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Sternenfohlen 18 - Bei den Trollen

Sternenfohlen 18 - Bei den Trollen

Titel: Sternenfohlen 18 - Bei den Trollen
Autoren: Linda Chapman
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denn in der vergangenen Nacht hatte sie ja nicht besonders viel geschlafen. Aber früh zu Bett gehen konnte sie immer noch, wenn sie wieder zu Hause waren. Jetzt mussten sie erst mal dem armen kleinen Troll helfen.

    „Die Luft ist rein“, signalisierten Wolke und Saphira ihren Freunden, indem sie einen kleinen Schweif aus bunten Sternchen zauberten, der lautlos um die Ecke zischte.
    Bis zu dem Gewölbegang, in dem sie sich in der Nacht zuvor vor Mistral versteckt hatten, waren sie gekommen, ohne dass jemand Verdacht geschöpft hatte. Doch jetzt wurde es kniffelig. In der großen Küche und den Wirtschaftsräumen herrschte so kurz nach dem Abendessen tatsächlich reger Betrieb. Sie hörten das Klappern von Futtereimern und Töpfen, die gereinigt wurden, und die platschenden Geräusche, die die emsig hin und her eilenden Haustrolle mit ihren großen Füßen beim Laufen machten.
    Die beiden Freundinnen waren vorausgeschlichen, um schon einmal die Lage zu peilen. Falls sie jemand anspräche, wollten sie behaupten, sie seien auf der Suche nach derBibliothek. Das würde man ihnen bestimmt glauben, denn immerhin waren sie fremd hier und kannten sich nicht so gut aus. Aber der Moment schien günstig: In dem Flur, der sie zu dem Geheimgang bringen würde, war niemand zu sehen.
    Schnell vollführte Sturmwind den Unsichtbarkeitszauber, damit sie sich ungesehen an der Küche vorbeistehlen konnten. Trotzdem mussten sich die Freunde sehr vorsehen, nicht zu laut zu sein. Denn den Zauber, den Sturmwind in der Nacht zuvor benutzt hatte, um ihre Schritte zu dämpfen, konnten sie jetzt leider nicht anwenden. Der Nebelteppich wäre einfach zu auffällig.
    Auf einmal hallten die Stimmen der Direktorin Alva und des obersten Haustrolls durch den Gang. Sie schienen genau auf die Gruppe zuzukommen! Erschrocken blieb Wolke stehen.
    „Aua!“, maulte Tamina, die in Wolke hineingelaufen war.
    „Mensch, Wolke!“, schimpfte Mondstrahl.
    „Leise!“, zischte Stella.
    Angespannt lauschten die Freunde. Hoffentlich hatten Alva und der Troll sie nicht gehört. Eine unheimliche Stille lag jetzt über dem hellhörigen Gewölbe. Plötzlich bemerkte Wolke, dass sie alle wieder sichtbar waren. Sturmwind hatte sich vor lauter Schreck wohl nicht mehr auf den Zauber konzentrieren können. Jetzt stand er mit fest zugekniffenen Augen da und versuchte vergeblich, sie alle wieder unsichtbar werden zu lassen. Panisch schaute Wolke sich nach einem Versteck um, aber es gab hier nichts, das ihnen Schutz geboten hätte: keinen Schrank, keinen Vorhang, keine Nische oder Tür, hinter der sie sich hätten verbergen können.

    Aber es wäre ohnehin zu spät gewesen,denn in diesem Moment schritt Alva vollkommen geräuschlos um die Ecke. Einen Wimpernschlag später erschien auch der oberste Haustroll mit dem unvermeidlichen „Plopp“ direkt vor ihnen.
    „Dürfte ich wohl erfahren, was ihr hier zu suchen habt?“, erkundigte sich die Direktorin.
    „Ihr wisst doch, dass Schüler hier im Wirtschaftsgebäude keinen Zutritt haben“, zeterte der Troll.
    „Ich … äh … also, w…wir …“, stammelte Casper.
    „Ja, wir … wir wollten nur …“, meinte Mondstrahl.
    „In die Bibliothek“, log Lucia hastig.
    Ihre Freunde nickten eifrig.
    „In die Bibliothek?“, fragte Alva und legte die Stirn kraus.
    „Mmmhmmmm“, machte Wolke.
    „Aber die ist doch im Turm gegenüber“, schimpfte der Haustroll.
    „Oh“, sagte Fiona mit einer Unschuldsmiene. „Dann haben wir uns wohl verlaufen.“
    „So, so, verlaufen …“, murmelte Alva. „Und in euren Taschen habt ihr bestimmt eure Unterrichtsnotizen und Bücher, oder?“
    „Natürlich! Schließlich wollen wir alle gute Noten haben, Alva“, rief Jasper.
    „Ja, ja, ja. Deswegen haben eure Eltern euch beiden auch das große Paket mit den vielen Büchern geschickt, nicht wahr?“, hakte die Direktorin nach.
    Die Zwillinge begannen eifrig zu nicken, doch sie begriffen schnell, dass Alva ganz genau Bescheid wusste, was in dem Paket gewesen war. Und dass sie keineswegs in die Bibliothek wollten. Mutlos ließen sie die Köpfe sinken.
    „Na, dann kommt mal mit in mein Arbeitszimmer, dort habe ich sicher noch ein paar Bücher, die euch weiterhelfen werden“, forderte die Direktorin sie mit einem unterdrückten Grinsen auf.
    Mit hängenden Köpfen trotteten die Freunde hinter ihr her, während der oberste Haustroll zurück in die Küche eilte und dort Anweisungen erteilte.

11

    Energisch klopfte Alva mit ihrem Horn an
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