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Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes

Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes

Titel: Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes
Autoren: Thomas Höhl & Andreas Suchanek
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gewaltiger Sturm.
    »Das also ist die zweite STERNENFAUST«, hörte sie eine Stimme. Es war reines Solar. »Ich hatte mir das Innere etwas größer vorgestellt.«
    Danas Bewusstsein zerfaserte. Ihre letzten Gedanken waren bei dem Gesicht des Fremden, der in Wahrheit kein Fremder war.
    Der Mann war Commander Richard J. Leslie, ihr Vorgänger auf der STERNENFAUST I.
     
    *
     
    Sternstein VI, NGC 879 (Sternstein-System)
    Solare Nidesy-Kolonie
    eineinhalb Kilometer südlich von Chuuck-Chuuck
     
    Die riesige Hügelstadt Chuuck-Chuuck bedeckte das Panorama der großen Fensterreihe, welche das Büro von James Frey zierte. Seit zwei Jahren residierte er nun schon hier auf Sternstein VI, der Heimatwelt der Chaarck.
    Offiziell war James Frey CEO der CPC, der Cosmic-Progress-Cooporation . In Wahrheit jedoch leitete er einen großen Bereich des Konzerns Silverman & Gail , einem Konglomerat von verschiedenen Firmen, von dessen genauem Zusammenschluss niemand etwas wissen sollte. Und dabei ging es nicht nur darum, das Solare Kartellamt hinters Licht zu führen. Es war einfach nicht gut, wenn Marktstärke zu schnell durchschaut wurde. Hätte man Silverman & Gail als Konzerneinheit erkannt, dann wären die Preise für neue Anlageprojekte und Aktienkäufe stets in astronomische Höhen geschnellt, sobald Silverman & Gail auch nur ihre Fühler nach neuen Projekten ausstreckten.
    »Mister Frey«, meldete sich seine Empfangsdame. »Mister Kazuma Kuroda ist hier.«
    James wusste selbst nicht, weshalb er unwillkürlich den Mund verzog. Im Grunde mochte er Kuroda. Und natürlich war ihm selbst vollkommen klar, dass er sich gar keinen besseren Schwiegersohn für seine Tochter Linda wünschen konnte. Dieser Kuroda würde Linda für alle Zeiten treu sein, für sie sorgen, auf sie aufpassen – und Linda brauchte eindeutig jemanden, der auf sie aufpasste. Er würde wahrscheinlich sogar ein guter Vater sein. Wenn man unter »gutem Vater« einen treu sorgenden Mann verstand, der braven und gehorsamen Durchschnitt in die Welt setzte und hochpäppelte.
    »Er soll warten«, presste James kurz hervor und drehte sich um. Erneut warf er einen Blick auf die seltsame Stadt, die von Weitem aussah wie ein von Moos bedeckter Ameisenhügel.
    Und letztlich war es das ja auch, was die Chaarck waren, auch wenn es alles andere als politisch korrekt war, es laut auszusprechen: Sie waren riesige Ameisen.
    Die Chaarck beherrschten selbst keine Raumfahrt. Aber sie betrieben seit Jahren Handelsbeziehungen zu den Menschen. Dabei ging es vor allem um das Chaarck-Grün, einer grasartigen Substanz mit unterschiedlichen Eigenschaften, die sich vor allem beim Bau von Laserwaffen als extrem nützlich erwies. Eine Legierung aus diesem Grundstoff verhinderte zum Beispiel die Überhitzung von Leiterplatten.
    Zeitweise hatte es Versuche gegeben, Chaarck-Grün auch auf der Erde zu produzieren, doch alle Anbauprojekte waren kläglich gescheitert. Seitdem bissen sich Exo-Biologen die Zähne an dem Rätsel aus, weshalb der Rohstoff für Chaarck-Grün auf Sternstein VI gedieh, die Züchtung auf der Erde hingegen selbst unter noch so idealen Simulationsbedingungen misslang.
    Die Dronte hatten ebenfalls Interesse an Chaarck-Grün gezeigt und dem Sternstein-System massiv zugesetzt. Und natürlich hatten die Chaarck keine Möglichkeiten gehabt, sich den Dronte zur Wehr zu setzen.
    Nach dem Dronte-Krieg hatten die Solaren Welten genug damit zu tun, die eigenen Schäden zu beseitigen und die Flotte auszubauen. Die öffentlichen Träger waren im Grunde handlungsunfähig geworden.
    Es war ein Wahnsinn, der seit Jahrhunderten System hatte: Obwohl Großunternehmen irrwitzige Renditen erzeugten, versäumten es die öffentlichen Haushalte, sich selbst an diesen Gewinnen zu beteiligen. Zugleich kolportierte eine von reichen Unternehmerfamilien gesteuerte Großpresse immer wieder die Vorzüge von sinkenden Abgabenlasten und der Effizienz und den Erfolgen privater Unternehmen. Das Ergebnis: Öffentliche Einrichtungen waren nahezu ausnahmslos verschuldet und handlungsunfähig.
    Andererseits gab es ohnehin kaum noch Bereiche, die sich noch nicht unter der Kontrolle von wenigen befanden. Lediglich Kriegseinsätze waren zum Großteil noch in öffentlicher Hand, doch selbst hier würde in Zukunft mehr und mehr outgesourct werden, auch wenn die potenzielle Gewinnspanne im Moment vielen börsennotierten Unternehmen noch zu gering war. Bislang war es schlichtweg gewinnbringender, das Militär mit teurer
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