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Sternenfaust - 199 - Das Ende (2 of 2)

Sternenfaust - 199 - Das Ende (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 199 - Das Ende (2 of 2)
Autoren: Thomas Höhl
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einzigartigen Zustand zu beenden.«
    »Als die Nanitentechnik so weit war, mich davon zu befreien, habe ich die Chance ergriffen«, gab Dana Frost zu.
    »Sie haben nicht nur auf etwas verzichtet, das für andere Menschen ein ewiger Wunschtraum bleiben wird, Sie haben später wiederum andere lebensverlängernde Maßnahmen ergriffen.«
    »Das hat wohl so ziemlich jeder«, mischte sich Jane Wynford ein und deutete auf sich selbst. »Ich gehe auf die hundertneunzig zu, und sehe wohl kaum älter aus als hundertzwanzig.«
    Emma seufzte innerlich. Wieder ein Kalauer ihres Gastes, und wieder musste sie ihren Kopf in den Nacken werfen, damit Susan loswiehern konnte. Allmählich fragte sie sich, ob Jane ihr das absichtlich antat, um sie möglichst oft zu dieser albernen Geste zu nötigen.
    »Haben Sie irgendwann Ihren Entschluss bereut?«, wandte sich Emma nun wieder an Dana Frost. »Hätten Sie lieber die Naniten behalten, die Ihnen im ›Auge des Universums‹ geschenkt worden sind?«
    »Jemand, der es nicht selbst erlebt hat, wird es wohl nie verstehen«, erklärte Dana Frost. »Er wird nie verstehen, was es bedeutet, täglich in den Spiegel zu sehen und nie eine Veränderung zu bemerken. Er wird nie verstehen, wie es ist, sich innerlich zu wandeln und äußerlich stillzustehen.«
    »Haben Sie deshalb darauf verzichtet, nicht mehr zu altern?«, wollte Emma wissen. »Haben Sie deshalb den Traum der ewigen Jugend aufgegeben?«
    Dana Frost schien zu überlegen. Emma vermutete, dass sie darüber nachdachte, ob sie ihr Innerstes in einer so banalen Sendung wirklich preisgeben sollte. Emma konnte es ihr nicht verdenken.
    »Es gab Momente, in denen ich mich fühlte, als wäre ich kein Teil dieses Universums«, sagte Dana Frost. »Eines Universums, in dem sich alles verändert. Also habe ich mich davon befreit. Dass ich danach die bestehenden Möglichkeiten nutzte, den Alterungsprozess zu verlangsamen, ist für mich kein Widerspruch.«
    »Und wenn die Wissenschaft eines Tages so weit ist, die gleichen Naniten zu erzeugen wie jene, die Sie damals im ›Auge des Universums‹ erhalten haben, würden Sie sie dann erneut nutzen?«
    »Ich sage es Ihnen, wenn es soweit ist«, wich Dana Frost aus. Emma überlegte einen Moment, ob sie zu der Delfin-Lachgeste wechseln oder ob Sie die »Ein Punkt für Sie«-Bemerkung machen sollte. Sie entschied sich für Letzteres.
    »Als abschließende Frage«, fügte Emma hinzu und glaubte, im Gesicht der beiden Gäste offenkundige Erleichterung zu erkennen. »Werden Sie das einhundertjährige Jubiläum feiern? Sie und die anderen Dodekoren?«
    »Wie Sie schon sagten«, erklärte Dana Frost, »hundert Jahre sind eine lange Zeit. Bei den meisten weiß ich selbst nicht, wo sie sich aufhalten. Wahrscheinlich treffe ich mich heute noch mit Yngvar im Virto-Room für ein gemeinsames Abendessen.«
    »Und die Space-Oma?«, wollte Emma wissen.
    »Ich werde vielleicht mit meinem Enkel Peter essen gehen«, erklärte sie.
    Emma war überrascht, dass Jane auf Peter zu sprechen kam, denn eigentlich hatte Jane Wynford vor dem Interview darauf bestanden, keine Fragen zu Peter und seinen laufenden Zivil- und Strafverfahren zu stellen. Emma überlegte einen Moment, ob sie die Chance nutzen und Jane Wynford darauf ansprechen sollte, doch dann sah sie, dass sich der Zeitcountdown, der ebenfalls auf ihre Netzhaut projiziert wurde, dem Ende der Sendung näherte.
    »Dann wünscht Susan Ihnen viel Spaß dabei und bedankt sich ganz herzlich bei Ihnen beiden für dieses Interview«, fügte sie daher nur noch hinzu.
    Die Kamera würde weder Dana Frost noch Jane Wynford zeigen und ihnen auch keine Gelegenheit für eine Antwort geben. Stattdessen wechselte der Avatar auf einen Vorschauteaser, der bereits vor der Sendung aufgenommen worden war.
    Ein roter, aufblitzender Punkt in der rechten unteren Ecke ihres Sichtfeldes zeigte Emma, dass sie nicht mehr auf Sendung war. Sie berührte eine Taste auf ihrem Smart-Pad und deaktivierte die Textanzeige auf ihrer Netzhaut.
    Dann nickte sie ihren beiden Gästen zu, verabschiedete sich bei der aus London zugeschalteten Jane Wynford, erhob sich, gab Dana Frost die Hand und sagte: »Ich hasse diesen Scheiß.«
    Dana Frost verzog die Augenbrauen, daher fügte Emma Reed hinzu: »Ich hasse diesen Susanblödsinn, ich hasse das künstliche Getue, die oberflächlichen Fragen, die krampfhafte Niveaulosigkeit …«
    Dana Frost schien amüsiert. »Warum tun Sie es dann?«, wollte sie wissen.
    »Weil ich
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