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Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes

Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes

Titel: Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes
Autoren: Thomas Höhl & Andreas Suchanek
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Schiffs.
    »Kümmern wir uns um die Alpha-Dateien«, entschied Dana.
    Lieutenant Commander van Deyk nickte.
    Daraufhin betätigte Dana einige Symbole auf ihrem Touch-Display und arbeitete sich in das entsprechende Menü vor. Aufgrund der technischen Überlegenheit mussten sie vom Schlimmsten ausgehen. In der Datenbank des Schiffes gab es strategische Informationen zu den Solaren Welten, Daten zur aktuellen Waffentechnik und die momentan gültigen Sicherheitscodes für den Bergstrom-Zugriff auf entfernte Datenbanken. Und nicht zu vergessen den Sicherheitsschlüssel für das Tinman-Gitter der Raumstation im Sternstein-System.
    Um zu verhindern, dass wichtige Waffenmodelle der Station WAR HOPE gestohlen wurden, hatte Jackson Tinman das sogenannte Tinman-Gitter entwickelt. Der fertige Prototyp wurde auf molekularer Ebene mit dem Fusionsreaktor gekoppelt. Nur mit dem korrekten Schlüssel – den die STERNENFAUST in einem redundant verschlüsselten Segment des Bordrechners mit sich führte – konnte eine molekular kaskadierende Defusion eingeleitet und die Waffe abtransportiert werden.
    Es war zwar unwahrscheinlich, dass die Fremden mit diesen Daten etwas anfangen konnten, doch Dana wollte kein Risiko eingehen.
    Sie aktivierte die Löschroutine durch die Eingabe ihres persönlichen Codes. Lieutenant Commander van Deyk tat das Gleiche.
    »Warum wird der Algorithmus nicht ausgeführt?«, fragte Dana überrascht, als nach einigen Augenblicken noch immer keine Reaktion erfolgte.
    »Ma’am, die Fremden haben den Maschinenraum erreicht«, kam die Erklärung von Lieutenant Commander Mutawesi. »Der Kontakt zu Lieutenant Jefferson ist abgerissen.«
    Bevor Dana etwas erwidern konnte, fror das Touchscreen-Feld ihrer Konsole ein. Es reagierte nicht mehr. Nach und nach deaktivierten sich alle Touch-Panels auf der Brücke.
    »Verdammt«, konnte Dana noch fluchen, dann zerstob das Brückenschott bereits in einer Fontäne aus feingranularen Partikeln.
    Eingehüllt in schimmernde Lichtsäulen betraten die Unbekannten die Brücke.
    »Feuer«, gab Dana den Befehl. Gleichzeitig legte sie selbst an und betätigte den Auslöser.
    Ein leises Sirren ertönte. Doch nur ein einziger Partikelstrahl traf die vorderste Lichtsäule. Es war der Strahl ihrer Waffe.
    Neben ihr kippte Lieutenant Commander van Deyk lautlos zur Seite. Hinter sich vernahm Dana die Geräusche von weiteren aufprallenden Körpern.
    Niemand außer ihr war auch nur in der Lage gewesen, einen einzigen Schuss abzufeuern.
    Nicht, dass es etwas gebracht hätte. Ihr eigener Partikelstrom prasselte auf den vorderen Eindringling ein, richtete aber offensichtlich nicht den geringsten Schaden an. Kopfschüttelnd ließ Dana die Waffe sinken.
    »Wer sind Sie?«
    Die Lichtsäule verharrte bewegungslos. Die Silhouette hinter dem gleißenden Licht legte den Kopf schief.
    Warum bin ich nicht bewusstlos?
    Dann kam der Schwindel. Dana taumelte, hielt sich jedoch krampfhaft auf den Beinen.
    Die Silhouette schien zu nicken.
    Dana ging in die Knie. Ihr Oberkörper war mit einem Mal tonnenschwer. Ihre Augen schlossen sich wie von selbst. Wie eine Ertrinkende klammerte sie sich an ihr Bewusstsein. Sie wollte nicht einfach so aufgeben.
    Erneut hob Dana ihren zentnerschweren Arm, richtete den Nadler aus – sie wusste, eine weitere Chance würde sie nicht erhalten – und drückte ab.
    Für einige Augenblicke flackerte der Kristallschirm des Fremden. Ob es die Treffer aus der Partikelwaffe oder einfach nur eine Fehlfunktion war, konnte Dana nicht sagen.
    Für einen kurzen Moment sah sie den Körper des Anführers.
    Menschen! , ging es ihr erst durch den Kopf. Es sind Menschen!
    Dann kam eine Erinnerung an die Oberfläche. Dana spürte, wie der Schock sich um ihren Hals legte. Ihre Beine knickten ein, sie stürzte vornüber, kaum, dass sie sich mit den Unterarmen abstützen konnte. Eine bleierne Schwere lag auf ihrem Körper und drückte sie nach auf den Boden. Sie mobilisierte ihre letzten Kraftreserven, hob den Kopf und hielt ihren Blick gebannt auf den Fremden gerichtet.
    Sein Schirm hatte sich wieder aufgebaut, doch Dana hatte das Bild des Fremden noch immer vor ihrem geistigen Auge.
    Der Mann stand am Eingang zur Brücke. Mit vorsichtigen Schritten drang er weiter in die Mitte der Brücke vor. Seine Silhouette kam gemächlich näher. Danas Kopf lag wieder auf dem Boden, ihre Lider hatten sich wie zentnerschwere Grabplatten herabgesenkt und nahmen ihr die Sicht. Die Müdigkeit kam wie ein
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