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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd
Autoren: David Gerrold
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Das ist das Schlüsselwort! Korie macht einen plötzlichen Schritt vor, packt Wolfe am Kragen und schiebt den großen Mann zurück gegen die Wand. In Wolfes Augen blitzt Entsetzen auf. Korie tritt ganz nah an ihn heran, preßt sein Knie sogar zwischen Wolfes Beine. Ein hübscher Trick ist das, so zu tun, als trockne man sich ab, während man in Wirklichkeit darauf achtet unangenehm feucht und klamm für eine Berührung zu bleiben. Wolfe versucht sich vor Kories Griff zurückzuziehen, aber er kann nirgendwo hin, hinter ihm ist nur noch die Wand. Korie sagt: »Jetzt hör mal gut zu, Freund! Mag schon sein, daß ich den Bach hinuntergehe, aber ich gehe nicht allein. Du gehst mit mir. Ich hab’ dich gewarnt Wolfe. Ich hab’ dir gesagt ich würde dich ans Kreuz nageln - du hättest mich besser ernst genommen. Wie zur Hölle bist du nur darauf gekommen, daß Rogers oder sonst irgend jemand in der Mannschaft den Kopf für dich hinhält? Du und deine Kameraden sind die unloyalsten, feigsten, verkommensten Spatzenhirne, mit denen zusammenzuarbeiten ich je das Mißvergnügen hatte. Und ich werde verdammt sicherstellen, daß jeder einzelne von euch dafür büßen wird. Und mit dir fange ich an, du taube Nuß! Es wird eine sehr unangenehme Verhandlung geben, darauf kannst du dich verlassen. Du fängst besser schon mal an, dir deswegen Gedanken zu machen, Wolfe…« Korie atmet schwer, direkt in Wolfes Gesicht. Er hat sich absichtlich die Zähne drei Tage lang nicht geputzt. »… weil du nämlich mindestens genausogut weißt wie ich, daß sie einen Offizier nie so hart bestrafen wie einen einfachen Mannschaftsdienstgrad – ganz besonders dann nicht wenn der Offizier nur versucht hat seine Arbeit zu machen. Wenigstens habe ich einen Grund für mein Verhalten, Arschloch. Aber du, du wirst ganz anders dastehen. Dir wird man Gewalttätigkeit vorwerfen. Was hast du für eine Entschuldigung, wenn sie dich fragen, warum du Rogers das Schlüsselbein gebrochen hast eh?«
    »Das… das können Sie nicht beweisen!«
    Korie macht einen Schritt zurück und mustert Wolfe mit selbstgefälligem Blick. »Meinst du, Arschloch? Dann wart’s ab.« Er läßt Wolfe los und grinst böse. Sein Tonfall ist ruhig und gefährlich – ganz der alte Korie. »Ich habe alles, was ich brauche, um dich fertigzumachen, Wolfe…« Er senkt die Stimme zu einem vertraulichen Flüstern, »… und jetzt sag mir eins: Wer von uns beiden ist das wirkliche Arschloch?«
    »Sie versuchen zu bluffen! Rogers hat kein Wort gesagt!«
    Korie zuckt nichtssagend die Schultern. Er grinst noch immer. »Warum fragst du ihn nicht einfach selbst?«
    »Ich… ich glaube Ihnen kein Wort…« Wolfes Stimme bricht.
    »So, du glaubst mir nicht.« Korie nimmt sein Handtuch wieder auf. Er ist eigenartig ruhig.
    Wolfe ist geschlagen. Sein Gesicht ist weiß. »Sie sind wirklich wahnsinnig. Sie müssen wahnsinnig sein! Wissen Sie, das erzählen sich die Leute an Bord…«
    »So? Und wer soll denn nicht wahnsinnig werden, wenn er mit einer Bande von dummen Gummischwänzen auf dem gleichen Schiff eingesperrt ist?« Er musterte Wolfe mit abschätzigen Blicken. »Warum stopfen Sie nicht Ihren Schwanz wieder in die Hose. Decksmann Wolfe, und machen, daß Sie zurück an Ihre Arbeit kommen?« Er grinst noch immer, aber seine Stimme ist schneidend kalt.
    Er beobachtet wie ein ungeduldiger Vater, wie Wolfe seinen Hosenstall schließt und macht daß er aus der Tür kommt…
    O Mann, ich frage mich, ob die letzte Bemerkung nicht ein wenig zu weit ging. Ich will ihn schließlich nicht völlig demoralisieren… nur ein wenig aufpeitschen.
    Korie bleibt noch einen Augenblick stehen und läßt die Szene Revue passieren, die sich gerade zugetragen hat Nein, alles sollte nach Plan verlaufen. Wolfe ist viel zu beschränkt. Früher oder später wird er genau das tun, was ich von ihm will. Ich hoffe nur, es ist früher.
    Er tritt an das Wandregal und reprogrammiert das Klima des Duschraums auf die Standardwerte. Dann stapft er zurück unter die Dusche und läßt einen kalten Wasserstrahl auf seinen Körper prasseln. Leise vor sich hin summend, beginnt er sich einzuseifen.

 
Kapitel 37
     
     
Auf jeden Künstler sollte hinter der Bühne ein kräftiger Assistent mit einem Holzhammer warten – um ihn auszuschalten, sobald der Auftritt zu Ende ist.
    SOLOMON SHORT
     
    Korie fühlt sich erfrischt und sauber, als er in seine Kabine zurückkehrt. Er verzichtet darauf, den Interkom einzuschalten und den
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