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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd
Autoren: David Gerrold
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kumulativer Effekt gewesen sein…«
    »Glauben Sie das wirklich?«
    »Äh…«
    »Ich auch nicht«, grinst Korie. »Ich denke eher…« Er blickt zu Barak. »Al…?«
    »Die Rakete hatte sich auf ihn ausgerichtet…« Baraks Augen leuchteten.
    »Sonst noch jemand?« Korie blickt sich in der Zentrale um. Er ist umgeben von hoffnungsvollen Gesichtern.
    »Ich denke…« Er zögert. Dann ruft er laut: »Ich denke… wir haben ihn!«
    Und dann rufen alle durcheinander. Lautes Trampeln. Jubel, Pfeifen, Klatschen. Brüllen, Leute, die sich gegenseitig auf die Schultern klopfen, sich umarmen, in die Luft springen und…
    »He, he, he! Halt! Einen Augenblick bitte!« Baraks Polterstimme dröhnte durch die Zentrale. »Einen Augenblick meine Herren! Ruhe! Der Abschuß ist noch nicht bestätigt! Wir müssen ihn erst bestätigen!«
    Der Lärm erstirbt. Verwirrte Blicke werden gewechselt.
    Korie blickt zu Barak »Sie haben recht Mister.« Dann grinst er wieder. »Aber ich denke, ich sollte derjenige sein, der den endgültigen Beweis verlangt.« Zum ersten Mal ist das Lachen auf der Brücke beinahe fröhlich.
    Korie erinnert sich an etwas. Er wendet sich um und sieht Kapitän Brandt an, der verdrießlich mitten auf dem Podium steht. Er reicht ihm das Mikrophon. »Sir? Wünschen Sie die Suche nach den Trümmern zu leiten?«
    Brandt blickt auf das angebotene Mikrophon, dann zu seinem Ersten Offizier…
    Eine winzige Diskontinuität als die Roger Burlingame aus dem Hyperraum fällt.
    … dann wieder auf das Mikrophon. »Sie haben verdammt gute Arbeit geleistet Mister Korie. Machen Sie weiter.«
    »Sie sind der Kapitän, Sir! Ich denke, es ist Ihr Privileg. Den Abschuß zu bestätigen, meine ich, Sir.«
    »Es war ihr Abschuß, Mister Korie!«
    »Sir? Es wäre mir eine Ehre, wenn Sie ihn bestätigen.« Sein Blick trifft den von Brandt. »Bitte, Sir.«
    Zögernd nimmt der Kapitän das Mikro entgegen. »Ich weiß, warum Sie das tun, Mister Korie. Ich beginne Sie zu durchschauen.«
    »Jawohl, Sir. Wenn Sie es sagen. Sir.«
    Der Lautsprecher summt. »Was ist? Haben wir ihn erwischt? Los doch, spannen Sie uns nicht auf die Folter. Wie sieht es aus?«
    »Halten Sie sich bereit Smutje«, sagt Brandt. »Wir gehen mit Kehrblech und Besen nach ihm suchen.«
    »Ich will nur wissen, ob ich schon mal den Champagner kaltstellen soll?«
    »Halten Sie sich bereit.« Der Kapitän schaltet mit freundlichem Lächeln ab. Dann blickt er wieder zu Korie. Er setzt sich in Bewegung, um seinen Platz im Kommandositz einzunehmen. »Mister Korie, wir werden morgen um elfhundert eine volle Abschlußbesprechung veranstalten. Aber verraten Sie mir vorher eins…« Er blickt Korie wissend an, »… wir haben einen Mann im Bunker, einen mit schweren Verletzungen in der Krankenabteilung und eine Toten. War es das wert?«
    »Sir!« Korie versteift sich beinahe in Habacht. »Es spielt kaum eine Rolle, ob es das wert war oder nicht Sir. Das war der Preis, den wir zu zahlen hatten. Und uns blieb zu keiner Zeit eine andere Wahl.«
    »Das ist wohl kaum eine befriedigende Antwort Mister Korie.«
    »Es tut mir leid Sir«, erwidert Korie. »Würden Sie es vorziehen, wenn ich so etwas sage wie: ›Das nächste Mal glaubt ihr mir vielleicht direkt ihr Armleuchter‹?«
    »Um ganz ehrlich zu sein, Mister Korie – ich würde mich davor fürchten, anderer Meinung zu sein als Sie!«
    »Allerdings«, sagt Korie, und in seinen Augen ist nicht die kleinste Spur von Humor, »könnte es durchaus sein, daß ich mich beim nächsten Mal irre.« Und ich bin höllisch froh, daß niemand die Fehler sieht die ich dieses Mal schon begangen habe. Brandt nickt nachdenklich. »Sobald wir den Abschuß bestätigt haben, Mister Korie, möchte ich, daß Sie eine Sache für mich übernehmen.«
    »Sir?«
    »Sie, Mister Korie, werden den Befehl zur Heimreise erteilen.«
    »Aye aye, Sir.«

 
Kapitel 40
     
     
Gewalt ist das letzte Wort der Unbelesenen. Und auch ihr erstes.
    SOLOMON SHORT
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