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Keine Panik Prinzessin

Titel: Keine Panik Prinzessin
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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Dienstag, 7. September, Einführungskurs Kreatives Schreiben
    Das ist doch wohl ein Witz, oder? Das kann nicht ihr Ernst sein. »Beschreibe ein Zimmer«? Das soll unsere erste Übung sein? BESCHREIBE EIN ZIMMER? Hallo? Hat die Frau eine Ahnung, seit wie vielen Jahren ich jetzt schon kreativ Zimmer beschreibe? Ich hab sogar schon Zimmer im WELTRAUM beschrieben (nach zulesen z.B. in der Episode meiner Kampfstern-Galactica-FanFiction, in der Starbuck und Apollo sich endlich outen und ins Bett zerren).
    Ich finde es sowieso unfassbar – absolut unfassbar –, dass die mich allen Ernstes in den Einführungskurs Kreatives Schreiben gesteckt haben. Und das, obwohl ich mindestens in den Fortgeschrittenenkurs gehöre. Was man schon allein daran erkennen kann, wie gut ich im Probedurchlauf für den Uni-Aufnahmetest abgeschnitten hab – okay, im Matheteil hab ich zwar die niedrigstmögliche Punktzahl bekommen, aber dafür hab ich im Fremdwörtertest SPITZENMÄSSIG gepunktet. Die hätten mir wenigstens die Chance geben können, es mal im Fortgeschrittenenkurs zu probieren .
    Okay, im Uni-Aufnahmetest wird zwar nicht festgestellt, wie kreativ jemand ist (nein, ich bin nicht so naiv zu glauben, irgend einer von den Prüfern würde unsere Aufsätze wirklich lesen), aber die müssten allein schon an meiner überragenden Kenntnis diverser Fremdwörter gemerkt haben, dass ich durchaus in der Lage bin, ein Zimmer zu beschreiben. Diese Ms Martinez hat echt keine Ahnung. Dabei bin ich sogar schon so weit fortgeschritten, dass ich nicht nur längst keine Romane mehr schreibe (geschweige denn irgendwelche Zimmerbeschreibun gen, pah!), sondern ganze Drehbücher!
    Lilly hat nämlich absolut recht. Wenn ich darauf hoffen will, jemals eine wahrheitsgetreue Wiedergabe der Geschichte meines Lebens auf der Kinoleinwand zu sehen, muss ich sie selbst schreiben. Und Lilly muss Regie führen. Mir ist natürlich klar, dass es nicht so einfach wird, Geldgeber zu finden, wenn ich mich selbst darum kümmern muss. Aber JP hat versprochen, mir zu helfen. Der kennt nämlich Massen von Leuten in Hollywood. Seine Eltern waren erst vor ein paar Tagen mit dem Cousin von Steven Spielberg essen.
    Wieso begreift diese Ms Martinez nicht, dass sie mich in meiner künstlerischen Entwicklung massiv behindert, wenn sie mich in den Einführungskurs steckt, statt mich in den Fortgeschrittenenkurs zu lassen, wo ich rechtmäßig hingehöre? Wie soll die Blüte meiner schöpferischen Kraft denn jemals erblühen, wenn keiner sie GIESST?
    Beschreibe ein Zimmer. Tsts. Okay, dann passen Sie jetzt mal gut auf, Ms Martinez:
    Die aus grob behauenem Stein gemauerten Wände, die den winzigen Raum eng umschließen, glänzen feucht vom Brackwasser, das von der niedrigen Decke tröpfelt. Durch ein winziges vergittertes Fenster hoch oben in der Wand dringt nur wenig Licht in die Zelle. An einer Wand steht eine schmale Pritsche, auf der eine dünne Matratze aus gestreiftem Drillich liegt, daneben ein Eimer. Der Zweck dieses Eimers ist unschwer an dem beißenden Gestank zu erkennen, der aus ihm aufsteigt. Ist es etwa dieser Geruch, der die Ratten angelockt hat, die in den dunklen Ecken lauern und deren rosa Schnäuzchen gierig zucken?
    Note: 3
    Mia, wenn die Aufgabenstellung lautet »Beschreibe ein Zimmer«, ist damit natürlich ein Zimmer gemeint, das du gut kennst. Ich glaube dir zwar, dass solche Kerker, wie der von dir beschriebene, in eurem Schloss in Genovia tatsächlich existieren, bezweifle aber stark, dass du dort beson ders viel Zeit verbringst. Darüber hinaus bin ich Mitglied bei Amnesty International und weiß daher, dass Genovia nicht auf der Liste der Länder steht, in denen Straf gefangene einer unmenschlichen Behandlung ausgesetzt sind. Deshalb meine Frage: Wann wurde der Kerker in eurem Schloss überhaupt zum letzten Mal benutzt? Ich bin mir nämlich sicher, dass ein so fortschrittlich denkender Mann wie dein Vater längst dafür gesorgt hat, dass in eurem Schloss moderne sanitäre Anlagen eingebaut wurden, weshalb dort bestimmt keine Eimer mehr als Toiletten verwendet werden.
    C. Martinez

Dienstag, 7. September, Englisch
    MIA!!!! Ist das nicht irre???? Wir sind jetzt in der ELFTEN!!! NUR NOCH EIN JAHR UND DANN SIND WIR DIE ABSOLUTEN HERRSCHER DER SCHULE!!!! Deine neue Frisur sieht übrigens voll süß aus! – Tina
    Findest du echt? Mom und ich waren gestern mit Rocky zum ersten Mal beim Frisör (bei diesem riesigen Billigfrisör am Astor Place, weil das der Einzige
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