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Sternenfaust - 168 - Die Sphären der Kad'Chie (1 of 2)

Sternenfaust - 168 - Die Sphären der Kad'Chie (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 168 - Die Sphären der Kad'Chie (1 of 2)
Autoren: Anonymous
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wird, wenn er nicht die Kraft hat, dem dämonischen Wahnsinn zu widerstehen. Der Rat muss als eine wehrhafte Einheit fungieren, dessen geistige Mauern so stark sind, dass sie nicht von den Auswirkungen der Sphäre gebrochen werden können.«
    Yonar erhob sich.
    »Ich bin entschlossen, der Bedrohung entgegenzutreten und sie zu vernichten. Ihr habt mich zum Ältesten der Unseren gemacht. Ich habe geschworen, all meine Kraft dem Wohl des Volkes der Alendei, dem Wohl der Allgemeinheit, zu widmen. Ich bin nicht jemand, der sein Volk im Stich lässt. Und das werde ich auch jetzt nicht tun.«
     
    *
     
    S.C.S.C. STERNENFAUST, im Orbit um Ganymed, 14. Oktober 2272
     
    Turanor saß in seiner Kabine auf der STERNENFAUST und betrachtete in einer 3-D-Projektion die Säulen des Heiligtums von Aditi. Er fokussierte den Bildausschnitt auf eine bestimmte Säule und zoomte an die hieroglyphenartigen Schriftzeichen heran, die vor undenklichen Zeiten von seinen Vorfahren dort eingeritzt worden waren. Sie zu lesen und zu verstehen, war eine schwierige Aufgabe, die er nur ansatzweise meisterte. Diejenigen aus seinem Volk, die einen Anderen in sich getragen hatten, waren Spezialisten in dieser Disziplin gewesen – so wie Saraani, Turanors ehemalige Gefährtin … Sie war vor langer Zeit dem Ruf gefolgt, ebenso wie alle anderen Alendei, die eine Symbiose mit einem Dronte eingegangen waren.
    Turanor hatte Yonar das Amt des Ältesten der Alendei überlassen. Und nicht nur das – er hatte Kangaaras Opfer angenommen. Kangaara, seine zweite große Liebe, hatte sich Yonar in einer Hakaamya upo verbunden, um sicherzustellen, dass der ehemalige Renegat zu einem guten Anführer der Alendei würde. So hatten sich Turanor und Kangaara wieder getrennt, kaum dass ihre Liebe entflammt war.
    Als ob er in einem Vakuum schweben würde, so hatte sich Turanor damals gefühlt. Er hatte alles verloren – sein Amt als Ältester der Alendei und seine neue Liebe Kangaara.
    Schließlich hatte er Commodore Dana Frost gebeten, auf der STERNENFAUST bleiben zu dürfen. Denn als ein Vagabund des Weltalls, als der er sich fühlte, war der Aufenthalt bei den Gaianii { * } vielleicht das Sinnvollste, was er noch tun konnte. Er kannte die Menschen, und er kannte die Alendei, sein Volk – und wer könnte wohl ein besserer Mittler zwischen diesen beiden Spezies sein?
    Dana Frost hatte seinem Wunsch entsprochen und es sogar in die Wege geleitet, dass er vom Star Corps als offizieller Berater der STERNENFAUST in Dienst genommen worden war.
    Doch er hatte unterschätzt, wie groß die Einsamkeit sein würde. Er hatte den Ozean der Gedanken verlassen, um sich in die Wüste der mentalen Stille zu begeben.
    Suchte er deshalb in den uralten Schriftzeichen nach der Vergangenheit seines Volkes? War sein Bedürfnis, sich mit der Geschichte der Seinen zu befassen, in Wahrheit die Sehnsucht nach der Gemeinschaft der Alendei?
    Wenn, dann war es ein hoffnungsloses Sehnen. Turanor sah für sich keinen Platz mehr auf Helemaii’nu, seiner alten Heimat.
    Ein Alendei benötigte den telepathischen Austausch mit den Angehörigen seiner Spezies’, um gesund zu bleiben. Solange Turanor immer wieder in telepathischen Kontakt zu den Mentalkreisen der Seinen treten konnte, war zumindest seine Lebensfähigkeit gesichert. Und wie weit die STERNENFAUST auch in die Galaxis vordringen würde, die telepathische Reichweite der Alendei konnte mehr als 50.000 Lichtjahre überbrücken.
    Turanor hatte in den vergangenen Monaten seine Fähigkeit zur mentalen Abschottung verbessert. Denn es hatte sich sehr schnell gezeigt, dass dies notwendig war, um den Dienst bei einer Alien-Spezies, wie es die Gaianii nun einmal waren, korrekt und konzentriert auszuführen. Turanor war es gelungen, seine Verhaltensweisen in der Art an die Menschen anzupassen, dass er den telepathischen Kontakt zu den Seinen ganz bewusst lediglich in seiner Freizeit suchte und sich ansonsten mehr oder minder gut abschottete.
    Und eben jetzt, da er dienstfrei hatte und sich mit der Vergangenheit seines Volkes beschäftigte, war ihm danach, den Kontakt mit den Seinen wieder aufzunehmen.
    Turanor beendete die Projektion, lehnte sich zurück, schloss die Augen und ließ seinen Geist ganz langsam hinausspüren in die Weite des Alls. Seine geistigen Impulse adressierten keinen speziellen Mentalkreis und keine spezielle Person, sondern die allgemeine geistige Sphäre seines Volkes. Allein dieses behutsame telepathische Herantasten an die
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