Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 168 - Die Sphären der Kad'Chie (1 of 2)

Sternenfaust - 168 - Die Sphären der Kad'Chie (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 168 - Die Sphären der Kad'Chie (1 of 2)
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
Mylaar zu stoppen. Hier kam es dann zur größten Raumschlacht des gesamten Bürgerkriegs, die mit einem Pyrrhussieg für den Rat der Wahrung endete. Die von Helemaii’nu entsandte Armada wurde vollständig aufgerieben, während Yonars Verbände stark dezimiert wurden. Im Anschluss kam es dann zu dem Vorfall, der als Massaker von Mylaar in die Geschichte einging. Die siegreichen, obschon stark dezimierten Verbände Yonars zerstörten sämtliche größeren Städte Mylaars, wobei nach unterschiedlichen Schätzungen zwischen einer und zwei Millionen Alendei umkamen. Dieses Verbrechen war wohl nicht nur dem Wunsch nach Rache geschuldet, sondern sollte wohl auch Yonars eisernen Willen zum Ausdruck bringen, jedes Mittel zu benutzen und jede Tat zu begehen, um die Alendei zurück auf den Weg der Basiru-Aluun zu bringen.
    Turanors spurloses Verschwinden im Dezember 2271 wird von einigen Historikern in Zusammenhang mit dem Massaker von Mylaar gebracht, obschon der Alendei selbst diesen direkten Zusammenhang niemals bestätigt hat.
    Yonars verbrecherische Demonstration jedenfalls zeigte Wirkung. Turanor begab sich spätestens im Januar 2272 in sein Exil auf Inyaan, während der Rat des Allvolks der Alendei die Heimatflotte schonte, von der, wie man schätzt, ein Drittel bei Mylaar vernichtet wurde. Etwa dieselbe Größenordnung muss man für die Verluste des Rats der Wahrung annehmen, da Yonar Mylaar nur mit einem Drittel seiner Gesamtstreitmacht angriff. Das hieß für den Renegaten, dass er nicht eigentlich einen Rückschlag erlitten hatte, da die Materialverluste auf beiden Seiten in etwa gleich waren.
    Die Zurückhaltung des Rats des Allvolks der Alendei ab Januar 2272 öffnete Yonar nun Tür und Tor. Er forcierte die Produktion weiterer Kampfschiffe und konnte bis Ende Juni 2272 etwa die Hälfte des von Alendei besiedelten Raumgebiets unter seine Kontrolle bringen. Im Juli 2272 fielen dann noch die Kolonien Ptesaan und Inyaan, ehe Turanor sein Exil verließ und schließlich sein Amt als Ältester der Alendei niederlegte. Der energische und durchaus brutal zu nennende Wille Yonars verhalf dem Renegaten am Ende zum Sieg: Am 19. Juli 2272 wurde Yonar in das Amt des Ältesten der Alendei gehoben.
    (Aus: Kleine Geschichte Transalphas in drei Bänden. Hier: Band 3, Kapitel 8: »Der alendeiische Bürgerkrieg von 2270 bis 2272«. Simon & Schuster, New York.)
     
    *
     
    Transalpha, Voraandir-System, Orbitalstation 5 der Raumflugüberwachung von Helemaii’nu
     
    Kyonda sah verträumt aus der ovalen Sichtluke der Orbitalstation. Der wundervolle Ausblick auf ihren Heimatplaneten Helemaiu zog die junge Alendei regelrecht in den Bann. Kyonda kannte diesen Anblick zwar mittlerweile seit mehr als drei Monden, doch sie war immer noch fasziniert von dieser Kugel, die dort, wo die Wolkenbänke und -wirbel über den Landmassen lagen, wie frisch gefallener Schnee glänzte. Darunter schimmerten geheimnisvoll und tiefgründig die dunkelblauen Ozeane.
    Vor vier Monden hatte Kyonda sämtliche Prüfungen der Raumfahrtüberwachung des Voraandir-Systems bestanden und war einer Arbeitsgruppe zugewiesen worden, die hier, so hoch über Helemaiu, den systemnahen Raumflug überwachte.
    Doch so erhebend der Anblick Helemaius auch war, so sehr Kyonda die strahlenden Farben des Planeten auch genoss, es kam immer wieder vor, dass sie eine diffuse Angst verspürte. Eine Angst, die sich unbemerkt heraufschlich und in die Wonnen des Schauens mischte und die Kyonda einfach nicht abschütteln konnte.
    So fühlte sie auch jetzt wieder dieses vage Gefühl der Bedrohtheit, und wenn sie genau darüber nachdachte, war es vielleicht gar nicht so schwer, den eigentlichen Grund dieser Angst auszumachen. Er hatte, so ahnte Kyonda, mit der jüngeren Vergangenheit Helemaii’nus zu tun …
    Das Voraandir-System hatte eine Kette von Ereignissen durchleben müssen, die von Schrecken geprägt waren und die man nur als globale Katastrophen bezeichnen konnte. Der Anblick des Zwillingsplaneten Helemaii, dessen gelbliche Sichel schräg hinter Helemaiu stand, war ein Symbol des vergangenen Grauens. Der nur fünfzehn Kilometer durchmessende Mond Helemon war vor vierzehn Monden auf seinen Planeten Helemaii geprallt { * } und hatte ihn verwüstet. Mittlerweile hatten die gigantischen Mengen freigesetzten Schwefeldioxids mit Milliarden Tonnen von Wasserdampf reagiert, wodurch ein gelblicher Säurenebel entstanden war, der sich in der Stratosphäre Helemaiis verbreitete. Noch sehr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher