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Sternenschweif 35 - Der silberne Stern

Sternenschweif 35 - Der silberne Stern

Titel: Sternenschweif 35 - Der silberne Stern
Autoren: Linda Chapman
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Da merkte Laura, wie hungrig sie war. Sie hatte heute wirklich geschuftet. Genüsslich biss sie in eine große Scheibe Brot. Dann erzählte sie Max mit vollen Backen, wie sie auf dem Traktor mitgefahren war.
    „Wenn ihr wieder mal Bäume aus dem Wald holt, musst du mir auf jeden Fall Bescheid sagen“, bat er ein bisschen neidisch.
    „Klar, versprochen“, erwiderte Laura. „Aber ich glaube, fürs Erste haben wir genug. Mir tut jetzt schon alles weh.“

    Niemand wunderte sich, als Laura an diesem Abend früh zu Bett ging. Alle dachten, sie sei müde, und das war sie auch. Aber sie durfte nicht einschlafen. Sie musste sich ausruhen, falls sie heute Nacht doch noch losfliegen würden.
    Sie las zunächst ein bisschen, dann setzte sie sich auf die Bank unter ihrem Fenster und starrte nach draußen. Ganz schwach meinte sie in der Ferne einen Nebelfleck zu erkennen. Laura wartete eine Weile und ließ den weißen Punkt dabei nicht aus den Augen. Er wurde tatsächlich immer größer und zog sich schließlich nach vorne in Richtung Wald. Es war ganz unverkennbar dieselbe Nebelstraße wie letzte Nacht! Hell und klar zeichnete sie sich in der Dunkelheit ab, wie ein weißer Strom, der sich aus den Bergen ergoss. Nun war klar: Sie mussten zur Ebene des Lichts!

7

    Laura zog sich leise an und schlich sich nach unten in die Küche, um für den langen Flug noch ein paar Äpfel und Kekse einzupacken. Als sie den Stall betrat, hoben beide Pferde sofort die Köpfe.
    „Na, habt ihr schon geschlafen?“, fragte Laura. Sternenschweif schnaubte und trat zu ihr. Fragend blickte er sie an.
    „Der Nebel ist wieder gekommen“, erklärte Laura. „Das heißt, wir müssen los. Bist du bereit?“ Sternenschweif nickte.
    „Mach dir keine Sorgen, wenn wir spät zurückkommen. Wir haben heute einen weiten Weg vor uns“, sagte Laura zu Silver, bevor sie Sternenschweif nach draußen folgte. Er war schon zu den Bäumen am Rand der Koppel gegangen und wartete auf sie. Kaum hatte sie ihn verwandelt, ließ sie ihren Blick über das wunderschöne Einhorn wandern. Eine Welle der Zuneigung erfasste sie, als sie Sternenschweif so dastehen sah. Dieses Einhorn war ihr Freund. Ein Freund, der an ihrer Seite war und auf den sie sich verlassen konnte, ganz egal, was sie nun auf der Ebene des Lichts erwartete.
    Sternenschweif trat zu ihr und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. „Bist du auch bereit für unseren Flug?“, fragte er.
    „Ja, das bin ich“, erklärte Laura und fuhrihm liebevoll durch die seidige Mähne. „Ich habe zwar ziemlich Muskelkater, aber die meiste Arbeit musst ja du leisten. Hier, falls du noch ein bisschen Kraft brauchst.“
    Sie holte einen Apfel aus der Jackentasche und hielt ihn Sternenschweif hin. Behutsam schnappte er ihn sich von ihrer Hand und zermalmte ihn genüsslich.
    „Ich habe mir noch überlegt, Ellen anzurufen“, erklärte Laura währenddessen. „Wir hatten doch abgemacht, dass wir uns melden, wenn wir etwas entdecken. Aber ich weiß ja gar nicht, ob die Nebelstraße wirklich etwas mit dem Silberstern zu tun hat. Vielleicht finden wir auch überhaupt nichts heraus? Dann hätte Ellen den weiten Flug mit Glitzermond umsonst gemacht.“
    „Ja, ich denke auch, wir können Ellen später immer noch Bescheid sagen“, gab Sternenschweif ihr recht. „Jetzt lass uns erst mal nachschauen, was es mit diesem Nebel auf sich hat.“
    Sie flogen über den Spitzen der Bäume auf die Nebelstraße zu. Über ihnen glitzerten und funkelten die Sterne am tiefschwarzen Nachthimmel. Nur das Licht des Silbersterns wirkte heute noch blasser als gestern. Würde es nun von Nacht zu Nacht schwächer werden?, fragte sich Laura. Dann hätten sie nicht mehr viel Zeit, bis es ganz verblasst war. Sie mussten unbedingt herausfinden, was hier los war!
    Je näher sie den Bergen kamen, desto dichter wurde der Nebel. Alles um sie herum war weiß. Laura war über und über mit kleinen Wassertröpfchen bedeckt, als sie schließlichauf der Ebene des Lichts landeten. Sie stieg ab und sah sich um. Schemenhaft konnte sie den großen Kreis aus Steinen erkennen, um den sich die Einhörner versammelten, bevor sie nach Arkadia zurückkehrten. Dort drüben war auch der steinerne Tisch, an dem die drei Ältesten standen, wenn sie ein Einhorn zur Rückkehr auserwählten. Laura blickte sich weiter um. Sie sah, dass der Nebel zu einem bestimmten Punkt hin immer dichter wurde. Dahinter erkannte sie die Umrisse von zwei Felsen. Sie liefen oben spitz zu und sahen
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