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Sternenfaust - 199 - Das Ende (2 of 2)

Sternenfaust - 199 - Das Ende (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 199 - Das Ende (2 of 2)
Autoren: Thomas Höhl
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Sitzecke.
    Yngvar hockte ihr schräg gegenüber, während Daniel neben ihr kauerte und sein Info-Pad nicht aus der Hand legen wollte.
    Dana hatte Probleme, ihre zitternden Hände unter Kontrolle zu bringen, was absurd war, denn auch das Zittern der Hände war etwas, das von ihrem Gehirn ausging und das letztlich der Virto-Raum simulierte.
    Nun nahm Dana doch einen Schluck Virto-Kaffee. Sie führte die Tasse an den Mund, bemerkte die heiße, bittere Flüssigkeit und nahm einen tiefen Schluck.
    Sie spürte, wie sich die Wärme in ihrem Magen ausbreitete, und sie musste sich wieder einmal daran erinnern, dass all diese Empfindungen von Nervenimpulsen herrührten, die letztlich ein Computer vorspiegelte.
    »Jetzt mal schön der Reihe nach«, begann Dana und stellte die Tasse ab. »Was soll das heißen, die Große Leere ist wieder da?«
    »Unsere Scanner melden sich nicht mehr. Die Randbezirke von Transalpha reagieren nicht mehr. Wir gehen davon aus, dass sich die Große Leere diesmal wesentlich langsamer ausbreitet als damals.«
    »Ich verstehe überhaupt nichts mehr«, sagte Dana. »Sind die Bas’Alaahn zurück? Oder die Kad’Chie?«
    Daniel schüttelte den Kopf.
    »Wie kommt ihr dann nur darauf, dass die Leere zurückgekehrt ist? Es könnte doch alles Mögliche sein. Denkt nur an die Rückkehr der Stummen Zeit, den Weltenmeer-Zwischenfall, die Sonnen-Springer … Es könnte viele Erklärungen dafür geben, weshalb ihr aus bestimmten Raumgebieten keine Nachricht mehr erhaltet.«
    »Und wir tun seit drei Tagen nichts anderes, als diese Gründe zu analysieren«, sagte Yngvar. Seine grauen Augen harmonierten mit seinen grauen Haaren und verliehen ihm die Art von Ernsthaftigkeit, die Dana kaum ignorieren konnte. Sie konnte es sich selbst nicht erklären, aber tief in ihrem Innersten spürte sie, dass die beiden recht hatten.
    »Wir haben alle möglichen Erklärungsmodelle getestet, aber wir verwerfen eines nach dem anderen. Die Schwankungen in der Lemaître-Balance, die dimensionalen Abweichungen der Planckzeit, die Verschiebungen in der kosmischen Friedmann-Energiedichte … Wir haben vierzig Jahre damit zugebracht, die Mechanismen der Großen Leere zu erforschen, und nun erleben wir genau diese Faktoren. Doch nicht nur das.«
    Dana schloss für einen Moment die Augen.
    Ihr Magen fühlte sich an wie ein harter Klumpen, und ob nun simuliert oder nicht, sie brachte keinen weiteren Schluck Kaffee hinunter. Also sagte sie nur, während sie die Tasse abstellte: »Sagt es schon!«
    »Anhand der genannten Faktoren ließ sich nicht nur die Große Leere nachweisen«, begann Yngvar und holte tief Luft. »Wir konnten auch beweisen, dass die Dodekoren damit im Zusammenhang standen.«
    »Wie das?«
    »Die Quantenschwingungen der Dodekoren befanden sich in einem umgekehrten Verhältnis. So als bildeten die Dodekoren so etwas wie einen Ausgleich.«
    »Ich verstehe kein Wort«, seufzte Dana.
    »Die Veränderungen, die wir damals im Kosmos ausmachten und rekonstruierten, als die Große Leere beendet wurde, spiegelten sich in den Dodekoren wider. Und jetzt ist es ebenso.«
    »Na großartig!«, presste Dana hervor. »Und jetzt? Was sollen wir tun? Erneut zwölf Akoluthoren sammeln? Eine andere Zeitlinie suchen? Eine Kosmische Barriere errichten?«
    »Das mit der Kosmischen Barriere wäre eine gute Idee«, sagte Yngvar trocken, »wenn es noch irgendwen geben würde, der weiß, wie so etwas funktioniert. Das ›Auge des Universums‹ ist wer weiß wo.«
    Dana blickte Daniel und Yngvar abwechselnd in die Augen. »Ihr wollt mir nicht ernsthaft erzählen, dass ihr keine Ahnung habt, wie wir die Große Leere aufhalten können!«
    Für einen Moment war es still, bis Daniel sagte: »Ich habe eine Theorie.«
    Dana spürte, wie ihr ein Stein vom Herzen fiel. Sie atmete tief ein und aus und versuchte, zur Ruhe zu kommen. Es gelang ihr schließlich sogar, einen weiteren Schluck aus der Tasse zu nehmen.
    »Seit du hier bist, wurde die Ausdehnung der großen Leere verlangsamt.«
    »Ich bin nicht wirklich hier«, widersprach Dana. »Ich bin unzählige Lichtjahre entfernt auf der Erde.«
    »Aber dein neurales Bewusstsein ist hier«, erklärte Daniel. »Natürlich wäre es besser, wenn du vollständig hier wärst und nicht nur als virtuelles Abbild, aber als der Computer deine Gehirnwellenmuster hierher transferierte, wurde die Ausdehnung der großen Leere um vier mal zehn hoch minus acht Prozent verlangsamt.«
    »Das klingt nach nicht sehr viel«, meinte
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