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Sternenfaust - 168 - Die Sphären der Kad'Chie (1 of 2)

Sternenfaust - 168 - Die Sphären der Kad'Chie (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 168 - Die Sphären der Kad'Chie (1 of 2)
Autoren: Anonymous
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über die Unseren gekommen – eine Katastrophe, von der ich nicht weiß, wie man sie aufhalten könnte.«
    Yonar war nicht in der Lage, sich zu setzen. Bei einer gewöhnlichen Sitzung des Planetenrats von Helemaii’nu nahm der Älteste der Alendei den Mittelpunkt eines Kreises ein, der von den Ratsmitgliedern gebildet wurde. Dieser Kreis wurde auch jetzt von ihnen gebildet – sie saßen auf kunstvoll bestickten Kissen –, doch der Älteste stand aufrecht im Zentrum des Rings und hielt die Arme vor der Brust verschränkt. Yonar atmete langsam ein und blinzelte in die violette Dämmerung, die von gleichfarbigen dünnen Fenstervorhängen erzeugt wurde.
    »In diesem Elend« , fuhr Yonar fort, »ist es wohl nur ein geringer Trost, dass keines der Ratsmitglieder von der Pandemie beeinträchtigt zu sein scheint. Dies zeigt, dass ihr zu Recht in den Planetenrat gewählt wurdet – eure Stärke, die euch als Kandidaten würdig machte, beweist sich jetzt in der Stunde der Not.«
    »Es tut mir leid, Yonar« , wandte Haleon ein, »aber ich muss bekennen, um das Wohl der Unseren willen, dass ich mit argen Problemen zu kämpfen hatte. Noch kurz bevor wir hier zusammenkamen, glaubte ich nicht in der Lage zu sein, den Kontakt zu einem infizierten architektonischen Großkreis zu beenden. Es war, als ob die Pforte in meinen Geist von einer dämonischen Macht offengehalten wurde. Nur unter allergrößter Kraftanstrengung gelang es mir, mich abzuschotten. Somit weiß ich nicht, was noch Übles auf mich zukommen mag und ob ich ihm standhalten kann.«
    »Ich verstehe dich, Haleon« , ließ sich Yonar im telepathischen Verbund vernehmen. »Und ich danke dir für deine Offenheit. Gibt es sonst noch jemanden unter uns, der eine Beeinträchtigung gespürt hat?«
    Niemand bejahte die Frage.
    »Gut« , zeigte sich Yonar zufrieden. »Höre zu, Haleon. Die Bewältigung dieser Krise wird davon abhängen, dass der Planetenrat funktionsfähig bleibt. Falls und sobald du spüren solltest, dass die fremde Macht nach dir greift, gebietet es deine Verantwortung, dich uns mitzuteilen. Denn du könntest zum Einfallstor der dämonischen Kräfte werden, die Helemaii’nu bedrohen.«
    »Selbstverständlich, Yonar« , entgegnete Haleon.
    »Gut.« Yonar senkte den Kopf. »Wir wissen nicht, worum es sich bei der geistigen Pandemie genau handelt, doch wir kennen ihren Ursprung. Ich spreche von einer gigantischen Sphäre, die nur wenige Lichtminuten von Helemaii’nu entfernt aus dem Nichts aufgetaucht ist. Sie stellt ein vollkommenes Rätsel dar – alle herkömmlichen Formen der Identifizierung und Bestimmung versagen. Es macht fast den Anschein, als ob diese Sphäre gar nicht in unserem Universum beheimatet ist – und doch ist sie da und schickt uns ihren Wahnsinn.«
    »So schicken wir ihr unsere Waffen!« , schlug Gandaaro, der Repräsentant des Militärs, vor.
    »Wäre das nicht ein Selbstmord-Kommando?« , wandte Kangaara ein. Aufgrund der Hakaamya upo, die sie mit Yonar geschlossen hatte, war sie automatisch zum Mitglied des Planetenrats geworden.
    »Nicht unbedingt« , antwortete Gandaaro. »Es hat den Anschein, dass nicht jeder der Unseren gleichermaßen von den Auswirkungen der Sphäre betroffen ist. Wir hier zum Beispiel scheinen über genügend große Abwehrkräfte zu verfügen. Wenn wir nun einen Verband von Sichelraumern zusammenstellen, den wir ausschließlich mit Mannschaften bestücken, die sich ebenso resistent wie wir zeigen, können wir einen Angriff ausführen.«
    »Wir wissen nichts von den Verteidigungsmöglichkeiten der Sphäre« , gab die Chronistin Leilanii zu bedenken.
    »Also müssen wir sie erkunden!« , rief Yonar ärgerlich in die Geistsphäre hinein. »Gandaaro hat vollkommen recht! Wir können entweder tatenlos warten, bis uns alle der Wahnsinn befällt, oder wir handeln! Was schlägst du konkret vor, Gandaaro?«
    »Zunächst zehn Sichelschiffe mit ausgesuchten Mannschaften der Sphäre entgegenschicken. Dieser Verband erhält nur einen einzigen Befehl: mit voller Feuerkraft die Sphäre zu zerstören.«
    »Wir nehmen zwanzig Schiffe!« , entschied Yonar.
    »Ich bin ebenfalls dafür« , pflichtete Zarant bei.
    »Der Einsatz von zwanzig Kriegsschiffen bedeutet, dass wir das Leben von hundert der Unseren riskieren« , schickte die Heilerin Talambraa ihre Gedanken in die Runde. » Wir senden diese einhundert Alendei gegen einen Gegner, von dem wir so gut wie nichts wissen. Von dem wir sogar nur annehmen, dass er ein Gegner ist.
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