recht“, stimmte Sternenschweif ihr zu.
    „Also, worauf warten wir noch?“, fragte Laura und zog sich auf seinen Rücken. Auch Michael saß auf und schon stiegen die beiden Einhörner mit großen Sprüngen in den Nachthimmel hinauf, höher und höher, den Sternen entgegen.
    „Yippieh!“, rief Michael, als Mondlicht über den Wipfel einer riesigen Tanne hinwegsetzte. Laura jagte ihm nach, Seite an Seite sausten sie dahin.
    „Die Sterne sind wunderbar heute Nacht!“, stellte Michael mit leuchtenden Augen fest und ließ den Blick über den funkelnden Himmel schweifen. Da stutzte er. „Der Silberstern sieht allerdings irgendwie blass aus. Und er flackert so komisch. Findest du nicht auch?“
    „Ja, das ist mir vorhin schon aufgefallen“, erwiderte Laura. „Meinst du, das hat etwas zu bedeuten? Vielleicht stimmt irgendetwas nicht mit dem Verwandlungszauber?“

    „Also bei Mondlichts Verwandlung ist mir nichts aufgefallen“, erklärte Michael. „Aber der Silberstern ist ja vor allem wichtig, wenn ein Einhorn zum ersten Mal verwandelt wird. Wenn sein schwächeres Licht irgendeine Bedeutung hat, dann müsste man das dabei als Erstes bemerken.“
    „Das ist richtig“, pflichtete Laura ihm bei. „Vielleicht sieht er ja nur heute so aus und morgen ist wieder alles wie sonst?“ Da fiel ihr ein, dass sich morgen Nacht die Hüter versammelten. Ihre Freundin Ellen, ebenfalls eine Hüterin, hatte sie vor ein paar Tagen deswegen angerufen.
    „Nächste Nacht treffen sich die Hüter aus der Umgebung“, erklärte sie Michael. „Wenn der Silberstern dann immer noch so aussieht, werde ich fragen, was die anderen davon halten. Und ob sie irgendwelche Veränderungen bemerkt haben. Vielleicht weiß auch jemand von früher etwas.“
    „Gute Idee“, meinte Michael. „Aber wie dusagst: Wahrscheinlich ist morgen schon wieder alles ganz normal.“
    „Dann zerbrecht euch jetzt nicht länger die Köpfe“, unterbrach sie Sternenschweif ungeduldig. „Komm, Mondlicht, mir nach!“ Und damit drehte er in einer eleganten Linkskurve ab, flog ein Stück tiefer in die Tannen hinein, um dann mit mächtigen Sprüngen wieder daraus aufzusteigen.
    So ging es herauf und herunter, mit wehenden Mähnen über die Baumspitzen hinweg, bis es Laura fast schwindelig wurde. Sie warf Michael einen kurzen Blick zu. Er hatte die Arme fest um Mondlichts Hals geschlungen, ein glückliches Lächeln lag auf seinem Gesicht. Auch Laura war glücklich. Am liebsten wäre sie bis zum Morgen weitergeflogen!

4

    Früh am nächsten Tag fuhr Laura mit ihrem Vater zu Mel, um Silver abzuholen. Sie würde sich um den kleinen Apfelschimmel kümmern, solange die Cassidys im Urlaub waren.
    Als sie auf dem Hof ankamen, stand Mel bei Silver auf der Koppel und drückte
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