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Sternenschweif 32 - Lauras Rettung

Sternenschweif 32 - Lauras Rettung

Titel: Sternenschweif 32 - Lauras Rettung
Autoren: Linda Chapman
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drückte sie Sternenschweif noch einmal fest an sich. Er schnaubte zärtlich, dann warf er den Kopf in die Luft, sodass seine seidige Mähne im Mondlicht glänzte. Er hob die Vorderbeine in die Luft und stieß sich mit den Hinterbeinen kräftig ab. Mit weit ausgreifenden Sprüngen schwang er sich auf in den klaren Nachthimmel. Sein silbern schimmernder Körper hob sich dabei vor dem dunklen Hintergrundstrahlend hell ab wie die Sterne über ihm. Laura und Walter blickten ihm so lange hinterher, bis er nicht mehr von ihnen zu unterscheiden war.

    „Jetzt können wir nichts anderes tun, als zu warten“, meinte Laura und seufzte erschöpft. Walter stupste sie sanft mit der Schnauze an und wedelte mit dem Schwanz. Laura lächelte sanft.
    „Schön, dass wir wenigstens zu zweit warten“, sagte sie.
    Währenddessen hatte Sternenschweif schon einen guten Teil der Strecke zurückgelegt. Er hielt sich dicht über den Bäumen, um nicht entdeckt zu werden. Eigentlich war dies nicht nötig, denn um diese Zeit war normalerweise niemand mehr imWald unterwegs und von den Farmen der Umgebung hielt er sich fern. Doch da spürte er mit einem Mal ein seltsames Kribbeln. Was hatte das zu bedeuten? War Gefahr im Verzug? Sternenschweif blickte sich um, konnte jedoch nichts entdecken. Als er weiterflog, ließ das Kribbeln nach. Sternenschweif war trotzdem beunruhigt. Er zögerte und flog dann zurück zu der Stelle, wo er das Kribbeln zum ersten Mal gespürt hatte. Und tatsächlich! Da war es wieder! Als ob hunderte von Ameisen über seinen Körper liefen. Noch einmal flog er ein Stück weiter und dann zurück. Wie vorher war es genau dasselbe Kribbeln.
    „Das muss etwas zu bedeuten haben“, murmelte er verwundert. Nur was? Sternenschweif war hin- und hergerissen. Er hatte einen Auftrag zu erfüllen. Er musste für Laura so schnell wie möglich zum Ginkgobaum gelangen. Andererseits konnte er dieses Kribbeln nicht einfach übergehen, denn es schien ihm etwas sagen zu wollen. Vielleicht brauchte ja jemand anderes seine Hilfe?
    Er beschloss, nach unten zu fliegen. Es konnte ja nicht schaden, wenn er sich kurz umsah. Vorsichtig flog er zwischen den dicht stehenden Tannen hindurch, bis seine Hufe festen Boden berührten. Er ging ein paar Schritte hierhin und dahin, konnte jedoch nichts Ungewöhnliches entdecken. Da vernahm er plötzlich ein ängstliches Bellen ganz in seiner Nähe. Er ging dem Geräusch nach, bis er zu einem Loch zwischen den Wurzelneiner alten Buche gelangte. Sternenschweif verhielt sich ganz still und wartete. Da streckte plötzlich ein kleiner Fuchs vorsichtig seine Nase heraus. Seine Augen wurden groß, als er Sternenschweif sah.

    „Keine Angst, mein Kleiner“, sagte Sternenschweif sanft. „Ich bin ein Einhorn, und Einhörner sind dazu da, Menschen und Tieren in Not zu helfen. Vielleicht kann ich auch etwas für dich tun?“ Wie gut, dass Sternenschweif in seiner Einhorngestalt mit allen Tieren sprechen konnte.
    Der kleine Fuchs hatte sich in der Zwischenzeit von seinem Schreck erholt. Er nickte. „Ja, vielleicht“, antwortete er. „Ich habe mich nämlich von meiner Mutter und meinen Geschwistern weggeschlichen und nun finde ich nicht mehr zu ihnen zurück. Ich wollte ihnen nur einen Streich spielen und seitdem irre ich durch den Wald. Meinst du, du kannst mir helfen?“
    Sternenschweif zögerte kurz. Die Suche nach der Fuchsmutter würde Zeit kosten.Kostbare Zeit, die er eigentlich nicht hatte. Aber andererseits war genau dies hier die Aufgabe eines Einhorns, Tieren in Not zu helfen!
    „Also gut“, sagte er zu dem kleinen Fuchs. „Warte hier. Ich fliege ein bisschen herum und hoffentlich entdecke ich dabei deine Mutter.“
    „Aber findest du dann auch zu mir zurück?“, fragte das Fuchsjunge ängstlich.
    „Ganz bestimmt“, erwiderte Sternenschweif sanft. „Du kannst dich auf mich verlassen.“
    Mit diesen Worten schwang er sich wieder in die Luft. Als er die Wipfel der Bäume erreicht hatte, flog er immer größere Kreise. Plötzlich überlief ihn erneut dieses komische Kribbeln. Sternenschweif verharrte auf derStelle und blickte nach unten. Er konnte nichts entdecken, doch er vernahm eindeutig das Bellen eines Fuchses. War es irgendein Fuchs oder war es die Fuchsmutter? Sternenschweif flog nach unten und entdeckte tatsächlich eine Fuchsmutter mit ihren beiden Jungen, die vor einem Fuchsbau spielten. Die drei blickten ihn mit großen Augen an, als sein strahlend weißer Körper zwischen den dunklen
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