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Sternenschweif 32 - Lauras Rettung

Sternenschweif 32 - Lauras Rettung

Titel: Sternenschweif 32 - Lauras Rettung
Autoren: Linda Chapman
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Bäumen erschien. Die Jungen fiepten erschrocken, doch die Mutter brachte sie mit einem kurzen Bellen zum Schweigen.
    „Kann es sein, dass du ein Junges vermisst?“, fragte Sternenschweif und trat auf die Mutter zu.
    „Woher weißt du das?“, fragte sie erstaunt.
    „Weil ich es gefunden habe“, erklärte Sternenschweif. „Es hat sich zwischen den Wurzeln eines Baumes versteckt, nachdem es sich verirrt hatte.“
    „Bin ich froh, dass du es entdeckt hast“, meinte die Fuchsmutter erleichtert. „Warum ist der Kleine nur so naseweis? Er kann doch nicht einfach weglaufen. Ich habe ihn schon überall gesucht und mir solche Sorgen gemacht. Kannst du mich zu ihm bringen?“
    Sternenschweif nickte. Dann führte er die Fuchsmutter mit ihren beiden Jungen durch den Wald bis zu der Stelle, wo der kleine Fuchs sich verkrochen hatte. Als sie vor dem Baum standen, bellte die Mutter einmal kurz. Sofort erschien der Kopf des Fuchsjungen. Als es seine Mutter und die beiden Geschwistererkannte, stürmte es freudig auf sie zu. Es vergrub seinen Kopf im Fell der Mutter und sie zog es ein bisschen am Ohr. Dann drängten sich seine Geschwister glücklich an es. Auch sie schienen erleichtert zu sein, dass ihr Bruder endlich wieder da war.
    „Ich danke dir von Herzen, dass du uns geholfen hast“, sagte die Fuchsmutter zu Sternenschweif. „Ich habe bislang nur von Einhörnern gehört, aber noch nie selbst eines gesehen. Nun bin ich sehr froh, dass du zur richtigen Zeit zur Stelle warst.“
    „Ich auch“, erwiderte Sternenschweif. Und an das kleine Fuchsjunge gewandt, fügte er hinzu: „Du siehst, weglaufen kann ganz schön gefährlich sein.“
    „Ja, das mache ich bestimmt nicht wieder“, versprach das Fuchsjunge.
    „Nun muss ich schnell weiter“, verabschiedete sich Sternenschweif. „Jemand, der sehr krank ist, wartet auf meine Hilfe.“

8

    So schnell er konnte, flog Sternenschweif durch die Nacht. Der Weg kam ihm unendlich lang vor. Vielleicht dachte Laura schon, dass er bald zurück war? Sie wusste ja nicht, dass er noch dem kleinen Fuchs geholfen hatte. Weiter und immer weiter flog er. Unter ihm zogen die Wipfel der Bäume vorbei. Wie ein dunkler Teppich erstreckte sich der Wald links und rechts von ihm, so weit das Auge reichte. Dann konnte Sternenschweif das Ende desWaldes erkennen. Wiesen und Felder schlossen sich an, dazwischen standen vereinzelt Bäume oder ein paar Baumgruppen.
    Sternenschweif sah Rehe am Waldrand stehen und vorsichtig auf die Wiesen treten, um zu fressen. Ein paar Hasen hoppelten über einen Feldweg und von irgendwoher ertönte der Ruf einer Eule. Der Mond tauchte die Landschaft in ein silbernes Licht, das geheimnisvolle Schatten warf. Sternenschweif spürte, wie der Anblick ihn verzauberte, dennoch hielt er aufmerksam nach dem Ginkgobaum Ausschau. Endlich entdeckte er ihn. Seine ausladende Krone hob sich dunkel gegen den Nachthimmel ab. Sternenschweif steuerte darauf zu und landete kurz darauf auf dem Feldweg.
    Dann trat er näher an den mächtigen Baumstamm heran. Er betrachtete die tief zerfurchte, graubraune Rinde des großen Baums. Wie alt er wohl war? Der Größe und dem Stamm nach zu urteilen bestimmt schon sehr alt. Sternenschweif trat noch näher und senkte den Kopf, bis sein Horn die Rinde berührte. Das tat er mehrmals und an verschiedenen Stellen, denn er wollte ganz sicher sein, dass er auch genug Kraft für den Zaubertrank sammelte. Hoffentlich machte er alles richtig, sodass bei der Zubereitung des Tranks nachher nichts schiefging.

    Als er einmal um den Baum herumgegangen war, beschloss er, dass es nun genügen musste. Er wollte nach Hause. Mit ein paar kräftigen Sprüngen schwang er sich wieder indie Luft. Es konnte ihm gar nicht schnell genug gehen. Nach einer Ewigkeit tauchte endlich die Farm vor Sternenschweif auf. Er landete am Rand der Koppel, denn dort boten die Bäume genügend Schutz vor fremden Blicken. Er hoffte, dass nicht ausgerechnet jetztjemand im Haus aus dem Fenster schaute. Da nahm er eine Bewegung wahr. Vor Schreck blieb ihm beinahe das Herz stehen. War da wer? Was sollte er denn tun, wenn er nun in seiner Einhorngestalt überrascht wurde? Doch es war nur Walter, der da aus den Bäumen auf ihn zutrat. Er hatte bestimmt auf ihn gewartet.
    Schwanzwedelnd kam er näher und stupste Sternenschweif an. Dann ging er bis zum Rand der Bäume und spähte vorsichtig über die Wiese. Er drehte sich zu Sternenschweif um und bedeutete ihm mit dem Kopf, ihm zu folgen.
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