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Sternenfaust - 199 - Das Ende (2 of 2)

Sternenfaust - 199 - Das Ende (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 199 - Das Ende (2 of 2)
Autoren: Thomas Höhl
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Dana, ohne aus ihrer Enttäuschung einen Hehl zu machen.
    »Dennoch gehen wir davon aus, dass die Zusammenkunft von drei Dodekoren etwas bewirkt hat. Es könnte also gut sein, dass die Zusammenkunft von zwölf Dodekoren …«
    »Das kann nicht euer Ernst sein«, rief Dana. Fast hätte sie die simulierte Tasse fallen lassen.
    »Ich fürchte, es ist mein voller Ernst«, seufzte Daniel.
    »Wie soll uns das gelingen?«, wollte Dana wissen. »Das … das ist völlig unmöglich! Etliche der Dodekoren befinden sich hinter der Dimensionsbarriere.«
    »Das wissen wir, Dana«, sagte Yngvar. »Und wir werden versuchen, so schnell wie möglich zu dir zu stoßen und dir bei deiner Suche zu helfen.«
    »Meiner Suche?« Dana schüttelte erneut den Kopf. Das Vorhaben war Wahnsinn. »Wie lange glaubt ihr, haben wir noch Zeit?«, wollte sie wissen.
    »Keine Ahnung«, erwiderte Daniel. »Aber die Ausdehnung der Leere steigt exponentiell. Es kann in nur wenigen Tagen vorbei sein.«
    Dana musste auflachen. »Wir haben Monate gebraucht, um zwölf Dodekoren in einer einzelnen Galaxie zu finden. Wie sollen wir zwölf Dodekoren, die über verschiedene Dimensionen und Galaxien verstreut sind, in wenigen Tagen aufspüren?«
    Es war offensichtlich, dass Yngvar und Daniel auf diese Frage auch keine Antwort hatten.
     
    *
     
    Dana verließ das Transmat-Telefluid-Portal, das sich im zweitgrößten Business-Bezirk von New York befand, und erreichte die Business-Zentrale der Großstadt, wo sie über die vielen Laufbänder entlangschritt und über einen weiteren Transmat-Knotenpunkt die Zugangsbrücke zu einem der vielen Wolkenkratzer erreichte.
    Bereits von Weitem erblickte sie die großen Werbetafeln von Andromeda Food Industries .
    Trotz ihrer Anspannung musste Dana für einen kurzen Moment schmunzeln. Missie benutzte tatsächlich noch immer den gleichen Kalauer als Werbeslogan: »Übergalaktischer Geschmack – gegen die Große Leere im Magen«.
    Das Firmenlogo erinnerte an eine Spiralgalaxie. Es war an jeder der unzähligen Werbetafeln angebracht.
    Die Werbung bezog sich auf allerlei Gewürzfladen, die es in den obskursten Geschmacksrichtungen gab. Missies Gewürzfladen waren seit fast hundert Jahren der Renner, ob sie nun süß, salzig, sauer, bitter oder brennend scharf waren. Unentwegt gab es neue, oftmals zeitlich befristete Geschmacksrichtung, vom Glutbeeren-Aroma hin zu Faguri.
    Dana durchquerte den riesigen Eingangsbereich, ignorierte die vielen Holografien, die neben ihr aufploppten und ungefragt Hilfe anboten, und hielt schnurstracks auf den großen Empfangsbereich zu.
    Dort saß eine junge Frau, von der Dana vermutete, dass es sich nicht um eine Holografie handelte. Da sie sich aber nicht sicher war, fragte sie gerade heraus: »Guten Tag! Darf ich fragen, ob Sie eine Holografie sind?«
    Die junge Frau fühlte sich sichtlich geschmeichelt. Es galt als Kompliment, für eine Holografie gehalten zu werden, immerhin galten künstliche Avatare – insbesondere solche, die im Repräsentationsbereich für Firmen eingesetzt wurden – ausnahmslos als makellos schön.
    »Vielen Dank«, erwiderte die junge Frau sichtlich erfreut und schob sich eine weißblonde Haarsträhne aus der Stirn, »das habe ich schon lange nicht mehr gehört.«
    Dana war wenig beeindruckt. Der Geschmack von Schönheit war relativ geworden. Dana selbst konnte nicht verstehen, wie im Zeitalter von Naniten, Zellverformung, genetischer Modellierungen und holografischer Projektionen der Wert von Schönheit und dem, was für Schönheit gehalten wurde, noch immer eine so hohe Bedeutung haben konnte. Seit Jahrzehnten konnte jeder jedes gewünschte Aussehen annehmen oder es zumindest über tragbare Holoprojektoren simulieren. Dies hatte zur Folge, dass mancher Mensch künstlicher und seelenloser aussah als viele Virto-Simulatoren, und obwohl man als positiven Nebeneffekt hätte hoffen können, dadurch würde der Stellenwert von Äußerlichem nachlassen, schien das Gegenteil der Fall zu sein.
    Dana war sich in jedem Fall sicher, es selbst nicht als Kompliment zu empfinden, wenn man ihr bescheinigte, sie mit einer seelenlosen Simulation verwechseln zu können.
    »Dann bin ich bei Ihnen ja richtig«, sagte Dana abfällig, ohne das Thema zu vertiefen.
    »Wie kann ich Ihnen helfen?«, lächelte die junge Frau zurück und blinzelte mit ihren perfekten Wimpern.
    »Ich möchte zu Missie«, sagte Dana.
    Die junge Dame glaubte zunächst, Dana habe einen Scherz gemacht, doch als Dana ihr
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