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Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes

Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes

Titel: Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes
Autoren: Thomas Höhl & Andreas Suchanek
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Raumphänomenen die Waffen nicht am Ende ohne Fremdeinwirkung ausgelöst wurden und ungewollt den Tod der gesamten Schiffsbesatzung herbeiführten.
    Im Moment hätte Dana jedoch einiges für automatische Abwehrlaser oder ein gefährliches Nano-Virus gegeben.
    Mit zusammengepressten Lippen nickte sie Lieutenant Commander van Deyk zu, der daraufhin den Waffenschrank öffnete und damit begann, Nadler auszugeben. Es war unüblich, den Dienst auf der Brücke mit Bewaffnung zu versehen, doch im Notfall mussten die Brückenoffiziere dazu in der Lage sein, sich zu verteidigen. Dana nahm ihren Nadler entgegen und überprüfte die Ladeanzeige.
    Nachdem CUTA Inc . ein Jahr zuvor das Nadler-Modell Pro-400-Na herausgebrachte hatte, es aufgrund einer instabilen Fusionsbatterie jedoch wieder zurückziehen musste, bestand die Standardbewaffnung von Star-Corps-Schiffen aus Nadlern der Reihe Pro-328-Na. Ein Doppelmagazin ermöglichte die Verwendung von Betäubungspartikeln oder tödlicher Flechet-Munition.
    Als Dana den Nadler in der Hand hielt, fühlte sie sich ein klein wenig sicherer. Zugleich war ihr bewusst, dass sie ein Nadler nicht retten würde, sollte es den Fremden wirklich gelingen, bis zur Brücke vorzudringen. Sie würde kaum eine Gruppe von Angreifern aufhalten können, denen es gelungen war, über zwei Dutzend Marines auszuschalten.
    Auf ihrem Monitor wechselten Statussymbole. Die Marines waren bereit und positionierten sich in drei Squads zu je zehn Personen an den Schleusen zu Deck 5, Frachtraum 2 und Deck 4, wo die drei Enterschiffe angedockt hatten. Die entsprechenden Decks waren natürlich längst evakuiert worden.
    Da jeder Marine in einem Servo-Anzug steckte, konnte Dana über die Helmkameras mitverfolgen, was geschah. Der visuelle Datenstrom wurde zur Brücke transferiert.
    Das Schweigen in der Kommandozentrale erhöhte die Anspannung. Dana hasste diese Untätigkeit. Sie wollte Befehle erteilen, aktiv in das Geschehen eingreifen, irgendetwas tun. Doch jetzt konnte sie nur untätig warten.
     
    *
     
    Dana konnte auf den Video-Schirmen verfolgen, wie auf allen drei Decks ein runder Bereich der Wandverkleidung zerpulverte, als bestünde die Außenhülle lediglich aus feinem Sand. Mehrere Silhouetten schoben sich durch die Öffnung.
    Für einen Moment musste Dana an die Basiru-Aluun denken. Die Fremden verbargen sich hinter Säulen aus Energie, deren Oberfläche im Licht funkelte. Lediglich die humanoide Form – Umrisse, nicht mehr – war dahinter zu erkennen.
    Die Fremden hielten etwas in der Hand, das in seiner Form einer klobigen Version eines Nadlers glich.
    Alle warteten auf den ersten Einschlag der Gauss-Munition.
    Dana konnte sich vorstellen, dass eine Schiffspanzerung dick genug war, dass Gauss-Geschosse sie nicht durchdringen konnten. Doch ein tragbarer Energieschild, den ein Gaussgewehr nicht durchdringen konnte? Es war ohnehin schwer vorstellbar, dass ein solcher Schild überhaupt vor Projektilwaffen schützte.
    Doch so weit sollte es gar nicht kommen. Wie von einer unsichtbaren Faust niedergemäht, kippten die Marines nacheinander zu Boden.
    »Was zum Teufel geht da vor?«, rief Lieutenant Commander van Deyk und sprang auf. »Hat einer von unseren Leuten überhaupt das Feuer eröffnet?«
    »Sie konnten es offenbar nicht«, erwiderte Dana tonlos, die rechte Hand fassungslos vor den Mund geschlagen. »Die Fremden haben sie vorher ausgeschaltet.«
    Auf ihrem Kommandomonitor konnte Dana die Vitalzeichen der Marines ablesen, die von den Anzügen ebenfalls übertragen wurden. Alle dreißig Mann waren nahezu gleichzeitig umgekippt. Nicht ein Schuss war von den Verteidigern der STERNENFAUST abgegeben worden.
    Sie erkannte, dass die Marines nur bewusstlos waren.
    In beängstigender Schnelligkeit arbeiteten sich die Unbekannten weiter voran. Die internen Sensoren hatten die Energiesignatur der Schirme erfasst, wodurch sie den Weg der Unbekannten verfolgen konnte.
    Eine Gruppe war offenbar auf dem Weg zum Maschinenraum, eine weitere zum Shuttle-Hangar. Die dritte bewegte sich eindeutig auf die Brücke zu.
    »Wir bekommen Besuch«, stellte Lieutenant Commander van Deyk fest.
    Dana nickte. Sie warf einen Blick auf ihren Nadler und fragte sich, ob sie ihn gleich in den Müllschlucker werfen sollte.
    Die Offiziere verteilten sich im Raum und blickten gebannt zum Stahlschott. Es war versiegelt worden, doch Dana hegte keinen Zweifel, dass die Fremden es genauso leicht überwinden würden wie die Außenhülle des
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